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Digitaler Impfnachweis

COSMO Tech: Der digitale Impfnachweis - mit Startschwierigkeiten

Stand: 22.06.2021, 16:00 Uhr

Was kann der digitale Impfnachweis? Was nicht? Was bedeutet er für Geimpfte? Was für Genesene? Und was sagt er uns über die Digitalisierung des Gesundheitswesens? Dennis Horn und Jörg Schieb sprechen in COSMO TECH über Ausweis-Apps, QR-Codes und die Startschwierigkeiten.

Von Dennis Horn und Jörg Schieb

Gut 20 Millionen Menschen in Deutschland waren schon vollständig geimpft, als Mitte Juni der digitale Impfnachweis an den Start gegangen ist. Für diese 20 Millionen Menschen ist es zum Teil etwas Arbeit, an den dafür nötigen QR-Code zu kommen. Für alle anderen verspricht er auf dem Weg zum Ende der Pandemie ein bisschen mehr Freiheit.

Der digitale Impfnachweis - mit Startschwierigkeiten

COSMO TECH 22.06.2021 51:35 Min. Verfügbar bis 21.06.2026 COSMO


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[03:11] Der digitale Impfnachweis und wie er funktioniert

Mit dem digitalen Impfnachweis können Menschen ihre Corona-Impfung per Smartphone nachweisen. Dafür gibt es zwei Apps vom Staat: die Corona-Warn-App, die fast 29 Millionen mal runtergeladen wurde, und die CovPass-App, die keine Kontakte nachverfolgen kann, sondern allein für den digitalen Impfnachweis gedacht ist.
Für beide Apps braucht es einen QR-Code, den man bei der finalen Impfung erhält. Wer die schon hatte, bevor der digitale Impfnachweis an den Start gegangen ist, kann sich den QR-Code nachträglich ausstellen lassen. Das geht in Apotheken, Impfzentren und Arztpraxen.

[14:46] Startschwierigkeiten beim digitalen Impfnachweis

Wie schon bei der Corona-Warn-App hat auch der digitale Impfnachweis mit Startschwierigkeiten zu kämpfen: Nicht alle Apotheken stellen ihn direkt zum Start aus. Und die, die es tun, haben mit Serverproblemen zu kämpfen, mit Wartezeiten und fehlender technischer Ausstattung.
Ob der digitale Impfnachweis funktioniert, kommt außerdem darauf an, ob Behörden, Veranstalter oder Restaurantbetreiber die Kontrollen ernst nehmen - und nehmen dem Eintrag in der entsprechenden App auch den Personalausweis kontrollieren und die Daten abgleichen. Passiert das nicht, bietet das System tatsächlich Möglichkeiten, zu tricksen.

+ Datumstrick für die Corona-Warn-App [Twitter/@mahrko]

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+ Kopierfähigkeit von QR-Codes [Twitter/@anaesthet1]

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[33:01] Genesene können den digitalen Impfnachweis nicht nutzen

Wer schon mit dem Coronavirus infiziert war, wird zwar auch geimpft - allerdings nur einmal und nicht doppelt. Der digitale Impfnachweis zeigt einen vollständigen Impfschutz bei Impfstoffen, die zweifach verimpft werden, aber nur an, wenn beide Impfungen erfolgt sind.
Das heißt in der Konsequenz: Genesene haben erst einmal nichts vom digitalen Impfnachweis. Sie müssen weiter die entsprechenden Papiere mit sich herumtragen und ihren speziellen Fall erklären. Erst für Ende Juni verspricht die Bundesregierung auch für sie eine technische Lösung.

[38:04] Der Impfnachweis und das analoge Gesundheitssystem

Trotz aller Startschwierigkeiten zeigen sowohl die Corona-Warn-App als auch der digitale Impfnachweis: Deutschland kann es schaffen, digitale Gesundheitslösungen an den Start zu bringen - wenn es denn will oder eben muss. Eine Hilfe fürs Gesundheitssystem, eine gute Bedienbarkeit und gleichzeitig ein gutes Datenschutzniveau: Es ist möglich.
Trotzdem hinkt Deutschland im Gesundheitswesen anderen Ländern in Europa wie den Niederlanden, Finnland, Dänemark, Belgien, Schweden oder der Schweiz meilenweit hinterher - und es könnte Jahrzehnte dauern, diesen Rückstand aufzuholen.

Kontakt


E-Mail: cosmotech@wdr.de
Die nächste Ausgabe von COSMO TECH erscheint am 06. Juli 2021.