Portrait einer Schriftstellerin: Die autonome Republik Katja Lange-Müller

„Meine literarische Heimat bin ich selber, die unabhängige autonome Republik Katja Lange-Müller“, sagt die in Ost-Berlin geborene Schriftstellerin. Als die Tochter einer SED-Politikerin 1984 die DDR verlässt, veröffentlicht sie erste Texte.

Von Johannes Nichelmann

Ihre oft melancholischen Erzählungen tragen mitunter einen satirischen Kern. Komik, sagt Lange-Müller, betrachte sie oft als eine Art Notwehr. Das gilt nicht nur für ihre Auseinandersetzung mit der Deutschen Teilung und den Zuständen in der DDR. Die Hauptrolle in ihren  Texten spielen meist gesellschaftliche Außenseiter. Katja Lange Müller, selbst Tochter überzeugter Parteigenossen, flog früh wegen „unsozialistischen Verhaltens“ von der Schule. Bevor sie zum Schreiben kam, arbeitete sie als Schriftsetzerin, als Krankenschwester und Bildredakteurin. Ihr Leben ist vom Bruch mit ihrer Mutter, Inge Lange, gekennzeichnet. Inge Lange war Mitglied des Zentralkomitees der SED. Das letzte Mal haben sie sich 1976 gesehen – kurz bevor die Tochter den berühmten Protestbrief gegen die Ausbürgerung Biermanns mit unterzeichnete. 1984 reiste Katja Lange-Müller offiziell aus der DDR aus und fand in West-Berlin eine neue Heimat.

Portrait einer Schriftstellerin: Die autonome Republik Katja Lange-Müller WDR 3 Kulturfeature 13.04.2024 54:15 Min. Verfügbar bis 12.04.2099 WDR 3 Von Johannes Nichelmann

Download

Ausstrahlung am Samstag, den 13. April 2024 um 12.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 14. April 2024 um 15.04 Uhr

Von Johannes Nichelmann
Redaktion: Johanna Tirnthal/Adrian Winkler
Produktion: WDR 2021