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WDRcosmo - COSMO mit Johanna Esch
Impressionen des Festivals mit Besucher:innen und Artists

Global Pop News 10.06.2024

COSMO-Festival voller Erfolg

Stand: 10.06.2024, 12:38 Uhr

Über 1.000 Menschen haben das dritte COSMO-Festival in Dortmund gefeiert | Reaktionen der Global-Pop-Welt auf Europawahlen | Camila Cabello, Karol G und Gloria Estefan geehrt bei Billboard Latin Women in Music Awards | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Lukasz Tomaszewski

Den ganzen Samstag (08.06.24) bis spät in die Nacht feierten über 1.000 Menschen das dritte COSMO-Festival im Dortmunder Junk Yard. Bei angenehmen 20 Grad gab es auf drei Bühnen Global Pop, HipHop, Soul und elektronische Musik nonstop. Highlights gab es viele.

Headlinerin war die COSMO-bekannte Priya Ragu aus Zürich, die mit ihrer Band einen frischen Mix aus Soul, Global-Pop und tamilischen Klängen präsentierte. Auf der Bühne im Retro-Fussballtrikot, Jogginghose und rotem Seidenschal. Die Band brachte das COSMO-Publikum zum Mitsingen und viele gute Vibes in den Junk Yard. Das Publikum war begeistert, "Ich fand es sehr mutig, weil sie auch ein Statement abgegeben hat für Feminismus, für Rechte für Frauen, für Gleichstand. Powerfrau würde ich sagen." 

BCUC steht für Bantu Continua Uhuru Consciousness und brachte den Junk Yard zum Beben. Die afrofuturistische Formation aus Südafrika sorgte mit ihren treibenden organischen Grooves für ordentlich Tempo. Eine Zuschauerin erzählt, was sie beeindruckt hat, "Ich fand es halt krass, dass kein Akkord-Instrument dabei war, also wirklich nur ein Bass. Und ansonsten nur Percussion und Gesang. Ist ne richtige Live-Band. Dieses Feeling und diese Power, die da rüberkam. Bäm, jetzt musst du tanzen!"

Aber diese Energie auf der Bühne haben die Musiker direkt vom COSMO-Publikum bekommen. Das erzählt Sänger Jovi nach dem Konzert. Denn normalerweise haben die BCUC Angst vor ihren Auftritten.

"Weil wir denken, dass wir schräg sind, dass wir wild und laut sind. Und hier haben uns die Leute verstanden. Und wenn du solch ein Publikum triffst, dann explodierst du einfach. Das war großartig, wir können das wiederholen, ich fühle mich zuhause, obwohl ich nie zuvor da war." Jovi, BCUC

In der HipHop- und Soul-Halle machte die Kölner Sängerin Ray Lozano den Anfang. Ihre geschliffene Soulstimme begeisterte selbst hartgesottene Musik-Nerds. Ihre Texte handeln von Orientierungslosigkeit, Verlust und Empowerment. Radikal reduzierter, souliger und experimenteller Pop mit vielen R&B-Einflüssen und viele Fans waren auch wegen des überwiegend weiblichen Line-Ups gekommen.

"Genau deswegen bin ich auch hier, weil ich das sehr gut finde, dass Frauen auf der Bühne stehen, Musik machen und zeigen, dass sie da auch so gut können wie Männer." Zuschauer zum Line-Up

Auch die Sängerin Thérèse aus Frankreich beeindruckte. Musikalisch getragen von tiefen, rollenden Beats erinnerten viele ihrer Stücke an den Trip Hop der 90er Jahre. Die ausgefeilten Instrumentalflächen und ein beeindruckender Gesang boten Stoff für Herz und Kopf. Thérèse selbst ist ein wahnsinniges Energiebündel - von links nach rechts hüpfte sie über die Bühne, suchte den Kontakt zum Publikum. Sie kann messerscharf rappen, aber auch mit souligen Melodien verzaubern.

Wer nach Mitternacht noch nicht genug hatte, kam im Bus bei den treibenden afro-futuristischen Dance-Sounds der Dortmunder DJ-Crew Barulho World ins Schwitzen. Auf dem DJ-Floor ging es mit karibischen Champeta-Sounds aus Kolumbien von ARN4L2 aus Cartagena über Paulina Sotomayor a.k.a. Pahua aus Mexico City bis hin zur britischen Underground-Legende Roska dann weiter.

Das COSMO-Festival hat es geschafft, in drei Jahren zu einer Institution für gute Musik aus aller Welt, für Vielfalt und Toleranz zu werden. Durch den Austausch zwischen Künstlern und Publikum hat sich das COSMO-Festival mittlerweile einen Namen im Ruhrgebiet gemacht. Das belegen die Rückmeldungen der Gäste.

Eindrücke des COSMO Festival 2024

Impressionen des Festivals mit Besucher:innen und Artists

Jembaa Groove | WDR/Claus Langer

Jembaa Groove | WDR/Claus Langer

Jembaa Groove | WDR/Claus Langer

WDR/Claus Langer

Moderatorin Claudio D'Avino | WDR/Claus Langer

WDR/Claus Langer

Francis Gay | WDR/Claus Langer

Moderatorin Evren Zahirovic | WDR/Claus Langer

Ëda Diaz | WDR/Claus Langer

Ëda Diaz | WDR/Claus Langer

Ëda Diaz | WDR/Claus Langer

WDR/Claus Langer

Ëda Diaz | WDR/Claus Langer

WDR/Claus Langer

YĪN YĪN | WDR/Claus Langer

YĪN YĪN | WDR/Claus Langer

YĪN YĪN | WDR/Claus Langer

YĪN YĪN | WDR/Claus Langer

Claudia D'Avino im Interview mit Thérèse | WDR/Claus Langer

BCUC | WDR/Claus Langer

BCUC | WDR/Claus Langer

BCUC | WDR/Claus Langer

WDR/Claus Langer

BCUC | WDR/Claus Langer

BCUC | WDR/Claus Langer

WDR/Claus Langer

BCUC | WDR/Claus Langer

WDR/Claus Langer

Claudia D'Avino im Gespräch mit Ray Lozano | WDR/Claus Langer

Claudia D'Avino im Gespräch mit Pahua | WDR/Claus Langer

Priya Ragu | WDR/Claus Langer

Priya Ragu | WDR/Claus Langer

Priya Ragu | WDR/Claus Langer

Priya Ragu | WDR/Claus Langer

Priya Ragu | WDR/Claus Langer

WDR/Claus Langer

Ray Lozano | WDR/Claus Langer

Ray Lozano | WDR/Claus Langer

Ray Lozano | WDR/Claus Langer

A-Lo | WDR/Claus Langer

Barulho World | WDR/Claus Langer

WDR/Claus Langer

Mercy Milano | WDR/Claus Langer

WDR/Claus Langer

Pájara | WDR/Claus Langer

Pájara | WDR/Claus Langer

Reaktionen der Global-Pop-Welt auf Europawahlen

Katerstimmung nach den Wahlergebnissen der gestrigen Europawahl: In Italien gewinnt die rechte Regierungspartei von Meloni, in Frankreich löst Macron das Parlament auf, in Deutschland ist die AfD zweitstärkste Kraft – Europa bewegt sich nach rechts. Das ist auch an Musikern und Musikerinnen nicht spurlos vorbei gegangen. Viele hatten vorher zur Wahl aufgerufen, einige sind jetzt wegen des Ergebnisses geschockt. Die zehnköpfige Bläserband Moop Mama aus München repostet ihre aktuelle Single "Nie Wieder", die sich mit dem Thema Rechtsruck befasst.

Auch Deutschlands neuer Rap-Star Apsilon meldet sich zu Wort und postet ein Foto seines Papas, der als Kind nach Deutschland kam. Er hat ihm seinem Hit-Song "Baba" gewidmet, und darunter postet er das Wahlergebnis. Apsilon hatte gerade am Freitag noch seine neue Single "Lost in Berlin" veröffentlicht, in dem es unter anderem um das Schicksal der sogenannten Gastarbeiter-Generation geht.

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Kommen wir in die Ostdeutsche Provinz. Hier ist die AfD stärkste Kraft geworden: Aus Mecklenburg-Vorpommern kommt die Punk-Band. Sänger Monchi postet einen Screenshot vom Wahlergebnis und äußert sich kritisch gegenüber allen, die jetzt auf Instagram überrascht sind und Zitat: "zum Selbstzweck Heulvideos" posten. Für ihn sei das Wahlergebnis keine Überraschung. Er schreibt weiter: "Wer mit den Leuten in den ländlichen Gegenden ins Gespräch kommt, kann eigentlich nur staunen, dass es nicht noch erbärmlicher gelaufen ist". Monchi kritisiert nicht nur, sondern macht auch Vorschläge. Er schreibt in seinem Insta-Post: "Wenn‘s euch ernst ist: Dann versucht in der Realität was zu reißen. Kontinuierlich. Zeigt, dass Ihr nicht von oben herab auf die Leute schaut. Mit Leuten streiten, zeigen, dass man auch Unterschiede und Widersprüche aushält. Sich gerade machen... und nicht eingeschnappt sein, wenn nicht alle die gleiche Meinung haben".

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Camila Cabello, Karol G und Gloria Estefan geehrt bei Billboard Latin Women in Music Awards

Wichtige Latin Musikerinnen wurden Sonntagabend (09.06.24) in Miami für ihre Leistungen ausgezeichnet. Neo Soul Star Kali Uchis, Shooting Star Angela Aguilar aus Mexiko und Pop Star Camila Cabello. Sie hat den Global Impact Award bekommen, also für die Künstlerin, die weltweit am meisten Eindruck hinterlassen hat. Bei ihrer Dankesrede war sie gerührt und euphorisch zugleich und hat sich mit herrlichem Spanglish bei ihrer Mama bedankt. Mama Cabello saß im Publikum und hatte Tränen in den Augen. Am Ende hat Tochter Camila dann noch allen anderen starken Frauen der Latin Music gedankt für ihre Inspiration, in erster Linie die, die am Abend mit ihr ausgezeichnet wurden, ganz besonders Gloria Estefan.

Gloria Estefan, sie hat Latin Music in den 80er Jahren in die US Pop Charts gebracht, später war sie auch als Songschreiberin erfolgreich, hat unter anderem "Let’s Get Loud" von Jennifer Lopez geschrieben. Gloria Estefan hat insgesamt acht Grammys zuhause stehen. Jetzt muss sie ein bisschen Platz machen für den Billboard Award, sie bekam den Preis der "Lebenden Legende". Den Hauptpreis als Frau des Jahres bekam die kolumbianische Reggaeton-Sängerin Karol G – die aber abwesend war, weil gerade in Europa auf Tour. Karol G hatte auch schon bei den globalen Billboard Women in Music Awards den Preis für die Frau des Jahres gewonnen. Die globalen Women of the Year Awards gibt es schon seit 2007, seit vergangenem Jahr gibt es auch die Latin Variante.