Darum geht's
Die junge Lehrerin Carla Nowak ist engagiert. An ihrer ersten Stelle unterrichtet sie in der siebten Klasse Mathematik und Sport. Mit neuen Methoden gelingt es ihr, die Heranwachsenden zu motivieren. Die Leitung der Schule rühmt sich damit, eine "Null-Toleranz-Politik" zu pflegen.
Doch dann kommt es sowohl im Klassenzimmer als auch im Lehrerzimmer zu einer Reihe von Diebstählen. Bald wird sogar einer ihrer Schüler verdächtigt. Carla ist empört und beschließt, der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Doch der Fall lässt sich nicht so einfach lösen und zieht Kreise. Im Kollegium ist Carla schnell als idealistisch verschrien, empörten Eltern muss sie Rede und Antwort stehen und zwischen streitenden Schülern vermitteln. Je mehr sie sich bemüht, alles richtig zu machen, desto mehr gerät sie an ihre Grenzen.
Darum geht's wirklich
Der Film seziert minutiös, wie schnell die Bildungseinrichtung Schule aus dem Gleichgewicht geraten kann.
Die spielen mit
Leonie Benesch ("Das weiße Band", "Der Schwarm") überzeugt in der Rolle der idealistischen Lehrerin, die an ihre Grenzen gerät. Der Film feierte während der Berlinale seine Premiere, Leonie Benesch wurde als European Shooting Star ausgezeichnet.
Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz
Regisseur İlker Çatak ("Es gilt das gesprochene Wort") entgeht in seinem exzellent beobachteten Film nichts. Schonungslos inszeniert er die Schule als Mikrokosmos, in dem nichts privat bleibt. Das gelingt ihm, obwohl er das Privatleben seiner Figuren nicht zeigt. Spielort bleibt die Schule. "Das Lehrerzimmer" ist eine Studie über Machtverhältnisse und darüber, wie einzelne zwischen verhärteten Fronten aufgerieben werden. Leonie Benesch folgt man in ihrer Rolle der idealistischen Lehrerin gern. Sie ist ein Geschenk für den Film.
Die Bewertung auf einen Blick
Fünf von fünf
Drama, Deutschland 2022
Länge: 98 min
Ab 12 Jahren
Kinostart: 4. Mai 2023