Global Pop News 19.07.2024
Neues und letztes Album von Donald Glover aka Childish Gambino
Stand: 19.07.2024, 11:40 Uhr
Donald Glover verabschiedet sich von seinem alter Ego Childish Gambino | Record Plant Studios in Los Angeles schließen | ORCA weist auf Bedeutung von Musik in Gesellschaft hin | Unsere News aus der Welt des Global Pop.
Von Vincent Lindig
Neues und letztes Album von Donald Glover aka Childish Gambino
Er ist für viele das Multitalent unserer Zeit: Donald Glover, besser bekannt als Childish Gambino, mit Preisen überhäufter Schauspieler, Comedian, Regisseur, Sänger und Produzent. Heute hat er ein neues Childish-Gambino-Album herausgebracht: "Bando Stone & The New World". Ein Abschied von seinem musikalischen Alter Ego: Zum Release von "Bando Stone & The New World" hat er der New York Times gesagt, dass dieser Teil seiner kreativen Karriere einfach auserzählt sei. Aber er geht mit einem Knall, könnte man sagen: Siebzehn Songs, Features unter anderem mit Jorja Smith, Amaarae oder Foushee – eine musikalisch vielfältige Reise, die trotzdem immer nach Childish Gambino klingt. Lockere Rapparts, zerbrechlicher Kopfstimmengesang, schwebende Synthieflächen und clubbige Beats. Der rote Faden: Bei allem eine Menge Soul und Groove.
Das neue Album ist zugleich auch ein Filmsoundtrack: "Bando Stone & The New World" – so heißt der Streifen, zu dem es schon einen Trailer, aber noch kein Releasedate gibt. Donald Glover spielt darin einen Musiker, der in einer apokalyptischen Zeit überleben muss. Er verbindet damit also auch seine zwei Leidenschaften Musik und Schauspiel miteinander. Im Laufe seiner Karriere hat Donald Glover als Schauspieler – zum Beispiel als Lando im Star-Wars-Spinoff "SOLO" – Filmproduzent, Synchronsprecher, Musiker und Performer einige der größten Preise der Welt abgeräumt. In seinem Schrank stehen unter anderem zwei Golden Globes, zwei Emmys und fünf Grammys – Donald Glover ist damit einer der erfolgreichsten Künstler unserer Zeit.
Record Plant Studios in Los Angeles schließen
Die Abbey Roads Studios in London, Jamaikas Tuff Gong und Studio 1 – das sind Orte, an denen Musikgeschichte geschrieben wurde. Jetzt hat in den USA einer dieser ganz besonderen Studios seine Pforten für immer geschlossen: Die Record Plant Studios in Los Angeles. Hier haben etliche Superstars ihre Songs und Alben aufgenommen und produzieren lassen: Von den Beastie Boys über Fleetwood Mac bis zu Lady Gaga, von Will.I.Am über Queen zu Travis Scott. Die Record Plant Recording Studios in LA sind seit ihrer Gründung 1972 eine echte Institution im Musikgeschäft der USA gewesen. Dieses Kapitel endet jetzt: Der Standort in LA war der letzte von drei Ablegern der Studiokette, den es noch gab: Ein Studio in New York wurde schon 1987 geschlossen, eines in Sausalito bei San Francisco im Jahr 2008. Im Los Angeles Magazine hat der Studiotechniker Gary Myerberg die Schließung in direkten Zusammenhang mit den Entwicklungen um KI gebracht:
Auch im Bereich Aufnahme hat die Zeit laut einem anderen Techniker des Studios die Zeit gegen große Standorte wie das Record Plant gearbeitet. Im gleichen Interview wurde erzählt, dass man jemanden wie Taylor Swift heutzutage in einer Gesangskabine aufnehmen könne, die gerade mal so groß wie ein Kleiderschrank ist. Also: Keine Notwendigkeit mehr, so ein großes Studio zu besuchen und dafür zu bezahlen.
Das Record Plant Studio war dafür bekannt, besonders gemütlich zu sein und auf die Wünsche der Artists einzugehen – es gab Whirlpools, Billardtische, VIP Lounges. Aber: Für all das zahlt man natürlich auch einen stolzen Preis – und den wollten zuletzt wohl immer weniger Artists auch auf den Tisch legen. So bleibt das letzte Album von den ganz großen Namen, das dort produziert wurde, Ariana Grandes "Thank U, Next."
ORCA: Zusammenschluss von Indie-Labels weist auf Bedeutung von Musik in Gesellschaft hin
ORCA steht für "Organization for Recorded Culture and Arts", einem neuen Zusammenschluss von vierzehn Indie-Labels aus Europa, den USA und Kanada, darunter zum Beispiel Ninja Tune Records, City Slang oder Because Music. Das Ziel der Denkfabrik ist es, auf die wirtschaftliche und soziale Bedeutung von unabhängigen Labelplattformen hinzuweisen. Durch Studien und wissenschaftlich belegte Daten will ORCA eine Diskussion darüber anstoßen, wie Musik als wirtschaftliches Ökosystem funktioniert – und natürlich auch aufzeigen, welche Rolle die Indie-Labels innerhalb dieses geschlossenen Systems selbst haben. Es geht in der ersten Veröffentlichung von Ergebnissen beispielsweise um die Verbindung von Musik und sozialen Aufstiegschancen, um gesellschaftlichen Zusammenhalt und Werte, die von Artists geteilt und vertreten werden. Man kann sagen, dass es der Versuch ist, mit Daten und Zusammenhängen zu belegen, wie wichtig Musik für die globale menschliche Community ist – und dafür zu sorgen, dass dieser Sektor mehr Wertschätzung erfährt. Denn, wie heißt es so schön: „Musik ist mehr als nur Musik.“ Die Ergebnisse der Studie kann man online einsehen und runterladen unter orcaformusic.com.