19.11.1979: Eckart Witzigmanns Restaurant "Aubergine" erhält dritten Michelinstern

Der Österreicher Eckart Witzigmann erreicht 1979 den gastronomischen Olymp, als er mit seinem Restaurant "Aubergine" den dritten Stern im Guide Michelin erhält.

Nachdem er sich mit dem Restaurant "Tantris" bereits zwei Guide-Michelin-Sterne erkocht hat, öffnet Eckart Witzigmann 1978 sein Restaurant "Aubergine" in München. Ein Jahr später schon erhält er das größtmögliche Lob: Der Guide Michelin vergibt am 19. November 1979 die höchste Auszeichnung.

Die "Aubergine" erhält als erstes deutsches Restaurant einen dritten Stern. Der 38-jährige Witzigmann ist damit einer der wenigen Nicht-Franzosen, denen das damals gelingt.

Schon in den 1920er-Jahren werden für den Guide Michelin anonyme Tester losgeschickt, sogenannte "Inspektoren", wie sie bis heute heißen. Es sind im weitesten Sinn Leute aus der Gastronomiebranche - Hoteliers, professionelle Köche, Lebensmittelexperten. 1926 wird der Michelinstern eingeführt. Seit 1966 gibt es den Guide Michelin auch für Deutschland. Die Redaktion hat ihren Sitz in Karlsruhe.

Eckart Witzigmann behält seine drei Sterne von 1979 bis 1994, bis das Restaurant zugemacht wird. Im März 1993 wird Witzigmann wegen Kokainbesitzes zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er verliert die Konzession für die "Aubergine".

Eine zu harte Strafe finden manche. Der Gault&Millau - neben dem Guide Michelin ein weiterer einflussreicher Restaurantführer - adelt Eckart Witzigmann auch deshalb mit dem Titel "Koch des Jahrhunderts", um seine außerordentliche Klasse herauszustellen.


In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Klasen:

  • wie Witzigmann mit einer Brühe eine Kollegin verzaubert,
  • wie sich für Witzigmann am Schweizer Tellerlift die Tür zur französischen Spitzengastronomie öffnet,
  • warum sich Frankreich zum kulinarischen Schlaraffenland entwickelt,
  • warum ein Bauunternehmer Witzigmann nach München holt,
  • dass Publikum und Nouvelle Cuisine erst allmählich zueinander finden müssen.

Das sind unsere wichtigsten Quellen:

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Hörtipp:

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Andrea Klasen
Redaktion: Christoph Tiegel, Frank Zirpins
Technik: Nico Söllner