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Global Pop News 09.09.2024

Kendrick Lamar bespielt Super Bowl

Stand: 09.09.2024, 10:58 Uhr

2025 wird Kendrick Lamar in New Orleans im NFL-Rampenlicht stehen | Newcomerin der Afrobeats Ayra Starr spricht über ihre afrikanische Identität | Googoosh auf Cover der VOGUE Arabia | Kritik an neuer Linkin Park Frontsängerin

Von Lukasz Tomaszewski

Wenn beim jährlichen Finale im American Football die Spieler in die Halbzeitpause gehen, startet die sogenannte Super Bowl Halftime Show. Knapp 120 Millionen Menschen verfolgen dieses Spektakel an ihren Fernsehgeräten. Nun steht fest, wer die Show 2025 anführen wird: Rapper Kendrick Lamar.

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Bereits 2022 war er als Special Guest bei Dr. Dre's West Coast Hip Hop Showcase dabei. Jetzt ist er die Hauptattraktion! Gestern Abend (08.09.) ging Kendrick Lamar mit einem Promo-Clip auf Instagram viral. In dem Clip steht er in einem Stadion vor einer großen Stars and Stripes-Fahne und kündigt an: "Ihr wisst, dass es nur eine Chance gibt, eine Meisterschaft zu gewinnen. Keine zweiten Runden."

Es gibt keine größere Bühne. 15 Minuten, in denen jede Bewegung der Künstler und ihrer zahlreichen Tänzer bis ins kleinste Detail durchchoreografiert ist. Und auf dieser Bühne stehen immer die ganz großen Namen: Rihanna, The Weeknd, Jennifer Lopez und Shakira. Dieses Jahr waren es Usher und Alicia Keys. Am 9. Februar 2025 in New Orleans wird Kendrick Lamar im Rampenlicht stehen.

Fans haben bereits auf den Rap-Beef mit Drake angespielt und behauptet, die National Football League habe einen Sieger gekürt. Sie freuen sich auch darauf, dass Lamar seine Hymne "Not Like Us" vor zig Millionen Menschen performen wird. Einige spekulieren sogar, ob Kendrick seinen Streit mit Drake beilegen könnte, indem er ihn während der Halbzeitshow auf die Bühne einlädt. Andere wiederum sind enttäuscht, dass der aus New Orleans stammende Lil Wayne nicht ausgewählt wurde, um seine Heimatstadt beim Super Bowl zu vertreten. Vielleicht wird er ja als Special Guest eingeladen.

Ayra Starrs kulturelles Selbstbewusstsein

Ayra Starr aus Lagos ist gerade erst 22 Jahre alt geworden, aber in den letzten drei Jahren hat sie sich zu einer internationalen Global-Pop-Sensation hochgearbeitet. Jetzt spricht die erfolgreichste Newcomerin der Afrobeats über ihre afrikanische Identität.

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Ayra Starr wurde für einen Grammy nominiert, trat auf der Glastonbury-Pyramid-Stage auf und ist die erste Frau in Nigeria, die die Charts anführte. Das renommierte DAZED-Magazin hat sie nun als Herbst-Coverstory ausgewählt.

"Ich habe in vielen Genres mitgewirkt, aber ich habe Afrobeat in sie eingebracht... Ich weiß, wie ich meine Kultur in jede einzelne Sache einbringen kann. Ich habe nie außerhalb Afrikas gelebt, also war ich immer stolz auf meine Kultur. Es gab keine äußeren Zwänge: Ich wollte ein afrikanischer Superstar werden." Ayra Starr

In letzter Zeit wurde die Kommerzialisierung von Afrobeats vermehrt kritisiert – auch von den Künstlern selbst. Es wird behauptet, einige orientierten sich zu sehr am Profit und zu wenig an Inhalten.

Starrs Labelkollege Rema protestierte gegen die "Verwässerung" des Afrobeats durch Künstler, die das Genre mit Pop und House vermischen, um es an die Hörgewohnheiten der nördlichen Hemisphäre anzupassen. Ayra Starr stimmt dieser Kritik zu.

"Es ist sehr wichtig für mich, meine Kultur hervorzuheben. Die Leute sagen mir, dass ich diesen Markt erschließen kann, wenn ich mehr auf Englisch singe, aber ich sage: Ich werde meine Kultur nicht verwässern. Das ist meine Identität. Die Leute hören Spanisch und alle Arten von Musik, aber was ist an der afrikanischen Musik so schlecht? Warum lieben wir uns nicht selbst? Warum sehen wir nicht, wie schön unsere Kultur ist?" Ayra Starr

Im Interview verrät Ayra Starr viele persönliche Details, zum Beispiel, dass sie letztes Jahr zum ersten Mal im Urlaub war, weil sie zuvor immer arbeiten musste, oder dass ihre Liebeslieder bis vor Kurzem immer die Geschichten ihrer Freunde erzählten und nie ihre eigenen.

Googoosh auf Cover der VOGUE Arabia

Die September-Ausgabe der Mode- und Lifestyle-Zeitschrift VOGUE ist die wichtigste des Jahres. Einfach weil da die Trends für den kommenden Herbst bekannt gegeben werden. Auf dem Titel ist immer eine herausragende Persönlichkeit. Die VOGUE-Arabia überrascht dieses Jahr mit ihrer Promi-Auswahl. Das Cover gehört diesmal der 74-jährigen iranischen Global-Pop-Legende Googoosh. 

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Googoosh schaut ernst in die Kamera: Blonder Kurzhaarschnitt, dazu ein weitläufiges grünes Sakko des indonesischen Designers Harry Halim und eine weiße Bluse mit schwarzem Pünktchenmuster. Die heute 74-Jährige ist eine Art iranische Edit Piaf: Sie steht seit ihrem dritten Lebensjahr auf der Bühne. Vermischte Chanson, Pop, Jazz, Latin, Arabesque. Googoosh gewann internationale Festivals wie in Cannes 1971, und hat zwei Jahre später beim berühmten Musikfestival von San Remo performt. Sie hat in vielen verschiedenen Sprachen gesungen, war Schauspielerin und - so schließt sich der Kreis - hat in ihrer Heimat Iran in den Seventies richtige Modetrends ausgelöst.

Aber die iranische Revolution bereitete ihrer Karriere ein Ende. Denn dieser Pop-Gesang und alles was dazugehört wurden verboten. Zwei Jahrzehnte hat Googhoosh sich angepasst und geschwiegen. Dann ist sie 2000 in die USA ausgewandert und erlebte ein krasses Comeback in ausverkauften Hallen. Fortan ist sie ein Symbol der Freiheit und Emanzipation für die Exil-Iraner und Iranerinnen weltweit. Zur Titelgeschichte der Vogue gehört nicht nur ein umfassender Fotoshoot. Sondern auch ein Interview. Interessanterweise geführt von ihrer Enkeltochter, dem Model Mya Ghorbani. Eine der Fragen: Was war der stolzeste Moment deiner Karriere.

"When I came up in Air Canada Centre in Toronto. That was the moment I was proud of." Googoosh

Das legendäre Konzert in Toronto von 2001: Zehn Minuten Standing Ovations soll es da gegeben haben. Sie sagt: "Ich wusste nicht ob ich das schaffe nach so vielen Jahren Stille".

Googoosh erzählt von ihren ganz eigenen Styles der Sixties und Seventies. Wie es war die iranische Jugendkultur zu prägen durch Plattencover, Titelstorys und natürlich auch die vielen Filme in denen sie mitgespielt hat. Sie sagt scherzhaft: Mein Style ist halt "Goo-Gucci".

Kritik an neuer Linkin Park Frontsängerin

Sieben Jahre nach dem Tod von Chester Bennington, dem Sänger von Linkin Park, kehrt die Band nun auf die Bühne zurück – mit der neuen Frontsängerin Emily Armstrong, die seit 2003 Sängerin der amerikanischen Rockband Dead Sara ist. Am 5. September gab Linkin Park in Los Angeles ihr erstes Konzert seit sieben Jahren und kündigte gleichzeitig eine Welttournee sowie ein neues Album an.

Während viele Fans sich über das Comeback freuen, gibt es zunehmend Kritik an Emily Armstrong. Die Vorwürfe beziehen sich auf ihre mutmaßliche Verbindung zur Sekte Scientology. Fotos aus dem Jahr 2013 zeigen sie auf einem Scientology-Event, doch ob sie selbst Mitglied der Sekte ist, bleibt bisher unklar. Zudem wird berichtet, dass sie eine Verbindung zu einem der umstrittensten Mitglieder von Scientology haben soll: dem Schauspieler und Sexualstraftäter Danny Masterson, der im Frühjahr des vergangenen Jahres wegen mehrfacher Vergewaltigung verurteilt wurde. Emily Armstrong hatte ihn 2022 vor Gericht unterstützt und war während der Verhandlung anwesend.

Emily Armstrong hat jetzt in ihrer Instagram-Story auf die Vorwürfe bezüglich ihrer Verbindung zu Danny Masterson reagiert.

"Vor einigen Jahren wurde ich gebeten, jemanden, den ich als Freund betrachtete, bei einer Gerichtsverhandlung zu unterstützen, und nahm an einer frühen Anhörung als Beobachterin teil. Bald darauf wurde mir klar, dass ich das nicht hätte tun sollen. […] Seitdem habe ich nie wieder mit ihm gesprochen. [...] Ich dulde weder Missbrauch noch Gewalt gegen Frauen, und ich fühle mit den Opfern dieser Verbrechen mit." Emily Armstrong

Auch der Rock-Sänger und ehemalige Scientology-Anhänger Cedric Bixler-Zavala, bekannt als Sänger von At The Drive-In und The Mars Volta, erhebt scharfe Vorwürfe gegen Emily Armstrong. Er behauptet, dass sie die Opfer sexueller Gewalt im Gerichtssaal eingeschüchtert habe. Bixler-Zavala rät Linkin Park, ihr gesamtes Team zu entlassen, da seiner Meinung nach kein gründlicher Hintergrundcheck bei der neuen Sängerin durchgeführt worden sei.

Seine Ehefrau, Christie Carnell-Bixler, ist eines der Opfer von Danny Masterson. Sie hatte Masterson des sexuellen Missbrauchs beschuldigt und reagierte ebenfalls auf Armstrongs Statement mit einem Kommentar.

"Liebe Emily, wenn du dich nicht gegen die Sekte des Menschen- und Kinderhandels aussprichst, der du angehörst, und wenn du diese Sekte weiterhin durch dein Schweigen zu den Verbrechen, von denen du weißt, schützt, dann hast du kein Recht, in die Fußstapfen von Chester Bennington zu treten." Christie Carnell-Bixler

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Auch viele Fans reagieren schockiert auf die Vorwürfe gegen Emily Armstrong. Ein Fan äußert sich auf X: "Ich fühle mich nicht wohl dabei, jemanden zu unterstützen, der eng mit einer Sekte und einem Sexualstraftäter verbunden ist, da ich weiß, dass Chester ein Opfer von sexuellem Missbrauch war." Chester Bennington, der Sänger von Linkin Park, hatte Jahre vor seinem Tod offenbart, dass er als Kind sexuell missbraucht wurde. Dieses Trauma führte bei ihm zu Abhängigkeiten und mentalen Problemen. Bislang hat Armstrong auf die Vorwürfe bezüglich ihrer Verbindung zu Scientology noch nicht reagiert.