Global Pop News 04.10.2024
Ghana - Rapper M.anifest unterstützt Proteste
Stand: 04.10.2024, 09:22 Uhr
#FreeTheCitizens: Rapper M.anifest stellt sich hinter Protestierende in Ghana | Maison Gainsbourg in Paris kurz vor der Pleite | Neue Musik von Apsilon; Le Juiice; Branko feat. July 7; bbno$
Von Anne Lorenz
Ghana - Rapper M.anifest unterstützt Proteste
Rapper M.anifest aus Ghana mischt sich in seiner Heimat gerade in eine politische Debatte ein. Er ist eine der wichtigsten und berühmtesten Stimmen der ghanaischen Rap-Szene. Jetzt hat er sich mit einem Statement hinter Protestierende gestellt. In Ghana gehen die Menschen aktuell gegen zwei Entwicklungen auf die Straße. Ende September gab es große Proteste gegen illegale Goldminen im Land. Beim Abbau werden giftige Chemikalien benutzt, die das Trinkwasser verunreinigen. Bei diesen Protesten wurden über 50 Demonstranten festgenommen, die laut Berichten immer noch im Gefängnis sitzen. Daraus haben sich neue Proteste entwickelt. Unter dem Hashtag #FreeTheCitizens fordern ghanaische Demonstranten die Freilassung ihrer Mitstreiter.
Und Rapper M.anifest unterstützt diese Foderungen. Er findet es alarmierend, dass Menschen dafür eingesperrt werden, weil sie ihr Recht zu protestieren ausüben. Das schreibt der 41-jährige Musikstar aus Accra in einem Post auf X. Und als noch besorgniserregender empfindet er die Tatsache, dass viele seiner ghanaischen Mitbürgerinnen und -Bürger diese Strafmaßnahme offensichtlich akzeptieren, weil die Regierung so angeblich für "Recht und Ordnung" sorgen würde. Anfang Dezember sind in Ghana Präsidentschaftswahlen. Eigentlich gilt der Staat am Golf von Guinea als das stabilste Land Westafrikas, allerdings gibt es seit der Pandemie wachsende Probleme. Die Regierung will unbedingt sicherstellen, dass die Wahlen in ruhiger Atmosphäre stattfinden und es nicht zu Konflikten kommt.
Maison Gainsbourg pleite?
In Paris wohnte der französischen Chanson-Ikone Serge Gainsbourg. Im ehemaligen Zuhause des legendären Enfant Terrible wurde letztes Jahr ein Museum eröffnet. Das scheint jetzt vor der Pleite zu stehen. Laut Berichten ist die Maison Gainsbourg insolvent. Seit August ist das Unternehmen hinter dem Museum in Zahlungsverzug und hat aktuell rund 1,6 Millionen Euro Schulden. Die Gründe sind laut Berichten unbezahlte Rechnungen, zweifelhaftes Management und grundlegende Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden betreibenden Partnern. Dazu gehört Charlotte Gainsbourg, die Tochter und Besitzerin des Hauses.
Ihr war es vor einem Jahr ein großes Anliegen, das Erbe ihres berühmten Vaters mit diesem Museum zu ehren. 22 Jahre hat Serge Gainsbourg in der Rue de Verneuil 5 gelebt, bevor er 1991 verstorben ist. Jetzt wird in dem Haus das Leben und die Arbeit des Musikstars, der von den Franzosen auch heute noch genauso leidenschaftlich verehrt wie kontrovers diskutiert wird, nachgezeichnet. Gegenüber des Museums gibt es außerdem die Pianobar Gainsbarre.
Unterstützt werden beide Locations von Partnern wie der Luxusmarke Saint Laurent. Doch hinter den Fassade sieht es scheinbar weniger glamourös aus. Die Insolvenz begründet Charlotte Gainsbourg mit einer Verschuldung durch eine anfängliche Investitionssumme. Ihr Geschäftspartner wurde gerade vom Handelsgericht zur Rückzahlung der gesamten Schulden von 1,6 Millionen Euro verurteilt. Die Türen des Maison Gainsbourg sollen aber weiter für Besucher geöffnet bleiben, und auch am Eintrittspreis soll sich laut Charlotte Gainsbourg nichts ändern.
Neue Musik von Apsilon; Le Juiice; Branko feat. July 7; bbno$
Der Berliner Rapper Apsilon droppt endlich sein Debütalbum "Haut wie Pelz". Seine Songs zwischen Trap und Klaviersounds handeln von seiner Familiengeschichte, Rassismus, Polizeigewalt und Migration. Einige Tracks machen wütend, bei anderen wird uns schwer ums Herz, weil Apsilon uns auf seine feinfühlige Art zu verstehen gibt, in welchem gesellschaftlichen Klima wir uns gerade befinden und was das für Menschen bedeutet, die nicht der Mehrheitsgesellschaft angehören.
"Mapessa" kommt von einer der aufstrebenden Stimmen der französischen Trap und HipHop Szene: Le Juiice, die sich selbst auch als Trap Mama bezeichnet. Sie kommt aus der Pariser Banlieue und rappt oft über das Leben in den Vororten und soziale Ungerechtigkeit. Sie gilt als eine der aktuell wichtigsten Stimmen für Frauen im französischen Rap. In "Mapessa" rappt sie über ihren Aufstieg und ihre Entschlossenheit, sich durchzusetzen, trotz Hindernissen und Neidern und dass Frauen genau wie Männer Erfolg und Wohlstand erreichen können.
"Off Guard" heißt der neue Track von Branko, ein geschätzter Produzent der Global Pop Szene Hier zu hören mit dem Sänger und Produzenten July 7 aus Manchester. In "Off Guard" singt July 7 darüber, wie er von einer Liebe überrascht wird. Er scheint nicht damit gerechnet zu haben, sich so stark zu einer Person hingezogen zu fühlen und jemanden zu treffen, der solche intensiven Gefühle in ihm weckt.
bbno$ lässt es zum Wochenende hin mit "Two" richtig krachen. Der kanadische Sänger und Rapper ist bekannt für seinen viralen Hit "Lalala" aus 2019. Damals dachten viele, der Track wäre ein One Hit Wonder und man würde wahrscheinlich nichts mehr von bbno$ hören. Aber seitdem haut er weiterhin Songs raus. In "Two" geht es darum, wie er sich feiert. Seine Texte sind wie gewohnt sehr ironisch. Er nimmt sich selbst und die Rapszene auch nicht ernst. Sein Sound ist verspielt, fast kindlich. Der Refrain von "Two" hört sich so an, als würden den Kleinkinder singen. Das kombiniert er mit heftigen Bässen. Kontrastprogramm pur.