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WDR 5 Quarks - Wissenschaft und mehr mit Franz Hansel
Eine Akustikgitarre liegt auf einem Hocker, auf der Zarge steht das Logo der Liederbestenliste

Moderation Christopher Heimer

Zum letzten Mal – die Liederlounge sagt Tschüss

Acht Jahre lang bot die Liederlounge der bunten Liedermacherszene eine Heimat. Fürs Finale wühlt sich Christopher Heimer durch die Archive und präsentiert denkwürdige Konzert-Highlights von Mey, Wecker, van Veen und Co, bei denen Wehmut aufkommt.

Die Liedermacherszene der 70er und 80er Jahre rehabilitierte das deutschsprachige Lied, das von den Nazis für Propagandazwecke missbraucht wurde. Namen wie Hannes Wader, Franz Josef Degenhardt, Wolf Biermann oder Dieter Süverkrüp stehen für diese Pioniergeneration. Nicht zu vergessen natürlich Reinhard Mey, dessen Titel und Texte längst sprichwörtlich geworden sind.

Später kam mit dem Austropop eine neue Facette hinzu: Künstler wie Georg Danzer, Willi Resetarits oder Wolfgang Ambros entdeckten den weichen Wiener Dialekts für den musikalischen Ausdruck eines Lebensgefühls zwischen Rebellion und Weltschmerz. Herman van Veen hatte "ein zärtliches Gefühl" und propagierte ebenso wie seine Kollegin Ina Deter ein neues Männerbild. Konstantin Wecker trieb mit seinem antifaschistischen "Willy-Lied" Generationen die Tränen in die Augen.

Und im Gefolge der Klassiker erfindet sich das Genre immer wieder neu: ob bei Anna Depenbusch, Rainald Grebe, oder Simon & Jan. Christopher Heimer macht sich auf die Suche nach einmaligen Bühnenmomenten aus den letzten Jahrzehnten und zeigt, auf wie viele unterschiedliche Arten sich Hannes Waders Klassiker "Heute hier, morgen dort" interpretieren lässt.

Redaktion Michael Lohse