29.07.1899: Die erste Haager Friedenskonferenz endet

Hohe Erwartungen verbinden viele der hier versammelten Diplomaten. Sie legen den Grundstein für zukünftige Bemühungen, auch wenn der erhoffte dauerhafte Frieden noch in weiter Ferne liegt.

Den Haag, im Sommer des Jahres 1899: In der prachtvollen Umgebung des Huis ten Bosch, der Sommerresidenz der jungen Königin Wilhelmina von Oranien-Nassau, versammeln sich Diplomaten aus aller Welt zu einer historischen Zusammenkunft.

Die Konferenz resultiert in drei wichtigen Abkommen: eines zur friedlichen Beilegung internationaler Streitigkeiten, eines zu den Gesetzen und Gebräuchen des Landkrieges und eines zur Ausdehnung der Genfer Konvention auf den Seekrieg.

Es ist die erste von vielen Friedenskonferenzen, ein Meilenstein in der Geschichte des internationalen Rechts und der Diplomatie. Ein Vorbote der Moderne, mit einer aktiven zivilen Öffentlichkeit und einer frühen Form der Medienberichterstattung.

Diese erste Versammlung legt den Grundstein für zukünftige internationale Bemühungen um Frieden und Sicherheit. Obwohl hier eigentlich nicht Frieden verhandelt, sondern Kriege geregelt werden.


In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich:

  • Von der Gründung des Ständigen Schiedshofes, der bis heute eine zentrale Rolle spielt,
  • welchen Beitrag Jan Bloch, Zar Nikoloas II., und Bertha von Suttner zum Zustandekommen der ersten Friedenskonferenz leisten,
  • wieso die Konferenz in einer Phase gegenseitiger Hochrüstung und Modernisierung der Waffentechnik gerade zur richtigen Zeit kommt,
  • warum die Abrüstungsbestrebungen trotz idealistischer Ziele nur als "wünschenswert" anerkannt, und nicht Teil des Friedensabkommens selbst werden,
  • und wie diese und weitere Konferenzen zwar keinen Krieg verhindern, aber die Grundlage für das humanitäre Völkerrecht schaffen.

Das sind unsere wichtigsten Quellen:

Und das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin:

  • Madeleine Herren-Oesch vom Europainstitut in Basel

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Claudia Friedrich
Redaktion: Matti Hesse