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Dennis Horn und Jörg Schieb moderieren COSMO Tech – Der Podcast über globale Netzkultur

COSMO Tech - Wie Rechte ihre Themen setzen

Stand: 07.01.2020, 10:41 Uhr

Der WDR hat das Jahr 2019 mit einem Shitstorm beendet, der danach aussah, als wäre ein ganzes Land im Empörungsmodus. Dabei ist dieser Shitstorm ein perfektes Beispiel dafür, wie im digitalen Raum Empörung produziert wird und Themen politisch instrumentalisiert werden. Was sich daraus vor allem lernen lässt: wie Rechte und Rechtsextreme es schaffen, im Netz ihre Themen zu setzen.

Von Dennis Horn und Jörg Schieb

COSMO Tech - Wie Rechte ihre Themen setzen

COSMO TECH 07.01.2020 42:39 Min. Verfügbar bis 07.01.2025 COSMO


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Jörg Schieb und Dennis Horn sprechen mit Eva Horn vom SPIEGEL darüber, wie viel rechte Diskursstrategien im Netz funktionieren - und warum Nutzer und Medien immer wieder darauf reinfallen.

[02:50] Der WDR und der Shitstorm

Mit COSMO TECH arbeiten wir den Shitstorm rund um das Satirevideo nicht noch einmal komplett neu auf - dazu gab es in den vergangenen Tagen genug Tweets, Artikel, Kommentare. Für alle unter euch, die zwischen den Jahren unter einem Stein gelebt haben, sind das hier aber die wichtigsten Links, damit ihr auf den Stand bringen könnt.

[09:28] Kritik durch Instrumentalisierung von rechts

Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, schreibt in der ZEIT: "Der berechtigten Kritik folgte der Missbrauch durch rechte Netzwerke." Doch der genaue Blick zeigt, dass es auch anders gelaufen sein könnte: erst die Themensetzung von rechts, dann die Kritik durch Menschen, die eigentlich nicht dem rechten Spektrum angehören.

Das legen auch zwei Datenanalysen nahe: Die Aktuelle Stunde berichtet, dass nur 500 Accounts für die Hälfte der Interaktionen verantwortlich waren. Auffällig dabei: eine Art Schneeballsystem, bei dem Tweets gegenseitig retweetet wurden, von einer eher kleineren Menge von Accounts, die sich dem rechten Spektrum zuordnen lassen. Über ein ähnliches Ergebnis einer weiteren Datenanalyse berichtet der SPIEGEL.

Wie ein Shitstorm im Netz entsteht:

[16:00] Wie funktionieren rechte Diskursstrategien im Netz?

Eva Horn hat für den SPIEGEL über den rechten Spin zum Shitstorm berichtet. Sie setzt sich schon länger mit rechten Diskursstrategien auseinander und sagt: "Das Hauptproblem sind eher die Leute, die den Spin dann mitgehen und die nicht erkennen, wo das möglicherweise herkommt. Wumms erhält das Ganze erst dadurch."

Wie genau funktionieren diese rechten Diskursstrategien? Was ist das eigentliche Ziel dahinter? Und was müssen nicht nur Medienhäuser, sondern auch wir als Nutzerinnen und Nutzer lernen? Darüber sprechen Jörg Schieb und Dennis Horn in dieser Ausgabe mit Eva Horn.

[36:41] Und jetzt? Was lernen wir aus dem Shitstorm?

Wir erleben rechte Diskursstrategien nicht nur in Deutschland. Sie spielen in Ländern wie Polen oder Ungarn eine Rolle, wir sehen sie in der Alt-Right-Bewegung in den USA, in Großbritannien und anderen Ländern - und es scheint, als müsste unsere Gesellschaft eine Antwort darauf finden, wie sie mit dieser Herausforderung umgeht.

"Der Weg heißt: Medienbildung, Medienbildung, Medienbildung", sagt der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. "Wir müssen Techniken der Abkühlungen trainieren. Im Grunde genommen geht es darum, dass wir die Frage 'Was ist wirklich wichtig? Was ist wirklich bedeutsam?' ganz neu klären."

Kontakt:

E-Mail: cosmotech@wdr.de


Die nächste Ausgabe von COSMO TECH erscheint am 21. Januar 2020.