Global Pop News 29.04.2024
Weltweiter Protest gegen das Todesurteil gegen den Rapper Toomaj Salehi
Stand: 29.04.2024, 15:17 Uhr
Anwalt will gegen das Todesurteil Berufung einlegen | Ebow veröffentlicht Gedicht "Free" als Song | c/o pop Nachschau | Unsere News aus der Welt des Global Pop.
Von André Mamengui
Nachdem bekannt wurde, dass der Rapper Toomaj Salehi von einem iranischen Revolutionsgericht in der Stadt Isfahan tatsächlich zum Tode verurteilt wurde, gab es weltweit zahlreiche Reaktionen von Politikern und Musikern. Im Iran haben sich über 300 Musikerinnen und Musiker in einem offenen Brief mit Tomaaj solidarisiert. Auf Instagram fordern sie die Aussetzung des Todesurteils und die sofortige Freilassung nicht nur von Toomaj, sondern auch von anderen politischen Gefangenen.
Auch die Grammys melden sich mit einem Beitrag auf Instagram zu Wort.
Nun folgen weltweit Proteste gegen das Todesurteil. Unter anderem in London, Melbourne und Berlin. Am Dienstag, den 30.04.2024 ist eine weitere Kundgebung in Frankfurt an der Hauptwache geplant. Toomaj Salehi, eine wichtige Persönlichkeit der "Frauen-Leben-Freiheit" Proteste, erreicht mit seiner Stimme vor allem über seine Social Media Kanäle Millionen von Menschen, was ihn für das islamische Regime im Iran so gefährlich macht. Toomajs Anwalt will gegen das Todesurteil Berufung einlegen.
Ebows Gedicht "Free" wird zum Song und alle Einnahmen werden gespendet
Nachdem die Rapperin Ebow im März ein bewegendes Gedicht über Angst und Trauer in Deutschland geteilt hat, wird genau dieser Text nun zu einem Song. "Free" wird nicht wie üblich auf den gängigen Streaming-Plattformen veröffentlicht, sondern auf der Plattform Bandcamp. Auf dem Cover der Single steht: "Solidarität mit allen unterdrückten Menschen dieser Welt". Unter diesem Motto steht die gesamte Aktion. Die Einnahmen des Songs gehen an den Verein #LeaveNoOneBehind. Ein Verein, der sich vor allem für Menschen auf der Flucht einsetzt und sich insbesondere für Seenotrettung und Evakuierung aus Kriegsgebieten engagiert. Im Text thematisiert die Rapperin mit kurdischen Wurzeln den Rechtsruck in Deutschland, institutionellen Rassismus und Behördenversagen. Explizit erwähnt sie die NSU-Morde und den rassistischen Anschlag in Hanau im Jahr 2020. Dabei drückt sie nicht nur ihre eigenen Gefühle aus, sondern teilt auch, was sie von Freunden mit anderen Hintergründen hört.
Für den neuen Song erhält sich auch Support von der HipHop-Szene, z. B. von Roger Rekless.
Das war die c/o pop 2024
Die 21. Ausgabe des Kölner Stadtfestivals c/o Pop ist gestern zu Ende gegangen. Mehrere Bühnen, viele Konzerte in ganz Köln Ehrenfeld, es gab wieder das Streetfestival auf der Venloer Straße und auch COSMO war mit einer Sondersendung live von der Festivalmeile aus dem Ain Cafe dabei. Zu Gast waren TikTok-Musikchefin DACH, Charlotte Stahl und die Rapperin Jolle.
Über 30.000 Besucher fanden an den fünf Festivaltagen den Weg zur c/o pop. Die in diesem Jahr auch im Zeichen von regionaler, urbaner Kultur und Gratiskonzerten stand. Konzerte in den U-Bahnlinien 3 und 4 der KVB und die "Red Stage" in einer Bankfiliale.
Die Mega-Überraschung: Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, legte bei einer c/o pop-Party auf. Beim Straßenfestival am Samstag und Sonntag sorgte die COSMO DJ Stage für den krönenden Abschluss. Hunderte Festivalbesucher:innen tanzten und feierten mitten auf der Venloer Straße zu den Sets von Barulho World, Rubimental und Aaliana.