Kommende Woche startet die Frankfurter Buchmesse. Wie jedes Jahr gibt es ein Ehrengastland – dieses Mal ist es Italien. Über 100 Autoren sind geladen. Da hat sich das Frankfurter Museum of Modern Electronic Music gedacht: Moment mal, da war doch was! Das MOMEM würdigt die reiche Musikkultur von Bella Italia mit der Ausstellung "ITALO DISCO – Never Stop Dancing!"
Die Ausstellung startet bereits diesen Freitag – also eine Woche vor der Buchmesse. Die Macher versprechen, tief in die faszinierende Welt des Italo Disco einzutauchen und den Einfluss italienischer Künstler auf die globale elektronische Musikkultur zu zeigen. "Never Stop Dancing" erzählt, wie Italo Disco die House-Musikszene in Chicago beeinflusst hat und bis heute auf globalen Dancefloors präsent ist.
Italo Disco erlebte in den 1980er Jahren mit seinen cheesy Sounds den Durchbruch – als Millionen von Touristen im Sommer an die Adria pilgerten und in Bungalow-Discos die Nacht zum Tag machten. Ein eigener futuristischer Synthesizer, zuckersüße Streicher-Arrangements, oft etwas kitschiger Frauengesang und elektronische Beats definierten das Genre. Klassiker wie "Self Control" eroberten die internationalen Charts, aber es gab auch Clubversionen, die vor allem in italienischen Discos angesagt waren. Heute sorgen DJs wie Purple Disco Machine für ein richtiges Revival.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen ikonische Tracks und Artists wie Ryan Paris und Sabrina Salerno, aber auch eine Brücke nach Deutschland wird geschlagen – zum Produzenten Philipp Lauer. Drumherum wird die Geschichte legendärer Clubs und Labels erzählt.
Pablopablo und Helado Negro singen zusammen
Helado Negro kennen wir bei COSMO gut – wir haben seine letzten Konzerte in Deutschland präsentiert. Der Singer-Songwriter aus New York hat Wurzeln in Ecuador und singt abwechselnd auf Spanisch und Englisch. Er experimentiert viel mit Soundeffekten, Loops und verträumten Synthesizern, dazu kommt seine tiefe, empathische Stimme.
Pablopablo hingegen könnte altersmäßig fast sein Sohn sein. Der junge Pop-Shootingstar aus Madrid lebt mittlerweile in London. Die beiden haben sich auf einem Musikfestival kennengelernt und sofort beschlossen: Wir müssen unbedingt einen Song zusammen machen.
Zeuge dieser Zusammenarbeit ist ein YouTube-Clip. Darin sieht man, wie die beiden Musiker sich nach der Session nochmal per Zoom treffen und die einzelnen Begleitinstrumente einspielen: Pablopablo an Gitarre und Piano, Helado Negro am Vibraphon und an den Effektgeräten. Und dann singen sie beide mit ihren unaufgeregten, verträumten Stimmen "Lejos de Más" – ein Song über eine Beziehung, die sich gerade erst entwickelt, noch am Anfang steht. Die Sehnsucht nach Stabilität und die Angst, wieder fallen gelassen zu werden, werden in diesem Stück eindrucksvoll umgesetzt.
Die beiden Singer-Songwriter harmonieren perfekt in ihren unterschiedlichen Stimmlagen: Mal im hohen Falsetto von Pablopablo, dann wieder im tiefen Bariton von Helado Negro. Man wünscht sich sofort mehr von diesem Duo.