NewJeans, Still aus dem Video "Cool With You" - die fünf weiß gekleideten Bandmitglieder tanzen Balett.

Global Pop News 01.10.2024

Aussage zu Mobbing im K-Pop von Hanni

NewJeans-Mitglied soll bei Anhörung zu Mobbing sprechen | Original Kulisse aus "Purple Rain“ wird Pop-Up Appartment | "Chris Brown: A History of Violence“ – Doku erscheint demnächst | Jacob Collier & Aurora performen in der Arktis

Von Anne Lorenz

NewJeans führen mit ihrem Mix aus K-Pop und globalen, clubbigen Sounds die junge Riege der Szene an. Aktuell ist allerdings unklar, wie es mit der Girlgroup weitergeht, denn die fünf Mitglieder stehen im Clinch mit ihrem Label. Mastermind hinter NewjJeans ist nämlich Min Heejin. Sie war von Anfang an Kreativdirektorin der Band und hat sich im Mai dieses Jahr aber mit dem K-Pop-Riesen Hybe angelegt, dem Label, bei dem die größten K-Pop-Stars wie die Boygroup BTS unter Vertrag sind. Daraufhin wurde sie gekündigt.

Es ging um Macht, Geld und Plagiatsvorwürfe. Ein Riesen-Drama: Heejin war CEO von ADOR, das ist ein kleines Unterlabel von Hybe, auf dem ausschließlich Newjeans unter Vertrag stehen. Hybe hat dann Anfang des Jahres angekündigt, ADOR einer Prüfung zu unterziehen. Der Vorwurf: Heejin würde versuchen, sich das Label unter den Nagel zu reißen. Andersrum wirft sie dem Label toxische Arbeitsbedingungen und unfaire Bezahlung vor. Außerdem ist Heejin sich sicher, dass eine andere Girlgroup aus dem Haus den kompletten Style von NewJeans kopiere.

Vor ein bisschen mehr als zwei Wochen haben NewJeans ihrem Label dann ein Ultimatum gestellt. In einem YouTube-Live-Stream haben die fünf Mitglieder die Rückkehr von Heejin gefordert. Außerdem sprachen sie ebenfalls von Situationen, die ein ungesundes Arbeitsumfeld bei Hybe und ADOR implizieren. Das Label hat auf das Ultimatum von NewJeans nicht reagiert. Allerdings wurde Bandmitglied Hanni jetzt nächsten Monat zu einer Anhörung vorgeladen. Vor einem Ausschuss des südkoreanischen Parlaments, im Zusammenhang mit Mobbing am Arbeitsplatz. Der Vorfall hat in Korea Diskussionen ausgelöst über die Arbeitsbedingungen in der K-Pop-Industrie und darüber, wie die oft minderjährigen Bandmitglieder besser geschützt werden können. Welchen Effekt diese Anhörung am Ende haben wird, ist noch unklar.

Eine Nacht im Purple Rain-Haus

Purple Rain ist nicht nur der größte Hit von Prince, sondern auch Titeltrack des gleichnamigen Musikfilms aus den 80er Jahren, in dem die Musiker-Legende die Hauptrolle gespielt hat. Vierzig Jahre ist es her, dass der Film in den Kinos lief, und aus diesem Anlass können einige Fans jetzt bald im Original Purple Rain-Haus übernachten. Im Kinderzimmer von Kid, dem jungen Musiker, der Prince in Purple Rain verkörpert. Der Film ist zum Teil autobiographisch, er skizziert also die Jugend von Prince, in die er alles in seinen musikalischen Durchbruch gesteckt hat.

Das Purple Rain Air BnB ist tatsächlich in dem Gebäude aus dem Film, im US-amerikanischen Minneapolis. Das Schlafzimmer ist eine exakte Nachbildung des Kids-Zimmers, voll im 80er-Look mit lila Kissen und Kassettenrecorder. Nur sieben Dollar kostet die Übernachtung. Die Sieben war die Lieblingszahl von Prince. Die Pop-up-Aktion ist als Hommage gedacht und natürlich auch gute Promo für Air BnB. Vier Gäste können im Purple Rain-Haus übernachten. Insgesamt werden 25 Übernachtungen angeboten. Das heißt, bis zu hundert Fans können das Abenteuer wahrnehmen.

Neben dem Schlafzimmer gibt es auch noch einen Aufenthaltsraum, eingerichtet mit ganz vielen Erinnerungsstücken aus der Purple-Rain-Ära. Und einen begehbaren Kleiderschrank mit allen Outfits aus dem Film. Gastgeberinnen sind zwei enge Freundinnen und ehemalige Kolleginnen von Prince. Mit QR-Codes können Hausgäste außerdem auch noch kleine Anekdoten zu den Gegenständen in der Wohnung abrufen. Mittwoch (02.10) um 15 Uhr können Fans ihr Glück versuchen. Das Apartment steht im Zeitraum vom 26. Oktober bis zum 14. Dezember in 25 Nächten zur Verfügung.

Dieses Element beinhaltet Daten von Instagram. Sie können die Einbettung auf unserer Datenschutzseite deaktivieren.

"Chris Brown: A History of Violence"

Über den US-amerikanischen Sänger und Rapper Chris Brown erscheint Ende des Monats eine Doku mit dem Titel "Christ Brown: A History Of Violence" – "Chris Brown: Eine Geschichte der Gewalt". Wenn man den Namen Chris Brown hört, denkt man sofort an die heftigen Bilder von Rihanna 2009, als der Künstler aus Virginia seine damalige Partnerin übel zugerichtet hatte. Trotzdem wird Chris Brown nach wie vor wie ein Popstar gefeiert, seine Musik läuft in Clubs rauf und runter, seine Konzerte sind oft ausverkauft und er gilt als einer der erfolgreichsten Musiker der Vereinigten Staaten.

Noch schlimmer: Es gibt seit Rihanna noch weitere Frauen, die sagen, Chris Brown habe ihnen Gewalt angetan. Die Beschuldigungen reichen von partnerschaftlicher Gewalt und Körperverletzung bis zu sexuellen Übergriffen und Vergewaltigung. In "Chris Brown: A History Of Violence" sprechen Opfer des Musikstars teilweise zum ersten Mal öffentlich über ihre Geschichte. Es geht aber auch um Chris Browns eigene Erfahrungen mit Gewalt aus seiner schwierigen Kindheit.

Die Doku wird im Rahmen der "No Excuse for Abuse"-Kampagne ausgestrahlt. Grob übersetzt "Für Missbrauch gibt es keine Entschuldigung", eine Initiative des US-amerikanischen Fernsehsenders "Investigation Discovery", gemeinsam mit zwei darauf spezialisierten gemeinnützigen Organisationen. Der Monat Oktober steht nämlich auch im Zeichen von mehr Bewusstsein für Häusliche Gewalt. Nach der Ausstrahlung der Doku wird es auch noch eine angeleitete Diskussion zum Thema geben. Außerdem werden Spenden für Betroffene von häuslicher und partnerschaftlicher Gewalt gesammelt. "Chris Brown: A History of Violence" läuft am 27. Oktober auf ID Premiere – die meisten ID-Dokus kann man nach der Erstausstrahlung entweder auf YouTube oder auf Amazon Prime streamen.

Für mehr Umweltschutz: Jacob Collier & Aurora performen in der Arktis

Es ist eine besondere Global Pop-Collabo an einem beeindruckenden Ort. Der britische Grammy-Gewinner, Produzent, Sänger und Multi-Instrumentalist Jacob Collier und die norwegische Produzentin, Songwriterin und Sängerin Aurora haben auf einer schwimmenden Plattform auf dem Meer in der Arktis ein Mash-Up von zwei ihrer Songs performt. Dabei singen sie oft zart und gefühlvoll, brechen von den Vocals her ab und zu aber auch richtig aus.

Hinter der beeindruckenden Performance steckt offenbar eine Anfrage der Umweltschutz-Organisation Greenpeace. In einem Statement sagt Jacob Collier, dass er die Möglichkeit bekommen hat, mit einem Schiff der Organisation bei einer Arktis-Expedition mitzumachen, um dort dann einen Song mit einer seiner Lieblings-Artists zu performen. Er hätte sofort gewusst, dass das was Besonderes werden würde, sagt er. Er hätte dadurch musikalisch, aber auch was Energie und die Umwelt angeht, viel gelernt.

Bei dem Projekt geht es darum Aufmerksamkeit zu schaffen. Jacob Collier schreibt bei instagram zum Beispiel von dem Fakt, dass die Eisfläche in der Arktis durch den Klimawandel seit Jahrzehnten immer kleiner wird.

Dadurch steigt der Meeresspiegel und gleichzeitig wird durch die kontinuierlich größer werdende Eisschmelze die Erderwärmung sogar noch verstärkt. Denn das helle Eis reflektiert Sonnenstrahlung zurück ins All. Die dunkle Meeresoberfläche nimmt die Strahlung aber auf und dadurch schmilzt dann sogar noch mehr Eis.

Die beiden Artists haben aber auch eine Forderung. Sie fordern zusammen mit Greenpeace: kein Abbau von Rohstoffen am Tiefseeboden, wie es viele Länder und Unternehmen planen könnten. Außerdem sollen mindestens 30 Prozent der Weltmeere bis 2030 unter Schutz gestellt werden. Aurora appelliert da an den norwegischen Premierminister (Norwegen hatte im Januar als erstes Land den Tiefseeboden zum umstrittenen Rohstoff-Abbau freigegeben), .aber auch an alle anderen Regieruns-Chefinnen und –Chefs.