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Global Pop News 26.08.2024

Foo Fighters - Donald Trump nutzt Song ohne Erlaubnis

Stand: 26.08.2024, 10:25 Uhr

Foo Fighters wollen nicht, dass Donald Trump ihre Musik benutzt | Errollyn Wallen wird Master of the King's Music | Rapper Wang Yitai darf nicht nach Taiwan | Macklemore sagt aus politischen Gründen Dubai-Konzert ab | Unsere News aus der Welt des Global Pop.

Von Lukasz Tomaszewski / Joyce Lok Teng Lee

 

Foo Fighters wollen nicht, dass Donald Trump ihre Musik benutzt

Im US-Präsidentschaftswahlkampf nutzt Donald Trump immer wieder Pop- und Rocksongs, ohne vorher die Artists zu fragen und dann gibt es Ärger. Trump nutzte am vergangenen Freitag "My Hero" von den Foo Fighters bei einem Wahlkampfauftritt in Arizona. Die legendäre Rockband um Dave Grohl ist not amused.

Auf X wurden sie von einem User gefragt, ob sie Donald Trump erlaubt haben, den Song zu spielen. Die Band schreibt: "No" und "let us be clear". Eine Sprecherin der Foo Fighters sagte, die Band sei nicht gefragt worden. Wenn sie um Erlaubnis gefragt worden wäre, hätte sie diese nicht erteilt. Sie sprach von angemessenen Maßnahmen, die man jetzt ergreifen werde. Sollte es durch juristische Schritte zu Einnahmen kommen, möchten die Foo Fighters diese nutzen, um die Kandidatin der Demokraten - Kamala Harris und ihren Vize Tim Walz - zu unterstützen.

Ein Fall von vielen

Vor ein paar Wochen hat Trump den Titanic-Song "My Heart Will Go On" von Celine Dion bei einer Veranstaltung genutzt. Auch hier hieß es vonseiten des Managements: "Céline Dion billigt diese oder eine ähnliche Verwendung nicht". Letzte Woche musste Trumps Team ein Video aus dem Netz nehmen, weil es ohne zu fragen den Song "Freedom" von Beyoncé benutzt hat. Kamala Harris verwendet Freedom seit Wochen für Wahlwerbung und Auftritte, das aber mit der Genehmigung von Beyoncé.

Die meisten Artists drohen nur

 Beyoncé soll mit einer Unterlassungsaufforderung gegen Trump gedroht haben. Die Einzigen, die bisher wirklich geklagt haben, ist die Familie von Soul-Man Isaac Hayes. Sein Sohn hat den Song "Hold On, I’m Coming" mit produziert. Der Song wurde auch immer wieder ohne Erlaubnis von Trump benutzt. Die Familie ist vor Gericht gezogen.

 Errollyn Wallen wird Master of the King's Music

Es ist die größte Ehre für klassische Musiker im UK zum Master of the King's Music ernannt zu werden.Dieser Titel wurde jetzt Errollyn Wallen zugesprochen. Damit ist sie die erste Person of Colour in diesem Amt.

Ernannt wurde Errollyn Wallen dazu von König Charles persönlich. "Ich bin begeistert, diese königliche Ernennung anzunehmen", sagte die Komponistin, Pianistin und Liedermacherin. Elloryn Wallen bezeichnete den neuen Job als "Privileg und eine große Ehre". Die Ausnahmemusikerin wurde im mittelamerikanischen Belize geboren und kam als Zweijährige mit ihren Eltern ins Vereinigte Königreich. Hier studierte sie klassische Musik an den renommiertesten Universitäten wie dem King's College in London und in Cambridge.

 "Master of the King's Music" sind eine Art Haus- und Hof-Komponist

"Master of the King's Music" werden dazu berufen, Stücke für besondere königliche Anlässe wie Hochzeiten, Jubiläen oder auch Krönungen zu komponieren. Der Titel wird an Künstler verliehen, die sich um das Musikleben der Nation verdient gemacht haben.

Errollyn Wallen hat bereits Stücke für das traditionsreiche Klassikfestival BBC Proms komponiert, aber auch für die Paralympischen Spiele oder für das Goldene und das Diamantene Jubiläum von Königin Elisabeth II. Auch ein speziell in Auftrag gegebenes Lied für die Klimakonferenz COP 26 vor fünf Jahren. Spannend und politisch anspruchsvoll sind auch ihre Radiodokumentationen. Zum Beispiel: "Classical Commonwealth". Darin beschäftigt sie sich mit den Auswirkungen des Kolonialismus auf die Musik im Commonwealth. Errollyn Wallen gehört zu den 20 meistgespielten lebenden Klassik- Komponisten der Welt. Ihr neues Amt behält die Musikerin für zehn Jahre.  

Macklemore sagt aus politischen Gründen Dubai-Konzert ab

 Macklemore wirft den Vereinigten Arabischen Emiraten vor den Bürgerkrieg im Sudan zu unterstützen.

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Viele NGOs, sogar die UN sagen: Es gibt Hinweise darauf, dass die Vereinigten Arabischen Emirate die paramilitärischen Milizen RSF mit Waffen und Munition unterstützen. Seit April vergangenen Jahres kämpft die RSF gegen die Regierungstruppen. Die Folgen sind Millionen von Vertriebenen und über Hunderttausend Todesopfer. Die Hälfte der 50 Millionen Menschen im Land leidet Hunger. Verhandlungen in der Schweiz über einen Waffenstillstand sind im August gescheitert. Macklemore schreibt auf Instagram:

Die gegenwärtige Situation ist dringlich, grauenhaft und sie wird in der Welt überwiegend nicht bemerkt. Ich folge dem Vorbild der sudanesischen Organisatoren und Aktivisten, die versuchen, Gehör zu finden. Bevor die Emirate nicht aufhören, die RSF zu bewaffnen und zu unterstützen, werde ich nicht dort auftreten.

Die Vereinigten Arabischen Emirate äußern sich selbst nicht zur vermeintlichen Unterstützung der RSF - genauso wenig wie zu den Vorwürfen von Macklemore. Konzertabsagen im schicken Dubai sind eher unüblich.

 Macklemore argumentiert in dem Post auch mit seinem eigenen Gewissen

Macklemore schreibt, in den vergangenen zehn Monaten habe er sich gefragt, was seine Rolle als Künstler sei:

Wenn ich das Geld annehme, obwohl ich weiß, dass ich von meiner Haltung her Bauchschmerzen habe, wie unterscheide ich mich dann von den Politikern, gegen die ich aktiv protestiere?

Krieg zwischen Israel und der Hamas hat Macklemore politisiert

Macklemore habe viel gelernt über Faktoren, die Genozid und systemische Unterdrückung auf der Welt fördern. Er nennt Israels Krieg gegen die Hamas aber nicht explizit einen Genozid.

Der Musiker setzt sich aber klar für die palästinensische Sache ein. Im Mai hat er den Song Hind's Hall herausgebracht. Er ist dem palästinensischen Mädchen Hind Rajab gewidmet, das in Gaza durch Schüsse getötet wurde. Für ihren Tod wird die israelische Armee verantwortlich gemacht. Er erklärte sich auch solidarisch mit pro palästinensischen Aktivisten, die in den USA Unis besetzten.

Rapper Wang Yitai darf nicht nach Taiwan

Die taiwanesischen Behörden verweigern Wangh Yitai, einem der bekanntesten Rapper aus der Volksrepublik China, die Einreise. Geplant war, dass er am 14. und 15. September zwei Konzerte auf in Taipeh, der Hauptstadt Taiwans, spielt - die Insel im Osten von China. Die Auftritte sind mit der verbotenen Einreise abgesagt. Denn Wang als Rapper aus der Volksrepublik China bezeichnete Taipeh als ein Teil der Volksrepublik Chinas in Social Media Posts und in seinen Promo Materialien. Zum Beispiel wies er auf seine Tour mit den Worten hin: "Von Peking nach Taipeh, China."

Taiwan und China haben seit Jahrzehnten eine schwierige Beziehung. Auch wenn in beiden Gebieten Hochchinesische gesprochen wird, wird Taiwan im Gegensatz zur Volksrepublik China ein demokratisch regiert. Die Insel Taiwan wird international nicht als souveräner Staat anerkannt und möchte nicht zur Volksrepublik gehören. China sieht das ganz anders und sieht Taiwan als eigenes Staatsgebiet. China zeigt das u.a. mit regelmäßigen militärischen Bedrohungen.

Die taiwanischen Behörden erklären, dass Wangs Werbeinhalte zur Tour gegen die "Vorschriften zur Genehmigung der Einreise von Festlandchinesen in das Gebiet Taiwan" verstoßen hätten. Laut Gesetz hätten die zuständigen Behörden nach einer Prüfung beschlossen, seinen Antrag für eine Reise abzulehnen. Denn Menschen aus der Volksrepublik China brauchen ein Visum für Taiwan. Die taiwanische Regierung begrüße es, wenn festlandchinesische Künstler in Taiwan aufträten, und freue sich über den Austausch zwischen beiden Seiten durch Musik, aber dieser Austausch müsse nach den Grundsätzen der Gleichheit und des gegenseitigen Respekts erfolgen, so die taiwanischen Behörden.