Die Nato wird künftig von Deutschland aus Waffenlieferungen und Ausbildungsmaßnahmen für das ukrainische Militär koordinieren. Das haben laut dem Nato-Generalsekretär Stoltenberg die Staats- und Regierungschefs bei ihrem Gipfeltreffen in Washington beschlossen. Der Standort wird das Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Wiesbaden sein. In der Gipfelerklärung versprechen die Staats- und Regierungschefs der Ukraine außerdem weitere Militärhilfen in Höhe von 40 Milliarden Euro für das nächste Jahr. Der ehemalige Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Kujath, hat im rbb24 Inforadio bezweifelt, dass die Beschlüsse die Ukraine befriedigen werden. So sei der Weg für das Land in die Nato nicht frei - weil nicht alle Mitgliedsstaaten zustimmen würden, die Ukraine aufzunehmen. Zu dem neuen Koordinierungszentrum in Wiesbaden sagte Kujath, dass es schon existiert.. Vorher haben die USA und die Bundesregierung am Rande des Nato-Gipfels beschlossen, in Deutschland wieder weitreichende Waffensysteme zu stationieren. Die Vereinbarung soll 2026 in Kraft treten. Es geht dabei unter anderem um Luftabwehrraketen und Marschflugkörper. Diese können nuklear bestückt werden und im Tiefflug Ziele in mehr als 2.000 Kilometern Entfernung treffen. Damit gäbe es ab dem übernächsten Jahr erstmals seit dem Kalten Krieg wieder Waffensysteme in Deutschland, die bis nach Russland reichen.
