Meute live auf dem A Summer's Tale Festival 2018 in der Lüneburger Heide.

Global Pop News 04.06.2024

"Klare Kante gegen Rechts" - Artists unterstützen Konzertreihe

Stand: 04.06.2024, 10:29 Uhr

Gratiskonzerte in Hamburg bei der Reihe "Klare Kante gegen Rechts" | Lenny Kravitz produziert neues Album von Seun Kuti & Egypt 80 | Klimaschonender touren: Coldplay ziehen positives Zwischenfazit | SM Entertainment sucht erstmals globale K-Pop Girl Group | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Kai Brands & Joyce Lee

Mehrere Artists wollen aktuell eine "Klare Kante gegen Rechts" zeigen. Konkret geht es um die Reihe "Klare Kante Konzerte“ mit größtenteils Gratis-Konzerten in verschiedenen Stadtteilen, die aktuell in Hamburg läuft und bei der am Dienstag die Techno-Blaskappelle MEUTE sowie die Produzentin und Rapperin Lia Şahin und Deutschrap-Urgestein Afrob auf der Bühne stehen. Hintergrund der Konzerte ist auch die Europawahl am kommenden Sonntag. Es wird zum Wählen aufgefordert. Das Klare-Kante-Bündnis möchte mit seiner Kampagne klarmachen, dass sie z. B. gegen Rassismus und Ausgrenzung und für Klima und Queerness aufstehen wollen. Dabei teilen sie sich ganz klar gegen die AfD aus. Mit der Partei sei das nicht vereinbar.

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Am Mittwoch sind neben Fettes Brot-Rapper König Boris u. a. auch Rap-Artists wie Amewu, Bush.ida oder Jolle dabei. Sie alle unterstützen das Hamburger Bündnis, das sich Ende Januar gegründet hat und u. a. aus Sozialverbänden, Gewerkschaften, Initiativen und Vereinen besteht. Auch der Hamburger Verband der Musikclubs (Clubkombinat Hamburg e. V.) zählt zu den Erstunterzeichnenden. Laut eigener Aussage sollen es aktuell mehr als 100 Bündnispartner*innen sein. Neben den Konzerten, die vergangene Woche anfingen, soll es am Freitag eine Großdemo in der Stadt geben. Grundsätzlich finden aktuell viele Veranstaltungen und auch Konzerte mit Blick auf die Europawahl statt, die zum Wählen animieren sollen, zum Beispiel auch Erstwählende. Zum ersten Mal können diesmal auch 16-Jährige an den Wahlen teilnehmen.

Lenny Kravitz produziert neues Album von Seun Kuti & Egypt 80

Es ist eine für viele überraschende Meldung, dass US-Rockstar Lenny Kravitz und die nigerianische Afrobeat-Größe Seun Kuti offenbar zusammenarbeiten. Seun Kuti hat die Kollaboration jetzt via Social Media bekanntgegeben, indem er ein Video geteilt hat, das die beiden zeigt. Seun Kuti sitz darauf neben Lenny Kravitz vorm Mischpult im Pariser Studio „Question de Son“. Lenny Kravitz lebt u. A. auch in Paris. Die dritte Person im Video ist Sound-Engineer und Produzent Sodi Maciszewer, der auch schon mit Seun Kutis Vater, Afrobeat-Pionier Fela Kuti sowie Seuns Bruder Femi Kuti zusammengearbeitet hat. Alle drei sitzen da und lauschen dem klassischen, bläsergeprägten, hypnotisch-ekstatischen Afrobeat-Sound, während ihre Köpfe mitnicken. Zwischendurch gibt's ein „Oh, yeah“ von Lenny Kravitz, der scheinbar im richtigen Modus zu sein scheint. Immerhin soll er das neue Album von Seun Kuti produzieren, wie es in einer offiziellen Mitteilung heißt.

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Dabei wird natürlich spannend sein, inwiefern auch der Sound von Lenny Kravitz mit einfließt. Aus dem Video wird das zumindest noch nicht ganz deutlich. Mit seinem eigenen aktuellen Album „Blue Electric Light“ hat er wieder einige griffige Pop-Rock-Songs mit einer Prise Funk herausgebracht. Bald ist der Grammy-Preisträger also scheinbar Mitwirkender am neuen Album von Seun Kuti und seiner Band, der legendären nigerianischen Afrobeat-Gruppe Egypt 80, die er schon 1997 von seinem Vater Fela auf seinen Wunsch übernommen hatte, nachdem der gestorben war. Damals war Seun Kuti 14 Jahre alt. Seitdem ist er der Bandleader und hat vier Alben mit der Band herausgebracht. Zuletzt gab es eigene Solo- und Gemeinschaftsprojekte, bei denen er schon mit einigen anderen Global-Pop-Stars zusammengearbeitet hat, wie u. a. mit The Roots-Rapper Black Thought oder mit Musikerin und Schauspielerin Janelle Monáe. Das neue Album von Seun Kuti & Egypt 80, das Lenny Kravitz produzieren soll, soll am 4. Oktober erscheinen.

Klimaschonender touren: Coldplay ziehen positives Zwischenfazit

Die britischen Pop-Superstars Coldplay haben nach zwei Jahren Welttournee ihr nächstes Zwischenfazit in Bezug auf ihren ökologischen Fußabdruck dabei gezogen. Auf ihrer Website hat die Band ein entsprechendes Statement inklusive Daten veröffentlicht. Demnach hat die Band in den letzten beiden Jahren 2022 und 2023 ihrer "Music Of The Spheres"-Tour weniger als die Hälfte der C02-Emissionen verursacht als im Vergleichszeitraum ihrer vorherigen Stadion-Tour. Laut eigener Aussage hätte Coldplay jetzt ihre Emissionen um 59 Prozent reduzieren können, schreiben sie. Als Vergleichsbasis dient ihre letzte Welt-Tournee 2016/17. Damals hatten sie angekündigt, nicht mehr zu touren, solange sie das nicht klimaschonender hinbekommen könnten.

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Es folgte 2021 eine, für eine Band und eine Tour dieser Größe, bemerkenswerte und neuartige Ankündigung mit verschiedenen Maßnahmen, wie die Tour mit deutlich weniger Emissionen gelingen soll. Dazu gehören Bodenplatten in den Stadien, die beim Konzert durch das Tanzen des Publikums Strom erzeugen. Strom wird außerdem durch weitere Konzertbesuchende erzeugt, die auf Rädern strampelten. Die Energie wird in Batterien gespeichert. Die Band nahm sich grundsätzlich vor, die Zahl ihrer Flüge zu reduzieren und mehrere Transporte mit der Bahn zu erledigen. Außerdem sollten recyclete LED-Armbänder wiederbenutzt werden. Mitgebrachte Trinkflaschen durften benutzt werden. Pro verkauftem Ticket soll ein Baum gepflanzt werden. Sieben Millionen sollen es Stand jetzt sein.

 Kritik lautete, dass einige Unternehmen, mit denen Coldplay bei ihrem Vorhaben zusammenarbeitete, dadurch Greenwashing betreiben würden. Grundsätzlich wurde und wird die Band aber für ihr Engagement auch viel gelobt. Vorgenommen hatte sich die Band alles in allem, ursprünglich für 50 Prozent weniger Emissionen verantwortlich zu sein. Vor einem Jahr lag die Band noch bei 47 Prozent weniger Emissionen, hieß es damals. Nun sollen es scheinbar 59 Prozent sein. Die Daten sollen unabhängig von der MIT Environmental Solutions Initiative bestätigt worden sein, heißt es.

 Allerdings schreibt die Band auch, dass die Emissionen durch die Fan-Anreise nicht mit einbezogen wurden. Mehrere Studien zeigen aber, dass bis zu 90 Prozent der klimaschädlichen Emissionen bei Live-Musik-Events durch die Fan-Anreise zustande kommen, zum Beispiel durch die Anreise mit dem Auto. Coldplay hatten grundsätzlich dazu motiviert, umweltschonender anzureisen, mit der Bahn und ÖPNV oder Fahrgemeinschaften. Zusätzliche Daten sollen nahelegen, dass das auch geklappt hätte, schreibt die Band. Bei der Fan-Anreise sehen Expert:innen grundsätzlich aber den wohl größten Hebel, um Konzerte klimaschonender zu gestalten. Coldplay schreiben:

"Als Band - und als Industrie – sind wir noch weit davon entfernt, wo wir sein müssten." Coldplay

Gleichzeitig bedanken sie sich bei allen, die bislang geholfen haben, "um Dinge in die richtige Richtung zu lenken." Coldplay haben mit ihrer Tour jedenfalls bislang ein Zeichen gesetzt und tun dies weiter. Dieses Jahr geht die Tour weiter. Mitte Juli geht es zum Beispiel nach Düsseldorf.

SM Entertainment sucht erstmals globale K-Pop Girl Group

SM Entertainment, Label Gigant aus Südkorea, ist das Zuhause vieler erfolgreicher K-Pop Bands, wie Red Velvet oder Aespa. Jetzt will es wieder eine Girl Group zusammenstellen – erstmals mit Mädels verschiedener Nationalitäten. Interessierte müssten ein Selbstvorstellungsvideo einreichen, und außerdem ihre Talente zeigen: Sie sollen etwas vorsingen und vortanzen – zu einem ihnen zugewiesenen Songs. Sie sollen erzählen, wie lange sie eine Gesang- und Tanzausbildung machen. Außerdem müssten sich die Bewerberinnen ungeschminkt filmen. So steht es auf ihrer Instaseite smaudition_official. Diejenigen, die die erste Runde bestehen, werden zu einer zweiten Runde eingeladen, die persönlich stattfindet. Die Finalisten werden die Möglichkeit haben, als Mitglieder der neuen Girlgroup von SM zu debütieren. Die Bewerberinnen müssen zwischen 2005 und 2011 geboren sein und können sich bis zum 22. Juni bewerben.

Das kann man auch kritisch sehen. Momentan gibt es auch eine Kontroverse um eine Managerin, die ihre jungen Schützlinge sexualisiert dargestellt haben soll. Dass potenzielle K-Pop Stars so jung gescoutet werden, ist nichts Ungewöhnliches. Sie gehen durch eine harte Schule und müssen eine Art Ausbildungstraining durchlaufen, bevor sie in einer Girl Group debütieren. wird entschieden, wer in die Girl Group kommt.

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