Der puertoricanische Rapper Bad Bunny bei der Premiere von Sony Pictures' 'Bullet Train' im Regency Village Theatre in Los Angeles (2022)

Global Pop News 06.01.2025

Neues Album von Bad Bunny

Stand: 06.01.2025, 10:27 Uhr

Bad Bunny veröffentlicht neues Album "Debí tirar mas fotos" | Drag-Queen imitiert Beyonce und geht viral | Beendet SZA ihre Karierre? | Jan St. Werner neuer Professor an Institut für Pop-Musik in Essen

Von Bambda Esmaili / Łukasz Tomaszewski

Ein fantastischer Start ins Jahr für Bad Bunny-Fans: Der Latin-Star hat sein neues Album "Debí tirar mas fotos" (auf Deutsch: "Ich hätte mehr Fotos machen sollen") rausgebracht. Die Platte ist seiner Heimat Puerto Rico gewidmet. Bad Bunny hatte im Dezember etwas kryptisch angekündigt, dass es etwas Neues geben würde. Auf dem Cover sind zwei weiße Monoblock-Plastikstühle zu sehen, die in einem Feld von Bananenstauden stehen. Beide Elemente stehen für die Karibik und für Puerto Rico. Bildliches Synonym für gute alte, aber schon vergangene Zeiten. Denn im Album geht es viel darum, wie sehr die lateinamerikanische Insel, die politisch zu den USA gehört, mittlerweile amerikanisiert ist und die Städte immer mehr gentrifiziert werden.

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Zum Album gibt's auch einen Kurzfilm, bei dem Bad Bunny selbst Regie geführ hat. Gezeigt wird ein älterer puerto-ricanischer Filmregisseur, der durch das gentrifizierte und amerikanisierte Puerto Rico spaziert und seine alte Heimat nicht mehr wiedererkennt. Er spaziert durch seine Nachbarschaft, geht in den alten Sandwich-Laden und bestellt einen lokalen "Cuban Sandwich". Und die US-amerikanische Verkäuferin kann kaum spanisch, bietet ihm zehn unterschiedliche Variationen von Brötchen, Bouletten und Beilagen auf. Er ist völlig überfordert und kann dann nicht mal mehr in bar bezahlen.

Musikalisch bietet er wieder das, was wir von Bad Bunny kennen: eine spannende Mischung aus Reggaetón, Electro-Sounds und Traditionellen Sounds. Es geht thematisch um eine vergangene Liebe, aber eben auch immer wieder um das Heimweh und die Sehnsucht nach dem "wahren Puerto Rico". Alle Songtitel sind in karibischem Slang ausgeschrieben. Manche der Songs haben total überraschende Breaks, danach geht der Song ganz anders weiter. So als wären es 2- 3 unterschiedliche Songs in einem.

Drag-Queen imitiert Beyonce und geht viral

Ein Video mit Beyonce-Imitation mit dem Drag Queen-Double Macarena geht grade viral. Sie hat bei einem Auftritt in Tijuana etwas besonders gemacht. In einem Nachtclub ließ sie sich auf einem echten Pferd durch den Raum ziehen und hat im lipsync Beyonce nachgemacht. Macarena sieht dabei der Pop-Queen verblüffend ähnlich. Dabei trägt Macarena eine Schärpe mit der Aufschrift "Cowboy Carter".

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Sie imitiert damit die NFL–Weihnachts-Halbzeitshow von Beynoce. Die ist am ersten Weihnachtstag eben auch auf einem Pferd ins Football-Stadion geritten, um ihr Album "Cowboy Carter" zu präsentieren. Drag-Queen Macarena hat den Auftritt so gut kopiert, dass selbst Beyonces Mutter das Video auf Insta repostet hat. Tina Knowles schreibt dabei mit einem Herz-Emoji:

"Wow!! Sie haben sich richtig ins Zeug gelegt!!!". Das Video wurde dort über 100.000 mal gelikt. Das Video gefiel auch Trinity K. Bonet, eine prominente Drag-Queen. Sie selbst hat mal in einer Show Beyoncé imitiert. Für die mexikanische Drag Queen Macarena ist das natürlich ein super Karriere-Boost. Im echten Leben ist sie hauptberuflich übrigens Podcast-Host von "El Podcast de Mujeres" ("Der Podcast für Frauen").

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Macht SZA Schluss?

RnB-Sängerin SZA hat offenbar dieses Jahr Großes vor. Die US-Amerikanerin hat bei X gleich zwei Alben angekündigt. Sie schreibt: "Um meine letzten beiden Albumanforderungen zu erfüllen, möchte ich einfach nur friedliche Kindermusik machen und hier verschwinden. Dann werde ich Bäuerin und spende die Produkte an unterversorgte Communities." Wie ernst sie das meint, darüber kann man natürlich nur spekulieren. Aber diese Ankündigung kommt kurz nachdem ihr Album "Lana" erschienen ist. Darauf hat sie alte aber neugemixte Songs aus ihrer zweiten Platte "SOS" und frische Hits gepackt.

SZA hat für den Song "Saturn" zwei Nominierungen für die Grammys bekommen - u.a. als bester RnB-Song. Vier Grammys hat die 35-jährige Musikerin bereits in der Vitrine stehen. Aufgrund ihres Erfolges macht ihre Ankündigung von außen betrachtet wenig Sinn. Aus ihren Tweets lässt sich aber ein genereller Frust rauslesen: Das hektische Leben als Popstar oder die Arbeitsbedingungen in der Musikbranche zum Beispiel.

Fakt ist auch: Für sie ist im Musikbusiness gerade eine Ära zu Ende gegangen: An Weihnachten hatte sie bekanntgegeben, dass sie sich von ihrem Manager Terrence "Punch" Henderson getrennt hat, nachdem die beiden fast 14 Jahren zusammengearbeitet haben. Punch ist auch Co-Präsident von SZAs Label Top Dawg Entertainment – kurz TDE. Dieses Plattenlabel ist auf HipHop und RnB spezialisiert. Wie viele Platten SZA mit dem Label laut Vertrag rausbringen muss, ist nicht öffentlich. Aber aus ihrem Post bei X kann man ablesen, dass es zwei sein könnten. Zur Trennung von ihrem Manager sagt sie auf Social Media, dass die beiden im Guten auseinandergegangen sind: "Und um das klarzustellen, ich liebe Punch sehr! NIEMAND sollte ihn in meinem Namen angreifen. Manchmal entfremden sich Menschen und das ist okay."

Jan St. Werner neuer Professor an Institut für Pop-Musik in Essen

An der Folkwang Universität der Künste in Essen feiert das Institut für Pop-Musik gerade zehnjähriges Bestehen und hat ihre neue künstlerische Leitung bekannt gemacht: Musiknerds der anspruchsvollen elektronischen Musik kennen Jan St. Werner von Mouse On Mars. Er ist ab sofort erster Professor für „Pop-Musik“. Der Berliner Künstler wird als Professor Seminare und Vorlesungen abhalten und auch die künstlerische Leitung innehaben. Mit einem interdisziplinären Ansatz will er das Institut voranbringen.

Es geht um Klang in all seinen Manifestationen, um eine unmittelbare Gegenwärtigkeit, das heißt im Moment noch Pop. Wir werden überlegen, ob es da vielleicht auch andere Begriffe geben kann. Es wird um das Experimentieren mit Räumen, mit Technologien, mit Klang um Kollektivität und Individualität gehen. Und ich freue mich sehr auf die Aufgabe, das Forschen und Arbeiten mit den Kolleg*innen und den Studierenden. Jan St. Werner (Mouse on Mars)

Am Institut lernen junge Artists alles, was sie für eine erfolgreiche Karriere als Profi-Musiker brauchen: Wie sie am besten einen Song schreiben, worauf sie im Studio achten müssen bei der Produktion oder auch beim Marketing, um überhaupt sichtbar zu sein.

Der Soundprofessor

Jan St. Werner hat tatsächlich auch eine krasse Vita: Seit Jahren ist er auf dieser Schnittstelle unterwegs aus Klangarbeiten, bildender Kunst und Architektur. Er hat große Projekte wie die Transnational Sound Initiative am Haus der Kulturen der Welt gestartet oder docu/fiction in der Kunsthalle Düsseldorf kuratiert. Seine Werke wurden auf der Documenta in Kassel, auf der Ruhrtriennale, in der Elbphilharmonie oder der letzten Biennale in Venedig präsentiert. Und er hat Erfahrung in der Lehre: Werner lehrte nämlich am weltbekannten MIT – also dem Massachusetts Institute of Technology und war Professor für Dynamische Akustische Forschung an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.