Oasis kündigen Reunion-Tournee an
Oasis, die britische Kultband der 90er, kündigen nach 15-jähriger Pause eine Reunion-Tournee an. Die Brüder Noel und Liam Gallagher hatten schon am Wochenende geteast, dass da was im Busch ist. Seit der Trennung 2009 gab es ja immer wieder Gerüchte einer Reunion, doch die lösten sich auch immer wieder in Luft auf, weil die beiden Brüder in Interviews klarmachten, dass sie sich nicht ausstehen können.
Jetzt überraschten die Beiden mit Postings und Bühnen-Kommentaren: Der jüngere Liam, früher Sänger und Frontmann, widmete am Wochenende bei einem Auftritt den Oasis-Song "Half the World Away" seinem Bruder. Noel wiederum gab zu, dass sein kleiner Bruder wohl die bessere Stimme habe. Am Sonntag dann posteten beide Brüder fast gleichzeitig, dass am Dienstag um neun Uhr britischer Zeit etwas Wichtiges verkündet werde.
Sie hielten ihr Wort: "Es ist so weit, das passiert", schrieben sie auf der Plattform X. Demnach sind Konzerte in mehreren britischen Städten geplant - darunter in London und in ihrer Heimatstadt Manchester. Ab dem 31. August soll man Tickets kaufen können. Starten wird die Tour in Cardiff in Wales am 4. Juli. Außerdem heißt es, laufen Vorbereitungen, die Tournee "später im nächsten Jahr auf andere Kontinente zu bringen". Konkrete Länder und Daten sind da noch nicht bekannt.
Oasis hatten sich vor 15 Jahren getrennt
Vor 15 Jahren verließ Noel Gallagher die Gruppe nach einem langen Streit mit seinem Bruder Liam. Der sorgte immer wieder für Skandale. Interessanterweise hatten sie eine Reunion nie so wirklich nötig, denn die Brüder setzten ihre Karrieren sehr erfolgreich getrennt fort. Aber an den Erfolg von Oasis konnten sie solo nicht anknüpfen. Mit Liedern wie "Wonderwall", "Don't Look Back in Anger" und "Supersonic" haben Oasis die Neunziger Jahre geprägt. Die Gruppe ist zu einer der erfolgreichsten Bands der britischen Musikgeschichte geworden.
Mit "Definitely Maybe" erschien vor 30 Jahren das erste Album von Oasis. Das zweite Album "(What's The Story) Morning Glory?" von 1995 gehört bis heute zu den meistverkauften Platten im UK. Und ja: Kohle spielt sicherlich eine Rolle bei der Zusammenkunft. Nach Berechnungen des britischen Industrieexperten Professor Jonathan Shalit könnte die angekündigte Tournee samt Werbeeinnahmen, Merchandise, Filmrechten und Tickets rund 400 Millionen Pfund einbringen.
will.i.am will Radio durch KI revolutionieren
Der Rapper geht jetzt neue Wege und will das Radio durch KI revolutionieren. Die Plattform Radio.fyi soll "das Radio neu definieren, wie es das iPhone für das Telefon getan hat", so will.i.Am.
Raidio.fyi ermöglicht eine Zwei-Wege-Kommunikation. Die Live-Moderatoren sollen unsichtbaren KI-gesteuerten Co-Host im Hintergrund haben. Die Hörer werden zu aktiven Nutzern, denn sie können jederzeit einen Knopf auf ihrer App drücken, um mit der KI-Persona zu sprechen.
Der KI-gesteuerte Co-Host interagiert direkt mit den Zuhörern und ermutigen sie, Fragen zur Musik oder zur Geschichte eines Songs zu stellen oder über Nachrichten, Sport, Kultur und Mode zu plaudern. will.I.am meint, es geht darum, die KI als Verbesserung zu sehen. Als Upgrade. In einem Interview sagt er:
Wären wir jetzt in den 1950ern und würden Radio machen, damals gab es keine Computer, Handys oder Kameras. Wir haben also neue Technologien fürs Radio hinzugefügt. will.i.am
Es ist nicht der erste Ausflug von will.i.am in die Welt der KI
Der Rapper beschäftigt sich schon seit knapp 20 Jahren mit den Ideen und Möglichkeiten Künstlicher Intelligenzen. Seit Januar moderiert er selbst mit einer KI eine Radioshow. Er ist außerdem Mitglied des Beratungsausschusses für die vierte industrielle Revolution des Weltwirtschaftsforums. Davor hat er beim Chiphersteller Intel als Direktor für kreative Innovation gearbeitet.
Iranischer Rapper Behrad Ali-Kenari in Haft
Viele Global Pop-Artists im Iran protestierten vor zwei Jahren gegen das Mullah-Regime. Und immer mehr von ihnen landen jetzt im Gefängnis. Jetzt muss der junge Rapper Behrad Ali-Kenari eine sechsmonatige Haft antreten.
Auch Behrad Ali-Kenari hat während der Frauen, Leben, Freiheit-Proteste nach dem Tod von Mahsa Amini im Jahr 2022 protestiert. Er wurde vergangene Woche verhaftet und am Samstag zur Verbüßung einer sechsmonatigen Haftstrafe in ein Gefängnis der Stadt Qom gebracht. Die Justiz des Iran wirft ihm Korruption vor. Zuvor war er wegen Zitat: "Propaganda gegen die Islamische Republik durch Zusammenarbeit mit regierungsfeindlichen Medien" verurteilt worden.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Künstler mit der Justiz zu tun hat
Behrad Ali-Kenari saß vor zwei Jahren schon mal in Haft. Damals wurde er eingesperrt, weil bei einer Demonstration auf der er war, ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Miliz umgekommen ist. Auch damals landete er schon für mehrere Monate im Gefängnis und wurde im Zuge einer Amnestie freigelassen. Der aktuelle Fall begann im Mai mit einer Verhaftung. Der Rapper kam gegen Kaution für die Zeit der Gerichtsverhandlungen frei. Aber die Anschuldigungen gegen ihn blieben bestehen und gipfeln jetzt in der Haftstrafe.
Der Rapper ist nur einer von vielen eingesperrten Kunstschaffenden
Die Liste ist lang und wird von NGOs wie der Onlineplattform hengaw.net dokumentiert. Der kurdische Rapper Saman Yasin wurde im April nach fast zweijähriger Haft zu weiteren fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Comic-Zeichnerin Atena Fargha-dani wurde im Juni zu sechs Jahren verurteilt und die kurdische Schriftstellerin Mozh-gan Kavousi bekam erst vergangene Woche eine einjährige Haftstrafe. Der prominenteste Fall ist sicher der des Rappers Toomaj.
Er wurde im April zum Tode verurteilt, dann wurde das Urteil des Obersten Gerichtshofs vor zwei Wochen vom höher stehenden Revolutionsgericht aufgehoben. Trotzdem bleiben zwei Anklagepunkte gegen Toomaj bestehen und er sitzt weiterhin in Haft. Kritiker nennen diese Taktik schlicht Pingpong-Spiel der Justiz.