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Cypress Hill & London Symphony Orchestra at Royal Albert Hall10/7/24

Global Pop News 27.02.2025

Cypress Hill & London Symphony Orchestra für zuhause

Stand: 27.02.2025, 15:49 Uhr

Was die Simpsons vor 30 Jahren prophezeiten wird Realität | Little Simz mit neuem Song "Flood“ und Albumankündigung | Mini-Doku über Kelela im Blue-Note-Jazz-Club

Von Marc Mühlenbrock

Schon einige Male haben die Simpsons korrekt die Zukunft vorausgesagt: Dass Trump Präsident wird, dass Deutschland Fußballweltmeister in Brasilien wird – das hier ist aber immer noch eine der spektakulärsten Voraussagen, die sich erfüllt haben. Cypress Hill tritt zusammen mit dem London Symphony Orchestra auf! Vergangenes Jahr wurde Realität, was fast genau 30 Jahre vorher in schon einer Simpsons-Episode passiert ist. Da trafen nämlich Cypress Hill und das London Symphony Orchestra backstage aufeinander.

Seitdem war der Gedanke in Cypress-Hill-Chefrapper B-Real gereift, so einen Clash der Kulturen mal in die Tat umzusetzen, hat er der BBC erzählt. Dass es dann letztes Jahr geklappt hat, kann man wohl als sich selbst erfüllende Prophezeiung bezeichnen. Für alle, die bei diesem einmaligen Konzert im Juli 2024 nicht dabei sein konnten, gibt es jetzt weitere Chancen, sich ein Bild davon zu verschaffen, wie's war.

Von der Show in der renommierten Londoner Royal Albert Hall gibt es einen Konzertfilm, der in ausgewählten Programmkinos laufen soll. Bisher sind allerdings nur Termine in den USA Ende März bestätigt. Am 6. Juni wird dann ein Doppelalbum veröffentlicht von der Performance. "Black Sunday Live at the Royal Albert Hall" heißt es, benannt nach dem Album "Black Sunday", das vergangenes Jahr 30. Jubiläum gefeiert hat und zu dessen Ehren Cypress Hill auf Tour waren. Mit auf dem Live-Doppelalbum werden dann Classics sein wie "Insane in the Brain", "I Wanna Get High" und "Dr. Greenthumb", vorab wurde bereits "Illusions" veröffentlicht.

Little Simz mit neuem Song "Flood“ und Albumankündigung

Sie hatte sich ein bisschen zurückgezogen. Jetzt gibt’s den ersten neuen Song von einem der meistgeschätzten Rap-Stars der Welt: "Flood" heißt der neue Track von Little Simz und der klingt epochal, mit treibenden Trommeln, so wie ein majestätisches Comeback. Und der Songtitel hat ja auch schon etwas Biblisches. Dazu gibt es spannungsgeladene Rhymes, die vor Selbstvertrauen nur so strotzen. Ein Song wie eine Kampfansage an alle, die sich mit Little Simz anlegen wollen. Schon in der Vergangenheit hatte der Kritikerliebling aus London gegen Ungerechtigkeit und unfaire Strukturen z. B. im Plattengeschäft gerappt. Begleitet wird Simz auf dem Track von Obongjayar, Sänger aus Nigeria, und Moonchild Sanelly, Sängerin aus Südafrika – sie singen den Refrain in "Flood". Dadurch wird die Spannung etwas aufgelockert, die Stimmung bleibt aber weiterhin mysteriös. Beide sind auch mit dabei im ästhetischen Video, das ganz in Schwarz-Weiß gehalten ist. Ein Torero versucht darin, gegen eine Heerschar von tanzenden Minotauren im Schnee anzukämpfen. Mit „Flood“ hat Little Simz auch gleich noch ihr neues, sechstes Album angekündigt. "Lotus" und soll am 9. Mai erscheinen.

Mini-Doku über Kelela im Blue-Note-Jazz-Club

Kelela ist Elektronikkünstlerin, Dance-Musikerin, R’n’B-Sängerin – eine Frau, die sich und ihre Musik immer wieder verändert. Kelela hat Anfang des Monats ihr Unplugged-Album "In the Blue Light" herausgebracht, jetzt ist eine gleichnamige Mini-Dokumentation darüber rausgekommen. Darin begleiten wir die US-Amerikanerin mit äthiopischen Wurzeln bei ihren Vorbereitungen auf ihre Unplugged-Konzerte: von den Proben über die Fahrt zum Venue bis schließlich auf die Bühne. Und das war nicht irgendeine Bühne – sondern die des legendären Blue Note Jazz Club in Greenwich Village, New York, eine der wichtigsten Stätten des Jazz. Für Kelela war es dort zu spielen ein Meilenstein in ihrer Karriere, sagt sie in der Doku. Sie sei schon als Teenagerin immer in den Club gegangen und dafür extra fünf Stunden mit dem Auto angereist aus ihrer Heimatstadt Washington. "In the Blue Light" ist anders als eine einfache Konzert-Doku, die Songs aus dem Konzert werden auch nur angespielt, eher so etwas wie ein persönliches Portrait über Kelela. Man sieht private Videoaufnahmen, z. B. von ihrem Vorsingen an der Musikhochschule. Dazu erzählt sie aus heutiger Sicht, wie sie sich am Ende doch dagegen entschieden hat, auf die Hochschule zu gehen, weil sie eher ein Freigeist ist. Und dieses Vielseitige, dieser ständige Hang zur Veränderung, den verdanke sie ihrer Liebe zum Jazz, sagt Kelela.

"Die Tradition im Jazz, Stücke ständig neu zu interpretieren, hat meine eigene Musik sehr geprägt. Ich wurde immer von Jazz beeinflusst. Es gibt so viele verschiedene Versionen von Kelela. Ich war im Background einer Jazz-Sängerin, in einer Indie-Band, hatte einen experimentellen Gitarren-Moment und bin schließlich im Dance gelandet." Kelela