TV-Duell mit Trump und Harris

Global Pop News 11.09.2024

Nach Fernsehduell: Taylor Swift unterstützt Kamala Harris

Stand: 11.09.2024, 10:53 Uhr

Taylor Swift hat ihr Schweigen gebrochen und sich für das Lager der Demokratischen Partei ausgesprochen | Doku über Prince erhebt schwere Vorwürfe | White Stripes verklagen Trump | #JusticeForMohbad Protest in Lagos

Von Lukasz Tomaszewski

Das Fernsehduell der beiden US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump wurde in der Nacht zum 10. September von Millionen Menschen weltweit verfolgt. Doch die Aufmerksamkeit galt direkt danach einer anderen: Taylor Swift hat ihr Schweigen gebrochen und sich nach dem Duell klar für das Lager der Demokratischen Partei ausgesprochen.

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Politische Beobachter hatten seit Wochen gespannt darauf gewartet. Taylor Swift gilt als eine der einflussreichsten Musikerinnen aller Zeiten und hat über 280 Millionen Follower auf Instagram. In der Vergangenheit hatte sie sich bereits gegen Trump positioniert und vor vier Jahren Joe Biden unterstützt, jedoch hatte sie sich bisher nicht zum aktuellen Präsidentschaftswahlkampf geäußert – bis zur letzten Nacht nach der Debatte. Sie postete ein Bild auf Instagram, auf dem sie eine Katze im Arm hält, und schrieb dazu einen sehr langen und präzisen Kommentar: Sie habe die Debatte verfolgt und werde für Harris und deren Vizekandidaten Walz stimmen.

Harris und Walz würden für die Rechte von Frauen und der LGBTQ-Bewegung kämpfen – genau wie sie. Dafür brauche es echte Kämpfer. Das Land könne mehr erreichen, wenn es durch Ruhe anstatt durch Chaos regiert werde. Sie habe sich informiert und ihre Entscheidung getroffen. Nun liege es an jedem Einzelnen, sich ebenfalls zu informieren und selbst eine Entscheidung zu treffen. Es sei keine direkte Wahlempfehlung, sondern: "Ich wähle Harris, geht auch wählen."

In ihrem Post nimmt sie auch Bezug auf die Gefahren von Künstlicher Intelligenz (KI). Dazu gibt es eine Vorgeschichte: Auf seiner Plattform Truth Social hat Donald Trump die Lüge verbreitet, er werde von Taylor Swift und ihren Fans, den "Swifties", unterstützt – und er teilte dafür auch mit KI manipulierte Bilder. Swift schreibt nun, dass dies ihre Ängste vor KI und der Verbreitung von Falschinformationen verstärkt habe.

"Das hat mir gezeigt, dass ich sehr transparent über meine Pläne für diese Wahlen sein muss. Die einfachste Art, Falschinformationen zu bekämpfen, ist die Wahrheit." Taylor Swift zum Thema KI

Einen etwas bizarren Post hat aber Multimilliardär und Tesla-Besitzer Elon Musk auf X abgesetzt. Er schreibt: "Fein Taylor, du gewinnst. Ich gebe dir ein Kind und beschütze deine Katzen mit meinem Leben."

https://x.com/elonmusk/status/1833728804579111268 

Das ist eine Anspielung auf Trumps Vizekandidaten JD Vance. Der hatte die US-Demokraten vorher als "Childless Cat Ladys" bezeichnet. Also kinderlose Katzen-Ladys. Diese abfällige Bezeichnung nahm Taylor Swift wiederum humorvoll auf. Denn auf dem Foto zum Post hält sie ihre Katze auf dem Arm und unterschreibt am Ende des Beitrags mit: Taylor Swift - Childless Cat Lady. Der Running Mate von Kamala Harris, Tim Waltz reagierte ebenfalls auf den Swift-Post mit seinem eigenen Katzen-Dreh: Ich bin ihr unglaublich dankbar, und sage das als verbündeter Katzenbesitzer. "Fellow cat owner".

Doku erhebt Vorwürfe gegen Prince 

US-Medien berichten über eine neue Dokumentation über das Leben des verstorbenen Global-Popstars Prince, in der ihm körperlicher und emotionaler Missbrauch vorgeworfen wird.

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Am Wochenende veröffentlichte die New York Times ein ausführliches Dossier über die zweistündige Netflix-Dokumentation des Filmemachers Ezra Edelman. Die Autorin des Artikels gehört zu den wenigen Personen, die den Film in einer Pressevorschau gesehen haben. In der Doku gibt es mehrere Interviews mit Ex-Frauen von Prince, in denen sie von physischer und emotionaler Gewalt berichten. Es geht um drei Frauen: Die Ex-Geliebte Jill Jones erzählt von einer Nacht, in der Prince sie geohrfeigt und ins Gesicht geschlagen haben soll. Eine weitere Ex-Partnerin, Susannah Melvoin, berichtet, dass Prince ihre Telefongespräche überwacht habe. Die Ex-Frau Mayte Garcia sagt in der Doku, dass sie allein gelassen wurde, nachdem das gemeinsame Kind gestorben war.

Zwei Firmen gaben in einer Stellungnahme bekannt, dass sie an der Klärung der Vorwürfe arbeiten. Zitat: "Damit seine Geschichte auf eine Weise erzählt wird, die sachlich korrekt ist und sein Leben weder falsch noch sensationsheischend darstellt."

Der Artikel der New York Times beschreibt einen heftigen Streit zwischen dem Produktionsteam der Dokumentation und den Nachlassverwaltern von Prince über die Veröffentlichung.

Regisseur Ezra Edelman hat fünf Jahre an der Dokumentation gearbeitet und war darauf angewiesen, die Rechte an Bild- und Tonmaterial von den Nachlassverwaltern zu erhalten. Sollten die Verwalter nun sagen, dass die Darstellung von Prince in der Doku nicht ihren Vorstellungen entspricht, könnten sie diese Lizenzen entziehen. Das könnte das Ende für die neunstündige Netflix-Dokumentation in Form einer Miniserie bedeuten. Möglicherweise würde der Regisseur jedoch die Interviews mit den mutmaßlichen Opfern in einem anderen Format veröffentlichen.

White Stripes verklagen Trump

Sänger Jack White hat Donald Trump verklagt, weil der den Song "Seven Nation Army" unerlaubt in seinem Wahlkampf benutzt hat. Er hat gestern (10.09.) auf Instagram ein Foto der Klageschrift veröffentlicht. Sie richtet sich gegen Trump und eine Mitarbeiterin seines Pressestabs namens Margo Martin. Jack White hatte die Klage Ende August angekündigt. Hintergrund ist ein von Margo Martin gepostetes Kurzvideo, auf dem Donald Trump ein Flugzeug besteigt - unterlegt mit dem Song "Seven Nation Army". Das Video ist mittlerweile gelöscht. Schon Ende August schrieb White als Reaktion unter das Video: "Denkt nicht einmal dran meine Musik zu benutzen ihr Faschisten".

 https://www.instagram.com/p/C_tXSPEp678/

Und damit ist Jack White nicht der einzige. Vorher hatten schon Popstars wie Celine Dion oder Queen Donald Trump öffentlich untersagt, ihre Musik zu benutzen.

#JusticeForMohbad Protest in Lagos

Afrobeats-Sänger und Rapper Mohbad aus Nigeria ist letztes Jahr im Alter von 27 Jahren überraschend gestorben. Genau ein Jahr nach seinem Tod sind wieder Proteste in Lagos ausgebrochen. Hunderte Demonstrierende haben sich heute (11.09.) vor dem Gerichtsgebäude in Lagos versammelt. Die Demonstranten fordern Gerechtigkeit und Transparenz bei den Ermittlungen zu Mohbads Tod. Sie protestieren mit Plakaten, auf denen #JusticeForMohbad steht. Der gleichnamige Hashtag ist schon vergangenes Jahr viral gegangen und wurde von Stars wie Cardi B und Nicki Minaj geteilt. Die Todesursache von Mohbad ist nach wie vor ungeklärt. Mohbad hat vor seinem Tod Anzeige wegen Körperverletzung und Einschüchterung erstattet, weshalb viele seiner Fans und Angehörigen von Mord ausgehen. Die Autopsie vom letzten Jahr konnte jedoch keine Todesursache feststellen. Deswegen hat Mohbads Familie eigene unabhängige Untersuchungen eingeleitet, die Anfang des Monats begonnen haben.