Global Pop News 13.01.2025
Artists solidarisieren sich mit Nam Duy Nguyen
Stand: 13.01.2025, 12:30 Uhr
Der Politiker wurde von der Polizei niedergeschlagen | Brände in L.A.: Betroffenen-Support von u. a. Beyoncé, Fuerza Regida und Charli XCX | Songwriter:innen boykottieren Spotify-Party vor den Grammys.
Von Kai Brands
Am Wochenende war der Bundesparteitag der AfD in Riesa in Sachsen. Mehr als 10.000 Menschen haben dagegen vor Ort protestiert. Am Rande der Demo soll der Landtagsabgeordnete der Linken in Sachsen, Nam Duy Nguyen, von einem Polizisten bewusstlos geschlagen worden sein. Der Vorfall und Bilder davon gingen am Wochenende viral. Mehrere Artists wie u. a. Rapper Yassin via Instagram-Story sprechen dem Politiker ihre Solidarität aus. Rap-Kollege Apsilon hat auf Nam Duy Nguyens Post reagiert und schreibt: "Gute Besserung, mein Bro". Auch Rapperin und mittlerweile Linke-Mitglied Sookee zeigt sich in einem gemeinsamen Post mit der Bundestagsabgeordneten der Linken Clara Bünger entsetzt von dem Vorfall. U. a. fordern sie Aufklärung und wünschen eine schnelle Genesung.
Insgesamt gibt es mehrere Vorwürfe von Polizeigewalt bei der Demonstration. Nam Duy Nguyen soll als parlamentarischer Beobachter vor Ort gewesen und auch entsprechend gekennzeichnet gewesen sein. Auf seine Rolle macht er auch in einem Instagram-Post zu den Geschehnissen aufmerksam. Auch er fordert eine Aufarbeitung und Konsequenzen. Dass ein Abgeordneter und auch sein Begleiter bei dem Einsatz zu Schaden gekommen sind, tue der Polizei leid, sagt der Dresdner Polizeipräsident. Und der Sachverhalt solle "mit höchster Priorität" aufgearbeitet werden, heißt es weiter. Nguyen hat Anzeige erstattet. Nach Angaben des sächsischen Innenministeriums und der Polizei soll ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sein.
Brände in L.A.: Betroffenen-Support von u. a. Beyoncé, Fuerza Regida und Charli XCX
Seit rund sechs Tagen gibt es die heftigen Brände in der US-Metropolregion Los Angeles in Kalifornien. Mindestens 24 Menschen sollen mittlerweile dabei ums Leben gekommen sein. Mehr als 100.000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen, viele haben es bei den Bränden womöglich auch verloren. Betroffenen helfen – das wollen auch Global Pop-Stars wie Beyoncé. Ihre Stiftung BeyGOOD hat nun eine Spende in Höhe von 2,5 Millionen US-Dollar für Betroffene der Brände angekündigt. Durch einen entsprechenden Fonds sollen Familien aus dem Bereich Altadena/Pasadena, die ihr Zuhause verloren haben, unterstützt werden, aber auch Kirchen und Gemeindezentren.
Die kalifornische Band Fuerza Regida, die mit ihrem Stil rund um die gehypten Corridos Tumbados in der Region und international Millionen Fans hat, hat derzeit ein ganzes Hotel zunächst für sechs Tage gemietet, um mehr als 50 Familien fürs Erste einen Rückzugsort bieten zu können, wenn sie ihn brauchen. Es wurde in einem entsprechenden Statement auch noch mehr Platz in Aussicht gestellt. Darin schreiben sie auch: "Bitte wisst, dass wir an eurer Seite sind und euch in dieser schwierigen Zeit weiter unterstützen werden."
Auch Popstar Charli XCX möchte offensichtlich helfen und bittet etwa Mode-Unternehmen, Betroffene zu unterstützen. Als Person des öffentlichen Lebens wird ihr oft Mode und andere Sachen geschenkt. Das sei nett, aber das solle an die Leute gehen, die es brauchen, hatte sie in ihrer Insta-Story am Wochenende geschrieben. Die Unternehmen sollen also lieber Klamotten an die Menschen spenden, die gerade von den Bränden betroffen sind. Grundsätzlich macht sie via Social Media, wo sie Millionen Menschen erreicht, auf aktuelle Hilfsangebote vor Ort aufmerksam.
Songwriter:innen boykottieren Spotify-Party vor den Grammys
Anfang Februar sollen wieder Grammys verliehen werden – der wohl wichtigste Musikpreis der Welt. Da werden auch die besten Songwriterinnen und Songwriter prämiert. Nominiert sind u. a. die britische Sängerin und Songwriterin Raye, der US-Amerikaner Edgar Barrera oder seine US-amerikanische Kollegin Jessi Alexander. Vier der insgesamt fünf Nominierten in dieser Kategorie sollen laut mehreren Medienberichten mit Berufung auf einen Bericht des Musikmagazins Billboard eine bestimmte Party nicht besuchen. Dabei geht es um eine Party von Streaming-Marktführer Spotify zu Ehren von Songwriter*innen, die laut Medienberichten einige Tage vor der Grammy-Verleihung stattfinden soll.
Amy Allen, die etwa für Popstar Sabrina Carpenter arbeitet, und Country-Songwriterin Jo Dillon sollen klar gesagt haben, dass sie der Party fernbleiben, weil sie den Umgang mit Songwriter*innen kritisieren. Jo Dillon wird u. a. wie folgt zitiert:
Für niedrige Vergütung steht der schwedische Streaming-Gigant schon seit Jahren in der Kritik. In diesem Fall geht es auch konkret um ein neues „Bundle“-System, das auch Dillon anspricht. Demnach wurden in den USA Hörbücher und Musik im Premium-Abo zusammengelegt. Beide Branchen befürchten dadurch Einbußen. Songwriter*innen schätzen, dass ihnen so in diesem Jahr insgesamt rund 150 Millionen Dollar weniger Einnahmen drohen könnten. Ob derweil die Grammy-Verleihung wie geplant am 2. Februar in Los Angeles, wo es aktuell weiter heftig brennt, stattfinden wird, wird sich noch zeigen.