Besonders gefeiert wurde Ski Aggu, der in zwei Kategorien abräumte: Bester Künstler und Bester Alternativer Song zusammen mit Zartmann. In typischer Ski-Aggu-Manier sorgte der Berliner Rapper mit seiner Bühnenoutfit-Wahl – Skibrille, Jackett, Fliege und roten Satin-Boxershorts – für Lacher, da er angeblich seine Hose vergessen hatte.
Die Veranstaltung fand in Bielefeld statt und markierte das 25-jährige Jubiläum der 1Live Krone. Mit dabei war unter anderem Nina Chuba, die mit einem Medley ihrer Hits die Bühne rockte.
Ein weiteres Highlight war die neugestaltete Trophäe, die nun als "Klotz" daherkommt – ein Detail, das Gewinner Berq (Bester Newcomer Act) humorvoll kommentierte. Zu den weiteren Preisträgern gehörten das Musik-Duo SDP als Bester Live Act und Paula Hartmann, die den Titel Beste Künstlerin gewann, sich jedoch per Videobotschaft bedankte. Ebenso bedankte sich Soho Bani, der für seinen Song "Zeit, dass sich was dreht" (eine Neuauflage des Herbert-Grönemeyer-Klassikers) in der Kategorie Bester Song ausgezeichnet wurde.
Einen besonderen Moment lieferte die Berliner Band Beatsteaks, die den Sonderpreis erhielt. Die Band wurde für ihre Konzertreihe in autonomen Jugendzentren in Ostdeutschland geehrt, mit der sie ein Zeichen gegen Rechtspopulismus setzte.
Die 1Live Krone bleibt ihrer Tradition treu: Sie ist ein Publikumspreis, bei dem die Fans die Gewinner*innen in sieben Kategorien online bestimmen. Eine gelungene Jubiläumsshow, die die Vielfalt der deutschen Musik feierte!
Spendenaktion von Trettmann gegen Rechts
Rapper Trettmann setzt mit seinem Song "Nach Hause Komm" und einer dazugehörigen Spendenaktion ein starkes Zeichen gegen rechte Gewalt. Zusammen mit seinem Kollegen Jassin drehte er das Musikvideo an 16 Tatorten, an denen rechtsextreme Gewalt verübt wurde – darunter Orte wie Hanau, Hoyerswerda, Mölln und Solingen. Der Song erinnert an die Opfer dieser Taten und fordert, das Gedenken wachzuhalten.
Parallel zur Veröffentlichung startete Trettmann die Kampagne "Augen auf!", die zu Spenden aufruft, um Organisationen zu unterstützen, die sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus engagieren, darunter die Amadeu Antonio Stiftung und Kein Bock auf Nazis.
Ein besonderes Detail der Aktion: Im Video tragen Trettmann und Jassin schwarze Bomberjacken – ein typisches Kleidungsmerkmal von Neo-Nazis – die jedoch mit den Koordinaten der Tatorte bedruckt sind. Diese Jacken werden an Spender*innen verlost, die bis Ende nächster Woche einen Beitrag leisten.
Mit diesem Projekt will der Chemnitzer Musiker nicht nur Solidarität fördern, sondern auch ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Demokratiefeindlichkeit setzen. "Nach Hause Komm" ist mehr als nur ein Song – es ist ein Weckruf, aktiv zu werden und Haltung zu zeigen.
Neue Songs fürs Wochenende
Der französische Rapper Carbonne hat einen neuen Song veröffentlicht. "Comment te remplacer" bedeutet so viel wie "Wie kann ich dich ersetzen". In dem Song fragt sich Carbonne, wie er sein Love Interest vergessen kann, wenn sie getrennt sind und er unterwegs ist.
Für den Track hat sich Carbonne Unterstützung von zwei weiteren Musikern geholt: Dystinct, der diesen Sommer mit Gims und dem Song "Spider" großen Erfolg feierte, und dem haitianischen DJ Michael Brun. Carbonne ist derzeit auf Tour in Frankreich, und seine Konzerte in Paris sowie in seiner Heimatstadt Montpellier sind bereits ausverkauft. Es läuft gut für ihn.
Der Musiker mit spanischen Wurzeln begann bereits mit 13 Jahren zu rappen. Nach der Schule ging er für ein Jahr nach Australien. Zurück in Frankreich studierte er Wirtschaft, bevor er – vernünftig wie er ist – nach dem Studium seine Rapkarriere startete. 2018 veröffentlichte er seinen ersten Freestyle. Gerade als seine Karriere Fahrt aufnehmen konnte, brachte die Covid-19-Pandemie alles ins Stocken. Deshalb verzögerte sich sein Durchbruch. Dieses Jahr erschien schließlich seine Debüt-EP, mit der er nun den nächsten Schritt macht.
Bad Bunny überrascht seine Fans mit dem neuen Track "El Club", der weit vom typischen Reggaeton-Stil entfernt ist, für den er bekannt wurde. Der Song beginnt sanft und entfaltet sich dann zu einem dynamischen Mix aus pulsierenden House-Beats und traditionellen Gitarrenklängen der afro-puertoricanischen Plena. Diese ungewöhnliche Kombination verbindet moderne elektronische Elemente mit dem reichen kulturellen Erbe Puerto Ricos.
In einer Erklärung heißt es, der Song verkörpere "die Sehnsucht nach einem Lebensabschnitt, der noch immer einen besonderen Platz in der Erinnerung einnimmt". Diese Emotion wird im dazugehörigen Musikvideo eindrucksvoll visualisiert: Bad Bunny betritt einen Aufzug, der ihn auf dem Weg zum "Club" durch eine psychedelische Bilderwelt führt, umgeben von einer riesigen, lebendigen Menschenmenge. Dabei trägt er eine Kiste, die scheinbar die Asche eines abgebrannten Hauses enthält. In einer symbolträchtigen Szene vergräbt er die Kiste feierlich und markiert den Ort mit der puerto-ricanischen Flagge – ein kraftvolles Bild, das Abschied, Erinnerung und kulturelle Verbundenheit vereint.
Mit "El Club" zeigt Bad Bunny erneut, wie vielseitig und künstlerisch ambitioniert er ist. Der Song ist ein weiteres Beispiel dafür, wie er Genres neu interpretiert und seine Wurzeln in den Fokus rückt.
Der britische Musiker Tom Misch hat zusammen mit dem Rapper Loyle Carner den Song "Colourblind" veröffentlicht – eine entspannte Rap-Nummer, die ihre Stärke in ruhigen, tiefgründigen Tönen findet. Die beiden Londoner haben bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet und ihre musikalische Chemie erneut unter Beweis gestellt.
Tom Misch, der 2018 mit seinem Debütalbum auf sich aufmerksam machte, ist bekannt dafür, Jazz, Neo-Soul und R&B mit seiner charakteristischen E-Gitarre zu verbinden. In seiner Karriere hat er bereits mit Größen wie De La Soul und Freddie Gibbs gearbeitet und sich als Singer-Songwriter und Produzent einen Namen gemacht.
Loyle Carner, der nicht nur als Rapper, sondern auch als Model aktiv ist, bringt eine beeindruckende Liste von Erfolgen mit. Er war für den renommierten Mercury Prize nominiert und wurde im Sommer mit einem Ehrendoktortitel der University of the Arts London ausgezeichnet – eine Anerkennung seiner kreativen Beiträge zur Kunst- und Musikszene.
"Colourblind" ist auf der aktuellen EP von Tom Misch enthalten und zeigt, wie die beiden Künstler ihre jeweiligen Stile nahtlos miteinander verweben, um einen Song zu schaffen, der sowohl introspektiv als auch atmosphärisch ist.