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Elton John 2023

Global Pop News 04.07.2024

Elton John ruft auf Labour zu wählen

Stand: 04.07.2024, 13:33 Uhr

Elton John sagt Keir Starmer und der Labour Party seine Unterstützung zu | "Der Toronto-Fluch" sorgt wieder für Konzertausfälle in Kanada | Lisa (BLACKPINK) kurbelt mit "Rockstar" den Tourismus an | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Lukasz Tomaszewski & Joyce Lee

Heute (04.07.) wird in UK ein neues Parlament gewählt. Und die Musikwelt tendiert so wie das ganze Land: Eher Richtung Labour. Ein Beispiel ist die Pop-Legende Elton John. Der "Rocketman" sagt Keir Starmer und der Labour Party seine Unterstützung zu und meint: "Es gibt nur eine Wahl".

In UK sind Pop und Politik sehr miteinander verknüpft. In der Vergangenheit haben wir ja auch gemerkt, dass die künstlerische Szene eher gegen die konservative Regierung der Tories ist. Und eher für die sozialdemokratische Labour-Party. Und bei dieser Wahl ganz besonders. Zu diesem Trend passt die neue Videobotschaft von Elton John.

"Helfen wir den Künstlern, die bürokratischen Hürden zu überwinden, die sie daran hindern, sich zu entfalten und zum künftigen Erfolg des Landes beizutragen. Zeigen wir der Welt, was für ein kreatives, wohlhabendes und zukunftsorientiertes Land Großbritannien ist. Stehen wir hinter Labour, um am 4. Juli zu gewinnen." Elton John

Seit dem Brexit haben wir hier in COSMO regelmäßig darüber berichtet, wie unzufrieden britische Musiker mit der Kulturpolitik der Tories sind. Die staatliche Kulturförderung wurde zusammengestrichen, die Reisefreiheit im Ausland ist eingeschränkt. Clubs schließen. Es sind wirklich viele Faktoren.

"Der reichhaltige kulturelle Austausch und die Ausbildung, die meine frühen Jahre geprägt und den Weg für meine Karriere und meinen Erfolg geebnet haben, trocknen aus und laufen Gefahr, völlig zu versiegen. Und es sind nicht nur die Musiker, sondern das gesamte Team, das eine Tournee zusammenstellt, und die gesamte Branche, die auf aufstrebende Talente angewiesen ist, um in Zukunft zu gedeihen." Elton John

Zu sehen ist Elton John im Video mit David Furnish, dem Chef seiner Management Firma. Furnisher fügt hinzu: Es sei Wahnsinn, den wirtschaftlich erfolgreichen Musik-Sektor mit solcher Geringschätzung zu behandeln, schließlich werde man weltweit darum beneidet und sei eine richtige  Soft Power.

Konzertausfälle in Kanada: "Der Toronto-Fluch"

Was ist da los in Toronto? Es ist wie verhext: In letzter Zeit werden immer häufiger riesige Konzerte in letzter Minute abgesagt. Vorgestern traf es die Fans der US-amerikanischen R'n'B-Sängerin Jhané Aiko. Medien sprechen jetzt vom "Toronto-Fluch".

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Und der trifft offenbar die großen Musikvenues der Stadt. Besonders betroffen ist die Scotiabank-Arena. Es ist immer wieder dasselbe Muster: Tausende Fans reisen für das Konzert ihres Lieblings-Artist an. Und dann folgt das Desaster: Abgesagt! Alles begann 2022: Ein Dua-Lipa Konzert wurde abgebrochen, weil jemand im Publikum ein Feuerwerk gestartet hat. Danach sollte der kanadische Popstar The Weeknd zwei Shows spielen. Abgesagt wegen dem Ausfall eines Netzbetreibers. Die Venue konnte die Digital Tickets nicht scannen. Sängerin Doja-Cat musste ihr Konzert wegen einer OP absagen. Danach folgten SZA, Kiss, Neil Young und andere. Die Gründe sind ganz verschieden. Das Ergebnis immer wieder: Enttäuschte Fans.

"Aufgrund von unerwarteten Problemen bei der Produktion fällt das heutige Konzert aus, ein Nachholtermin wird in Kürze verkündet, wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten". Wenige Minuten vor Einlass twitterte die Venue:

Die Fans meldeten sich auf X. Ein Fan schreibt: "Was ist los, du sagst hier das zweite Konzert in zwei Jahren ab, meine Tochter ist total enttäuscht". Und eine andere Frau schreibt: "Ich bin den ganzen Weg von Detroit nach Toronto gefahren und sie sagt die Scheiß-Show in letzter Minute ab". Die Künstlerin selbst schreibt auf Instagram: "Es tut mir so leid". Außerdem ein Foto von ihrer ganzen Crew mit langen Gesichtern in der leeren Halle.

Banksy streitet sich mit Innenminister um Schlauchboot-Aktion

Auf dem Glastonbury-Festival gab es eine Aktion des Streetart-Künstlers Banksy. Während des Konzerts der Punkband "IDLES" wurde ein Schlauchboot mit Gummipuppen in Rettungswesten von der Menge nach vorne gereicht.

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Die Aktion sollte auf das Schicksal irregulärer Migranten im Ärmelkanal und im Mittelmeer hinweisen. Jetzt ist es zum Streit zwischen dem britischen Innenminister und Banksy gekommen. Die Bilder gingen über die sozialen Netzwerke um die Welt: Denn durch das heftige Auf und Ab des Gummiboots im Crowdsurfing sah es wirklich aus als sei das Boot in heftigem Wellengang, die Stage-Kameras hielten voll drauf und übertrugen die Bilder auf Großleinwände. Tausende filmten es mit ihren Smartphones und teilten die Bilder. Die Band spielte gerade einen "Pro-Migrations-Song". Besonders war, dass die "IDLES" selbst vorher gar nichts von der Aktion wussten. Also eine perfekte Inszenierung!

Aber der noch amtierende konservative Innenminister James Cleverly ist not amused. Er meldete sich auf X zu Wort. Er nannte die Aktion widerwärtig und inakzeptabel, sie "trivialisiert" die Überfahrt von Migranten mit kleinen Booten.

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Jetzt kontert Banksy auf Instagram: Cleverlys Kritik sei "ein bisschen übertrieben", Banksy schreibt, das von ihm finanzierte Rettungsschiff MV "Louise Michel" habe in der Nacht zum Montag 17 unbegleitete Minderjährige aus dem Mittelmeer gerettet. Und weiter: "Als Strafe haben die italienischen Behörden es festgesetzt - was mir widerwärtig und inakzeptabel erscheint."

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Nach Angaben der "Louise Michel" wird der Crew von italienischen Behörden vorgeworfen, Anweisungen missachtet zu haben. Eigentlich sollte das Schiff nach der Rettung Sizilien ansteuern. Ist aber wegen schlechtem Wetter nach Lampedusa gefahren und hat dort auch die Erlaubnis erhalten, die Überlebenden an Land zu bringen. Trotzdem ist das Schiff jetzt dort erstmal festgesetzt. Das passiert ja gerade unter der rechten Regierung von Giorgia Meloni immer häufiger. Sie hat die Regeln für die zivile Seenotrettung verschärft.

Irreguläre Migration war wieder mal ein wichtiges Thema.Jedes Jahr kommen Zehntausende Menschen ohne die notwendigen Papiere über den Ärmelkanal ins Land. Die konservative Regierung will sie mit scharfen Gesetzen abschrecken und nach Ruanda abschieben. Nach Umfragen dürften die Konservativen aber abgewählt werden. Die wahrscheinlich neue sozialdemokratische Regierung will den Ruanda-Plan streichen.

Lisa (BLACKPINK) kurbelt mit "Rockstar" den Tourismus an

Durch Lisas neuen Song und dem Musikvideo "Rockstar" ist Chinatown in Bangkok gerade richtig beliebt. Lisa drehte das Video zum Teil dort. Der virale Clip hat nach einigen Tagen rund 75 Millionen Klicks (Stand: 04.07.2024). Im Clip tanzt sie alleine und im Dunkeln mitten auf der Yaowarat Straße, die Hauptschlagader durch das chinesische Viertel in Bangkok. Um sie herum leuchten bunte Reklamen von Restaurants und anderen Läden.

Thailand ist ein beliebtes Reiseziel für viele Menschen aus China und die Chinatown in Bangkok ist durch die große chinesische Community, die teilweise in dritt-, viert- oder sogar Fünftgeneration in Bangkok lebt, eine der größten der Welt. Folglich plant die thailändische Regierung die anliegenden Viertel über verschiedene Social Media Plattformen zu vermarkten. Sogar Thailands Premier bedankte sich bei Lisa für den touristischen Boost. Es ist nicht unüblich, dass sich ost-/südostasiatische Musikindustrien stärker mit der Wirtschaft zusammentun.

Gleichzeitig löste "Rockstar" eine kleine Debatte unter Fans aus. Sie diskutieren, ob Lisas "Rockstar" ein K-Pop oder ein Thai-Pop Song ist. Lisa ist Thailänderin, ging aber mit 14 Jahren nach Südkorea, weil sie dort fünf Jahre lang zum K-Pop Star ausgebildet wurde. Im Video sind immer wieder Thai Referenzen zu sehen, die Tänzer:innen und Produzent:innen des Musikvideos sind ebenfalls aus Thailand.