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Global Pop News 07.01.2025

Vybz Kartel Headliner beim Summerjam 2025

Stand: 07.01.2025, 10:27 Uhr

Vybz Kartel Headliner beim Summerjam 2025 | Tresor.West geht gegen Clubsterben vor | Avicii-Doku auf Netflix

Von Bambda Esmaili / Łukasz Tomaszewski

Vybz Kartel beim Summerjam 2025

Die Veranstalter des Summerjam haben schon seit November immer wieder von einer großen internationalen Überraschung beim kommenden Festival gesprochen. Jetzt ist bekannt, wer gemeint ist: Vybz Kartel ist als Headliner beim Summerjam angekündigt. "Vybz Kartel ist einer der einflussreichsten und kontroversesten Künstler der Dancehall-Geschichte", steht auf der Webseite des Summerjams. Seine Musik, seine markante Stimme aber auch seine langjährige Gefängnisstrafe haben ihn weltweit bekanntgemacht. Der Musiker saß wegen Verstrickungen in einen Mordfall im Gefängnis und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil wurde aber von einem Berufungsgericht wegen Verfahrensfehlern aufgehoben.

Vergangenen Sommer wurde Vybz Kartel  dann nach 13 Jahren Haft in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston entlassen. Jetzt ist der "World Boss" zurück, sagen die Festivalmacher. Vybz Kartel steht im Sommer zum ersten Mal seit 21 Jahren wieder auf der Summerjam-Bühne. Für den Festivaldirektor und Booker des Summerjam Marius Brozi war es gar nicht einfach, ihn nach Deutschland zu holen:

Plötzlich haben unzählige Agenten behauptet, ihn exklusiv vertreten zu können. Wir haben dann einen anderen Weg gewählt und sind dann nach Jamaika geflogen, haben uns einen direkten Zugang zu seinem Umfeld verschafft und ihn dann nach langen, intensiven Vertragsverhandlungen schließlich für das Summerjam dieses Jahr gebucht. Kartel ist wahrscheinlich der erfolgreichste Künstler, der weiterhin unabhängig agiert. Und das macht ihn so einzigartig. Marius Brozi, Summerjam

Das Summerjam, eines der größten Reggae-Festivals in Europa, findet vom 4.-6. Juli in Köln statt. 

Tresor.West geht gegen Clubsterben vor

Die Clubs sterben in Deutschland, auch nach der Corona-Pandemie hat das nicht aufgehört. Immer Mehr machen dicht, weil viele Leute nicht mehr oder weniger feiern gehen. Der Techno-Club Tresor.West. in Dortmund hat jetzt ein Konzept entwickelt, mit dem er sich retten möchte. Der Laden steht vor dem Aus und hat deshalb zu einer Soli-Aktion unter den Namen "Community Nights" aufgerufen. Das bedeutet: Alle Leute, die wollen, kommen im gesamten Monat Januar umsonst ins Tresor.West rein und sollen dann bitte auf andere Weise Geld dalassen - für Getränke natürlich, Merch oder auch als Spenden.

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Momentan kämpfen viele Clubs ums Überleben. Bei einer Umfrage des Club- und Veranstalterverbands "Live Initiative NRW" haben fast 80 Prozent der befragten Clubs in Nordrhein-Westfalen gesagt, dass sie finanzielle Schwierigkeiten haben. Clubbing ist teuer geworden - der Eintritt kostet mehr, die Drinks auch. Auf der andren Seite haben junge Menschen wegen des fehlenden wirtschaftlichen Aufschwungs oft weniger Geld in der Tasche. Laut einer Befragung der Kommunikationsagentur "Havas" feiern 80 Prozent der Gen Z lieber mit Freunden Zuhause. Darum fehlt das Geld in den Kassen und es kommt zum Clubsterben.

Gerade erst hat in Berlin das legendäre Watergate dichtgemacht. Damit Tresor.West das nicht erlebt, gibt es eben diese Aktion unter dem Hashtag #SaveTheUnderground. Die Besucher sollen dabei auch mit unangekündigten Line-ups überrascht werden. Und auch die Artists bittet der Tresor.West dabei um Hilfe - dass sie ihnen mit "fairen Gagen" entgegenkommen. Denn "Ausgehen darf kein Privileg sein", schreibt der Club auf Insta.

Post Malone gibt 20.000 Dollar Trinkgeld

Stellt euch vor, ihr arbeitet in einer Bar, der Gast bezahlt und gibt dazu ein richtig üppiges Trinkgeld - nicht 20, sondern 20.000 Dollar! Das hat Post Malone gemacht. Der US-Rapper und Sänger hat so das Leben einer Barkeeperin verändert, sagt sie. Die Barkeeperin Renee Brown musste am 24. Dezember arbeiten. Von Kollegen hat sie dann direkt nach ihrer Ankunft erfahren, dass Post Malone in der Bar sei. Sie hat das für einen Scherz gehalten, war es aber nicht.

Brown sagt: "Ich habe allen meinen Stammgästen gesagt, sie sollen sich nicht komisch benehmen und ihn nicht nerven. Er hat sich einen solchen Ort ausgesucht, um ein Gefühl von Normalität zu haben". So hat die alleinerziehende Mutter es jetzt einem US-Musik-Magazin im Interview erzählt. Als Post Malone an dem Abend bezahlen wollte, musste er feststellen, dass andere seine Getränke schon bezahlt hatten. Aber Post Malone wollte trotzdem eine Rechnung haben – nur, damit er der Kellnerin ein Trinkgeld geben kann, sagt sie. Also bekam er eine Rechnung von einem Dollar. Und Post Malone hat dann gleich dazu 20.000 Dollar als Trinkgeld dagelassen.

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Die 36-jährige Barkeeperin erzählt, dass sie in Tränen ausgebrochen ist und sich direkt bei dem Rapper bedankt hat. Sie sagt: "Er hat keine Ahnung, wie viel mir das genau bedeutet hat." In Social Meida hat Renee Brown einen emotionalen Post geschrieben und auch ein Foto von den beiden gepostet. Sie schreibt: "Ich war am Weihnachtsabend so traurig, dass ich mein kleines Mädchen verlassen musste, um zur Arbeit zu gehen. Ich hatte keine Ahnung, dass Gott mir ein Weihnachtswunder schicken würde. Dies ist zweifellos der bescheidenste und sympathischste Promi, den ich je kennenlernen durfte. Er hat mein Leben an diesem verdammten Weihnachtsabend verändert und ich werde ihm ewig dankbar sein." Jetzt will sie das Geld sparen um ein Unternehmen zu gründen. Damit sie nicht weiter zwei Jobs haben muss und mehr Zeit mit ihrer Tochter verbringen kann.

Avicii-Doku auf Netflix

Fans der Electronic Dance-Music erinnern sich an das Jahr 2018: Damals ist der schwedische DJ und Produzent Avicii gestorben. Mit gerade mal Ende 20 hatte er sich das Leben genommen. Jetzt gibt es bei Netflix die Doku über sein Leben: "Ich heiße Tim".

Die Karierre von Tim Bergling, so hieß Avicii mit bürgerlichem Namen, nahm einen kometenhaften Aufstieg in den Zehner-Jahren. Er war an der Seite von David Guetta oder Steve Aoki einer der EDM-Stars und hat weltweit Stadien gefüllt. Bis zu seinem schockierenden Suizid im April 2018 in einem Hotelzimmer in Oman. Die Musikwelt und seine Familie trauerten. Die neue Netflix-Doku zeigt Originalaufnahmen aus dem Privatleben und der Musikkarriere Aviciis. Regisseur Henrik Burman begleitete den Künstler über mehrere Jahre und gibt bisher unbekannte Einblicke hinter die Kulissen.

Warum der Start Suizid begangen hat, darauf gibt es keine klare Antwort im Film, nur Hypothesen. Und die gehen in die Richtung: Es war alles zu viel. Die großen Bühnen, die weltweiten Tourneen und auch einzelne Pannen On Stage setzten ihn unter enormen Druck. In anderen Worten: Er wollte einfach nur er selbst sein, durfte es im Business aber nicht.

Das Besondere an der Doku ist, dass man Tim, dieser jungen Person, sehr nahe kommt. Aber auch, dass viele Superstars, mit denen er zusammengearbeitet hat, zu Wort kommen. Zum Beispiel der US-Produzent Nile Rogers, der Soulsänger Aloe Blacc oder auch der Sänger von Coldplay, Chris Martin. Doch es gibt auch Kritik an der Doku. Die meisten Weggefährten stellen etwas hilflos fest: "Wir hätten mehr für ihn tun sollen". Sie verurteilen aber nicht klar das harte Geschäftsmodell des Showbusiness.