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A Tribe Called Quest

Global Pop News 21.10.2024

A Tribe Called Quest in Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen

Stand: 21.10.2024, 12:48 Uhr

Band im Museum in Cleveland geehrt | Nach Liam Paynes Tod: Forderungen nach Altersbegrenzung | Karol G räumt bei Billboard Latin Music Awards ab | National Medal of Arts für u. a. Missy Elliot und Queen Latifah.

Von Bamdad Esmaili & Kai Brands

Sie sind eine Legende und wurden zurecht jetzt in die Rock and Roll Hall Of Fame aufgenommen: Die US HipHop-Formation A Tribe Called Quest. Die New Yorker HipHop-Crew wurde am Samstag neben anderen Stars wie Dionne Warwick oder Kool & The Gang in diesem Museum verewigt. Eigentlich muss dieses Museum umbenannt werden. Denn um Rock and Roll geht es ja schon lange nicht mehr. Artists aus vielen Genres sind dabei, unter anderem R&B, Hip-Hop oder Soul. Zum Beispiel Public Enemy, NWA, Eminem oder Aretha Franklin. Seit fast 40 Jahren werden wichtige Artists in diesem Museum in Cleveland geehrt.

Aber bis es soweit ist, dauert es. Denn die Aufnahme kann frühestens 25 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Platte der Künstler erfolgen. Jetzt war also die Zeit reif für A Tribe Called Quest. Eine der größten HipHop-Crews aller Zeiten. Sie haben sich mit ihrem jazzy Sound und ihrem Flow von ihrer Heimatstadt New York City aus ab Ende der 80er-Jahre einen Namen gemacht. Einer der Mitglieder, Phife Dawg, ist vor acht Jahren gestorben. Seine Eltern waren aber mit auf der Bühne und natürlich Band Kollege Q-Tip. Der Rapper hat auf der Bühne eine emotionale Rede über seinen Freund Phife Dawg gehalten:

"Wir haben 1979 Rapper's Delight gehört. Einer meiner besten Freunde auf der ganzen Welt war Malik 'Pfife Dawg' Taylor. Wir haben uns jeden Tag gesehen. In der Schule. in der Kirche. Wir waren neun. Und Malik hat gesagt: _Ey, das können wir auch!: Und ich meinte nur: 'ok‘und bin seinem Funken gefolgt." Q-Tip

Auch die "R&B-Queen" Mary J. Blige ist eine von insgesamt fünfzehn Acts, die jetzt neu in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen worden sind.

Nach Liam Paynes Tod: Forderungen nach Altersbegrenzung bei Showbiz

Noch immer reagieren viele auf den Tod von Liam Payne. Der ehemalige Sänger der britischen Boy Band One Direction ist vergangene Woche in Argentinien aus dem dritten Stock eines Hotels in Buenos Aires gestürzt und ist gestorben. Jetzt gibt es eine Debatte darüber, ob Menschen unter achtzehn schon Karriere als Musiker machen sollten. Dazu hat sich u. a. der britische Popstar Robbie Williams geäußert. Liam Payne wurde durch die Casting-Show "The X-Factor" entdeckt und Robbie Williams war "Mentor" bei der Show. Bei Instagram schreibt Robbie Williams schon am Freitag, wie geschockt er von der Nachricht sei und macht darauf aufmerksam, dass wir oft nicht wissen, was in den Leben der Menschen vor sich geht, und dass mehr Mitgefühl mit den Hinterbliebenen der Opfer und Opfern selbst gezeigt werden soll – auch bei berühmten Menschen.

Im Guardian wurde jetzt ein ehemaliger Labelboss zitiert, der sagt: "Je später eine junge Person eine Musikkarriere anfängt, desto besser." Auch der britische Songwriting-Größe Guy Chambers hat sich übers Wochenende geäußert. Er schreibt Texte für Robbie Williams, aber auch für andere Popstars wie Melanie C oder Kylie Minogue. Er fordert, dass die Musikindustrie nicht mit Jugendlichen unter achtzehn Jahren arbeiten sollte. Im Guardian wird er zitiert:

"Ich glaube, eine sechzehnjährige Person in eine erwachsene Welt zu tun, kann sehr schädlich sein. Robbie hat das definitiv erlebt." Guy Chambers

Robbie Williams wurde selbst mit sechzehn Jahren Mitglied der Boyband Take That und hatte immer wieder mit Alkohol- und Drogensucht zu kämpfen. In den letzten Jahren spricht er immer wieder über Mental Health – auch mit seinen Follower*innen bei Social Media. Auch Liam Payne hat mentale Gesundheit zum Thema gemacht und in der Vergangenheit über Alkohol- und Drogenprobleme gesprochen. In den Berichten um seinen Tod ist von möglichem Alkohol- und Drogenmissbrauch die Rede. Am Sonntag gab es eine Mahnwache in London. Hunderte haben im Hyde Park an den verstorbenen Sänger gedacht und haben Blumen, Briefe oder Bilder niedergelegt. Und Ex-One-Direction-Kollege Zayn Malik hat seine Tour verschoben.

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Karol G – Provenza

Karol G räumt bei Billboard Latin Music Awards ab

Heute Nacht wurden die Billboard Latin Music Awards in Miami Beach in Florida verliehen. Abräumerin des Abends war Karol G aus Kolumbien. Sie hat insgesamt acht Preise am Abend gewonnen. Darunter "Tour of the Year", "Hot Latin Song of the Year" und "Streaming Song of the Year". Karol G stammt aus Medellin, ist 33 und erobert mit Reggaeton, RnB und Pop die Global Pop Welt, hat mehr als 70 Millionen Follower allein bei Instagram. Jetzt hat sie ein paar Preise mehr in der Vitrine. Hinter ihr reiht sich Bad Bunny auf, mit sechs Aufzeichnungen. Er hat unter anderem als Künstler des Jahres gewonnen und seine Platte wurde als Top-Latin-Album des Jahres ausgezeichnet. Shakira hat in der Kategorie Latin-Pop-Künstler des Jahres Solo gewonnen und Stars wie Kali Uchis oder Enrique Iglesias hinter sich gelassen. Die Latin Billboard Music Awards zeichnen als einzige die wöchentlichen Charts der beliebtesten Alben, Songs und Interpreten der lateinamerikanischen Musik in den USA aus. Dieses Jahr gab es 49 Kategorien. Und die haben die wichtigsten lateinamerikanischen Musikgenres abgedeckt. Von Latin-Pop über tropische und lateinamerikanische Rhythmen bis hin zu regionaler mexikanischer Musik.

National Medal of Arts für u. a. Missy Elliot und Queen Latifah

Hip-Hop-Größe Missy Elliot ist eine aus einer ganzen Reihe an Stars aus Kultur und Entertainment, die Montagnacht die "National Medal of Arts", die höchste Kunst-Auszeichnung der US-Regierung von Präsident Joe Biden, erhält. Die “Nationale Medaille für Kunst“ wird seit 1985 verliehen und Missy Elliott ist eine von insgesamt zwanzig Menschen, die künstlerisch tätig sind und in den Jahren 2022 und 2023 für die Medaille ausgewählt und nun ausgezeichnet werden. Laut der zuständigen Stiftung hätten die Empfänger*innen mit ihrer „Neugier, Kreativität, harten Arbeit und Hingabe so viele in den USA und auf der Welt inspiriert und berührt“.

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Die Rapperin, Produzentin, Schauspielerin, Songwriterin und Label-Bossin Missy Elliott war eine der ersten weiblichen Stars im Hip-Hop. Sie war für viele Hits wie u. a. "Get Ur Freak On" oder "Work It" verantwortlich  - auch für die Songs von vielen anderen Stars – und gilt als Wegbereiterin für viele Rapperinnen. Ab den späten Neunzigern und vor allem in den Nullerjahren hagelte es für sie Grammys und Grammy-Nominierungen, den wichtigsten Preis aus der Musikbranche.

Den wichtigsten Preis der US-Regierung, die Medaille, gibt es um 17:30 Uhr Ortszeit in Washington D. C. dann auch für ihre Hip-Hop-Kollegin Queen Latifah. Die Rapperin, Schauspielerin, Sängerin und Labelgründerin ist aus der gleichen Generation wie Missy Elliott. Auch sie gilt vor allem in den 90ern als eine der weiblichen Größen mit enormem globalem Impact im von Männern dominierten HipHop. In ihrem Hit "U.N.I.T.Y." geht es z. B. um Gewalt gegen Frauen und die Ungleichbehandlung. In der Gesellschaft und im Hip-Hop. Neben Queen Latifah und Missy Elliott bekommt auch die mexikanisch-US-amerikanische Sängerin Selena Quintanilla die Ehrenmedaille posthum verliehen. Die Sängerin ist 1995 ermordet worden und gilt bis heute als Ikone in Mexiko, in der mexikanischen Community in den USA und grundsätzlich in der Latin-Musikszene. Ausgezeichnet werden auch Filmgrößen wie die Filmemacher Steven Spielberg und Spike Lee oder die Schauspielerin Eva Longoria.