Global Pop News 20.06.2024
Kendrick Lamar hostet Konzert "The Pop Out: Ken & Friends"
Stand: 20.06.2024, 11:17 Uhr
Ausverkaufte Arena in Los Angeles vor über 17.000 Fans | Ghana ist das größte Importland alter Kleidung | Mala Rodriguez über Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen | Unsere News aus der Welt des Global Pop
Von Vincent Lindig
Los Angeles größter Star – der Rapper Kendrick Lamar – hat gestern Abend ein riesiges Konzert in seiner Heimatstadt gespielt. Und das stand natürlich im Zeichen des Beefs mit seinem Rivalen Drake, der im Mai dieses Jahres losgetreten wurde. Die Hip-Hop-Community ist sich inzwischen ziemlich einig, dass Drake bei dem Schlagabtausch böse kassiert hat. Trotzdem spielte die Auseinandersetzung gestern Abend bei dem Konzert von Kendrick eine sehr große Rolle: Ganze sechs Mal hat Kendrick Lamar etwa den Song "Not Like Us" in einer ausverkauften Arena in Los Angeles vor über 17.000 Fans gespielt. Und auch die anderen Disstracks von Kendrick gegen Drake gab es live zu hören – das kann man schon als aggressive Geste des Gewinners bezeichnen. Aber er hat auch einige seiner legendären Hits gespielt: Zum Beispiel "Alright" oder "Money Trees" – Songs, die heute schon HipHop Klassiker sind. Und der Abend hieß nicht ohne Grund "Ken & Friends" – Kendrick Lamar hat sich eine ganze Reihe von Stars der US-Musikzene auf die Bühne eingeladen. Unter anderem Schoolboy Q, Ty Dolla $ign, Tyler The Creator oder DJ Mustard haben ihre Songs gespielt und damit ihre Verbindung zu Kendrick gezeigt. Und einer durfte natürlich auch nicht fehlen: Producerlegende und sehr früher Förderer von Kendrick, Dr. Dre.
Das Konzert wirkte wie eine Machtdemonstration von Kendrick Lamar. Das Publikum hat alle Texte mitgerappt. Er wurde unterstützt von den Größen der Szene. Das Publikum war voller Promis. Man kann sagen: Kendrick hat sich gestern auf dem Höhepunkt seiner Karriere gezeigt. In den Kommentaren der Socials schreiben viele, dass Kendrick Lamar mit diesem Konzert HipHop-Geschichte geschrieben hat.
Laut der Umweltorganisation Greenpeace werden pro Jahr 150.000 Tonnen Altkleider nach Ghana exportiert – das Land ist damit das größte Importland von alten Klamotten. Da landet viel von unserer abgelegten und gespendeten Kleidung auf dem Müll. Die ghanaisch-rumänische Popsängerin Sister Deborah will mit einem neuen Song auf das Problem aufmerksam machen. Der ist Teil einer Kampagne gegen Altkleider-Importe In der Beschreibung zu einem Instagram-Clip dazu hat Sister Deborah den Hashtag #Stopwastecolonialism geteilt – übersetzt also "Stoppt den Abfallkolonialismus". Der komplette Song soll kommenden Monat erscheinen und ein Zeichen gegen das Altkleiderdumping der westlichen Welt in Ghana setzen.
"Der Song ist Teil einer größeren Initiative mit OR Foundation gegen Abfallkolonialismus, die den Communitys und Organisationen hier helfen soll, Secondhand-Kleidung und Kleidungsabfall am Ende seiner Lebenszeit besser bewältigen zu können. Zusammengefasst lautet unsere Forderung, dass die großen Marken, die unglaubliche Massen an Kleidung produzieren, Verantwortung übernehmen für die Verschmutzung und die Müllberge, die sie in Ghana verursachen." Sister Deborah
Viele Kleider, die bei uns weggeworfen werden oder gespendet werden, landen zum Beispiel auf dem Kantamanto-Markt in der Nähe von Accra – erst dort werden die Pakete geöffnet. Vieles davon ist nicht mehr zu retten. Aufgrund fehlender Kapazitäten wird die Kleidung dann einfach auf riesigen Müllbergen entsorgt. Synthetische Fasern daraus landen dann schnell im Wasser, verschmutzen das Meer und landen in Fischernetzen. Abgesehen davon macht die Kleiderflut aus dem Westen es lokalen Herstellern, Schneidern und Schneiderinnen schwer, auf dem Markt zu bestehen. Kleiderspenden können also tatsächlich mehr Schaden anrichten, als wir denken.
Mala Rodriguez über Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen
Spaniens Rapstar Mala Rodriguez hat mit dem spanischen Magazin Elan Cultural über eine ganze Bandbreite von gesellschaftlichen und politischen Themen gesprochen – darunter auch die Debatte um Schwangerschaftsabbrüche. Das Thema hat sie nämlich auf ihrem neuen Album in einem Song aufgegriffen und für Verwirrung gesorgt, ob sie jetzt für oder gegen das Recht auf Abtreibung ist. "Contra el aborto, pero ya aborté", rappt sie auf dem Song "Pagani" – also übersetzt: "Gegen Abtreibung, aber ich habe schon mal abgetrieben." Darauf wurde sie in dem Interview angesprochen – und das war ihre Antwort:
"Ich persönlich kann mir für mich keine Abtreibung mehr vorstellen, weil ich damit mal eine ganz schlimme Erfahrung gemacht habe. Aber das heißt nicht, dass ich beispielsweise einer Freundin davon abraten würde. Es muss für Frauen das Recht auf Abtreibung geben, und dafür kämpfe ich!" Mala Rodriguez
Mala Rodriguez setzt sich seit Jahren deutlich für weibliche Selbstbestimmung ein – aber sie schreibt eben auch sehr persönliche Texte, die kein Blatt vor den Mund nehmen. Ihre politische Haltung ist aber eigentlich klar: Sie hat bei den großen Protesten für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in Argentinien gespielt. Argentiniens neuer Präsident Javier Milei will das Recht auf Abtreibung abschaffen. In Argentinien könnte die Gesetzgebung auf den Stand von 1921 zurückfallen.
