03.09.1499: Diane de Poitiers, die mächtige Favoritin Heinrichs II. wird geboren

Nicht die Königin, sondern die Gebliebte des französischen Königs trägt bei feierlichen Anlässen die Kronjuwelen an der Seite von Heinrich II.: Diane de Poitiers.

Als Geliebte und Favoritin von König Heinrich II. übt Diane de Poitiers großen Einfluss am Hofe aus. Sie ist bekannt für ihre Schönheit, die sie mit Disziplin und strengen Ritualen pflegt. Noch berühmter ist ihr politisches Geschick und ihre Fähigkeit, sich in einer von Männern dominierten Welt durchzusetzen.

Trotz des Altersunterschieds von fast 20 Jahren ist ihre Beziehung zu Heinrich II. mehr als nur eine Liebesaffäre. Diane versteht es, ihre Position geschickt zu nutzen, sichert sich beträchtliche Ländereien und Titel und mischt sich in politische Entscheidungen ein.

Mit dem Tod Heinrichs II gerät Dianes Einfluss ins Wanken. Katharina von Medici übernimmt die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn, den neuen König. Diane, lange Zeit die mächtigste Frau am Hof, muss sich zurückziehen. Anders als viele Mätressen vor ihr wird sie nicht enteignet, muss aber das prächtige Schloss von Chenonceaux gegen das weniger bedeutende Schloss Chaumont eintauschen.

Diane de Poitiers bleibt eine angesehene und wohlhabende, jedoch keine einflussreiche Frau. Im Alter von 66 Jahren stirbt sie auf ihrem Schloss von Anet.


In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:

  • wie Diane de Poitiers als Hofdame am Austausch Heinrichs und seines Bruders aus spanischer Gefangenschaft beteiligt war,
  • welche mysteriösen Prophezeiungen des Nostradamus das Schicksal Heinrichs II. voraussagten,
  • warum Heinrich II. während eines Ritterturniers seine Standarte vor Diane senkte,
  • warum Diane de Poitiers nach dem Tod ihres Ehemanns ausschließlich in schwarz-weißer Witwenkleidung auftrat,
  • von den poetischen Liebesversen, die sich Diane de Poitiers und Heinrich II. angeblich schrieben.

Das sind unsere wichtigsten Quellen:

  • Sigrid Ruby: Mit Macht verbunden. Bilder der Favoritin im Frankreich der Renaissance, Breisgau 2010.
  • Sabine Appel: Katharina von Medici. Strategin der Macht und Pionierin der Neuzeit, Stuttgart 2018.
  • Benedetta Craveri: Königinnen und Mätressen. Die Macht der Frauen – von Katharina von Medici bis Marie Antoinette, München 2008.
  • Anka Muhlstein: Königinnen auf Zeit – Katharina von Medici, Maria von Medici, Anna von Österreich, Frankfurt am Main und Leipzig 2003.
  • Ivan Cloulas: Diane de Poitiers, Paris 1997.

Und das ist unsere Interviewpartnerin:

  • Professor Sigrid Ruby, Kunsthistorikerin, Universität Gießen

Weiterführende Links:

Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!


Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.


Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Carolin Rückl, Matti Hesse
Technik: Jens Buchheister