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Die englische Rockband The 1975 gibt ein Live-Konzert während des norwegischen Musikfestivals Piknik i Parken 2023 in Oslo. Hier ist Sänger Matty Healy live auf der Bühne.

Global Pop News 10.09.2024

The 1975s Beef um einen Kuss

Stand: 10.09.2024, 09:46 Uhr

Die britische Band The 1975 haben Stress mit dem Veranstalter Future Sound Asia | Die Nominierungen für die Country Music Awards wurden bekannt gegeben: Nicht dabei ist Beyoncé | Mel B fordert Gesetz gegen Diskriminierung von Afro-Haaren

Von Lukasz Tomaszewski & Anna Kravcikova

Die britische Band The 1975 haben richtig Stress mit dem Veranstalter des Future Sound Asia und haben nun auf eine Klage des malaysischen Veranstalters vor einem britischen Gericht reagiert. Sie erklärten, sie hätten "nicht gewusst", dass ein gleichgeschlechtlicher Kuss zwischen Bandmitgliedern auf der Bühne das Ende des gesamten Festivals bedeuten würde. Dies sei für sie nicht vorhersehbar gewesen. Die Kläger hingegen behaupten, die Band sei sich der zahlreichen Einschränkungen bewusst gewesen, zu denen unter anderem das Verbot von Rauchen, Fluchen, Trinken, Ausziehen und das Sprechen über Politik oder Religion gehörten.

In ihrer Verteidigungsschrift erklärte die Band, dass der Kuss im Voraus nicht geplant gewesen sei. Sie hätten auch keine Kenntnis von dem sogenannten Law 360 gehabt, das alle diese Aktivitäten verbietet und im Falle eines Verstoßes den sofortigen Abbruch eines Events zur Folge hat. The 1975 argumentierten zudem, dass die Regeln "auf den ersten Blick" nicht wie Richtlinien wirkten, die für Ausländer gelten.

Die Veranstalter fordern umgerechnet 2,2 Millionen Euro Schadensersatz, da Sänger Matty Healy auf der Bühne gegen mehrere Gesetze verstoßen hat. Er war sichtlich betrunken und küsste anschließend den Bassisten Ross McDonald vor dem Publikum. In Malaysia steht Homosexualität unter Strafe, und Verstöße können mit bis zu 20 Jahren Haft geahndet werden. Die Veranstalter behaupten, die Bandmitglieder hätten vor dem Festival genau gewusst, worauf sie sich einlassen.

Daddy Yankee kündigt Autobiographie an 

Daddy Yankee ist einer der Erfinder des Reggaetón. Letztes Jahr hat er seine Karriere offiziell beendet und jetzt steht doch schon wieder etwas Neues an: Der Sänger hat seine Autobiografie angekündigt.

Die puerto-ricanische Reggaetón-Ikone hat bekannt gegeben, dass er seine Lebensgeschichte in einem Buch erzählen wird. Daddy Yankee ist einer der Pioniere des Reggaetón und tatsächlich seit den 90ern dabei – zuerst als MC auf lokalen Mixtapes. 1995 erschien sein Debütalbum "No Mercy". Fünf Jahre später machte er dann als eine Hälfte des Duos Los Cangris zusammen mit Nicky Jam Karriere. Vor genau 20 Jahren folgte der weltweite Durchbruch: Sein Song Gasolina hob den Reggaetón auf die internationalen Bühnen und löste ein regelrechtes Reggaetón-Fieber aus. In seinen Memoiren ReaDY! The Power To Change Your Story will er diese Geschichte noch einmal detailliert erzählen.

Auf X postete er das Cover und schrieb: "Ich freue mich sehr, euch das erste gedruckte Exemplar meines Buches präsentieren zu können. Ich werde viele persönliche Erfahrungen, Lebenszeugnisse und Lektionen teilen, die ich im Laufe meines Lebens gelernt habe." Die Autobiografie wird im April 2025 auf Englisch und Spanisch veröffentlicht.

Ende vergangenen Jahres hat er seine Abschieds-Welttournee, die "La Última Vuelta World Tour", abgeschlossen. Danach sagte er: "Keine Musik mehr, ich bin jetzt ein Mann Gottes." Scheinbar ist er religiös geworden. Es wird nun erwartet, dass er in seinem Buch auch über dieses neueste Kapitel seines Lebens spricht. Sein Verleger schreibt: "Daddy Yankee ist ein Pionier in der Musikwelt und ein Kulturbotschafter. Als Autor wird er die Möglichkeit haben, auf eine intimere und tiefere Weise mit seinen Millionen von Fans zu sprechen, wie es ihm zuvor noch nie möglich war."

Beyoncé nicht für Country Music Awards nominiert 

Mit dem Album "Cowboy Carter" landete Beyoncé den Country-Erfolg des Jahres – als erste schwarze Frau schaffte sie es damit an die Spitze der Country-Charts. Am Montag (09.09.) wurden die Nominierungen für die Preisverleihung im November bekannt gegeben – Beyoncé ist jedoch nicht darunter.

Die Pop-Journaille ist sich weitgehend einig: Queen B wurde von der Country Music Association brüskiert. In den sozialen Netzwerken schreiben viele Fans, es sei eine rassistische Entscheidung gewesen. Ein Nutzer schreibt auf X: "Beyoncé hat den Juroren die Tür weit offen gelassen, um ihren Rassismus zu zeigen – und sie haben genau das getan."

Dazu muss man wissen, dass das Album von Anfang an auf Widerstand in der überwiegend weißen Country-Szene gestoßen ist. Ein Radiosender aus Oklahoma weigerte sich sogar, die Platte zu spielen.

Schon 2016, als sie zusammen mit den Dixie Chicks auftrat, erntete Beyoncé viel Hass – nicht vom Publikum der Awards, sondern von Country-Fans im Netz. Die CMAs entfernten daraufhin das Promo-Video mit Beyoncé von ihrer Seite. In einem Interview sagte Beyoncé, dass ihr die Idee für "Cowboy Carter" nach einem Auftritt kam, bei dem sie sich eindeutig unerwünscht fühlte. Zwar nannte sie die CMAs nicht direkt, aber einige vermuten, dass die jetzige Situation eine Art Rache für das damalige Interview sein könnte.

Der Sänger Morgan Wallen erhielt mit sieben Nominierungen die meisten Auszeichnungen. Auch Rap-Superstar Post Malone ist in der engeren Auswahl und wurde für vier Awards nominiert, unter anderem für den Song und das Musikvideo des Jahres. Die Liste der Country Music Awards ist insgesamt sehr weiß und sehr männlich geprägt. Beyoncé, die seit letztem Jahr mit insgesamt 32 Auszeichnungen Rekordhalterin bei den Grammys ist, könnte im besten Fall einfach auf die CMAs pfeifen.

Mel B fordert Gesetz gegen Diskriminierung von Afro-Haaren

Das ehemalige Spice Girls Mitglied Mel B spricht in einem Instagram Post darüber, dass sie aufgrund ihrer Afro-Haare früher diskriminiert wurde. Und sie fordert, dass die Diskriminierung von Menschen wegen ihrer Afro-Haare im Vereinigten Königreich in Zukunft gesetzlich verboten wird. Dafür setzt sich aktuell eine Kampagne des World Afro Day ein. In einem offenen Brief unter dem Motto "Fix the Law, not our Hair" fordern sie, dass die Gleichstellungsgesetze des Landes aktualisiert werden und Afro-Haare per Gesetz geschützt werden. Dadurch würde dann verhindert werden können, dass Menschen in Schulen oder auf der Arbeit wegen ihrer Afro-Haare diskriminiert werden, zum Beispiel durch die Aufforderung, eine andere Frisur zu tragen. Laut der Kampagne passiere das aktuell nämlich viel zu oft in Großbritannien. 

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Mel B schreibt bei Instagram, dass sie das auch schon erlebt habe. Sie schreibt, dass sie schon als Kind wegen ihrer Haare beschimpft und ausgesondert wurde. Aber sie wollte es nicht ändern – für niemanden.

Auch nicht, als beim Videodreh für den Megahit "Wannabe“ die Stylistin meinte, dass sie ihre Haare glätten müsste, da laut der Stylistin Afro-Haare nicht zu einem Popstar passen würden. Aber trotz der diskriminierenden Aussage ist Mel B standhaft geblieben. Sie habe sich mit den anderen Spice Girls dafür eingesetzt, dass sie ihre Haare natürlich tragen kann. Damals habe sie keine Ahnung gehabt, was für einen Impact das Video aus den Neunzigern auf tausende von jungen Schwarzen Mädchen und Frauen im Land haben würde. Mel B schreibt: "Noch heute kommen Frauen auf mich zu und erzählen mir, dass sie ihre Haare nicht mehr glätten. (…) Das macht mich so stolz.“