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Bei einem Protest wird das Bild der verstorbenen Mahsa Amini hochgehalten, neben ihr die frühere iranische Flagge

Global Pop News 27.02.2024

Iran: Hausarrest statt Haft für Mehdi Yarrahi

Stand: 27.02.2024, 10:17 Uhr

Hausarrest statt Haft für iranischen Sänger Mehdi Yarrahi | Global Pop Artists gehören zu den erfolgreichste Künstlern in 2023 | Universal steigt bei Afrobeats-Label Marvin ein | Unsere News aus der Welt des Global Pop!

Von Bamdad Esmaili

Hausarrest statt Haft für Mehdi Yarrahi

Der iranische Sänger Mehdi Yarrahi wurde im Januar wegen des Songs "Roosarito" zu einer Haftstrafe verurteilt. Jetzt wurde die Haftstrafe des 42-Jährigen in Hausarrest umgewandelt. In dem Song kritisiert der regimekritische Sänger die Kopftuchpflicht für Frauen im Iran. Er singt "Zieh dein Kopftuch aus und lass dein Haar raus. Hab keine Angst und lächle". Yarrahi hat bereits mehrere Protestlieder rausgebracht. 2018 wurde ihm verboten aufzutreten oder als Musiker zu arbeiten. Im Oktober 2023 ist Mehdi Yarrahi auf Kaution freigelassen worden. Im Januar folgte dann sein Urteil: Wegen "Propaganda gegen das Regime" und "Anstiftung der Korruption" wurde er zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Davon ist ein Jahr vollstreckbar, zudem soll er 74 Peitschenhiebe bekommen.

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Jetzt aber hat seine Anwältin bekannt gegeben, dass Yarrahi wegen seines Gesundheitszustands nicht in Haft muss, die Strafe soll in Hausarrest umgewandelt worden sein. Der Musiker muss eine elektronische Fußfessel tragen und darf sich nur in einem Radius von einem Kilometer um sein Haus bewegen. Mehdi Yarrahi hat sich auf X (vormals Twitter) bei seinen Fans bedankt, dass sie hinter ihm stehen. Er schreibt: "Ich muss meine Behandlung fortsetzen und kann erstmal nicht mehr in den sozialen Medien aktiv sein".  Und am Ende meint er: "Seid die Stimme der Stimmlosen, was zweifellos wichtig ist". Warum Mehdi Yarrahi medizinisch behandelt werden muss, ist nicht bekannt.

Global Pop Artists gehören zu den erfolgreichste Künstlern in 2023

Welche Artists haben letztes Jahr die erfolgreichsten Singles rausgebracht? Das hat jetzt der Weltverband der Phonoindustrie (IFPI) jetzt in London bekanntgegeben. Ganz oben auf der Top10 steht Miley Cyrus mit "Flowers". Mit dem Song hat die US-amerikanische Sängerin letztes Jahr zwei Grammys gewonnen, stand gleichzeitig in fast 30 Ländern auf Platz 1 und ist damit die Gewinnerin des Global Single Awards. Der wird an Artists mit der weltweit meistverkauften Single des Jahres in allen digitalen Formaten verliehen.

In den Top10 sind auch Global Pop Artists dabei - zum Beispiel Rema aus Nigeria mit Selena Gomez auf Platz 2. Der Song "Calm Down" wurde fast 1,9 Milliarden mal gestreamt und ist ein Hitgarant auf der Tanzfläche. Dahinter folgt SZA mit "Kill Bill". Mit 1,84 Milliarden Streams landet die US-amerikanische RnB-Sängerin auf Platz 3. SZA ist derzeit eine der erfolgreichsten RnB Künstlerinnen. Letztes Jahr stand ihr Song "Kill Bill" sechzehn Wochen lang auf der Nummer 1 der US-amerikanischen RnB/HipHop-Charts. Das gab es bis dato noch nie. Dahinter kommt Yng Lvcas & Peso Pluma aus Mexiko mit dem Song "La Bebe". Damit sind erstmals in den IFPI Global Charts Vertreter aus Nigeria und Mexiko dabei. Das zeigt den weltweiten Aufstieg von Afrobeats und der mexikanischen Corridos im Jahr 2023.

Universal steigt bei Afrobeats-Label Marvin ein

Dass Afrobeats seit Jahren die Musikwelt erobert, sehen wir nicht nur bei den hohen Charts-Platzierungen oder Grammys, das erkennen auch immer mehr Plattenfirmen. Jetzt ist Universal beim Afrobeats-Label Mavin eingestiegen. Mavin ist das Erfolgs-Label von Don Jazzy, einem sehr erfolgreichen Produzent aus Nigeria. Er ist einer der Vorreiter des Genres und für den Erfolg und Export von vielen Afrobeat-Stars zuständig - darunter Ayra Starr oder auch Rema. Mit "Calm Down" hat er letztes Jahr einen Welthit gelandet mit knapp 1,9 Milliarden Streams. Der Titel wurde zum größten Afrobeats-Song und zum meistgesehenen Video eines afrikanischen Künstlers auf YouTube aller Zeiten.

Don Jazzy hat Mavin Records vor zwölf Jahren in Lagos gegründet. Und das Label ist seitdem zu einem Imperium aufgewachsen. Klar, dass das US-Major-Label Universal da Interesse dran hat. Bei dem Deal mit Universal wurden keine Details über die Vertragsbedingungen bekanntgegeben. Aber es heißt, dass trotz der Partnerschaft Mavin die Autonomie über seine Geschäfte behalten soll. Außerdem werden Don Jazzy und sein Partner weiterhin das Label leiten. Das soll dafür sorgen, dass Mavins Identität und Mission erhalten bleiben. Aber gleichzeitig werden sie von der globalen Reichweite und den Ressourcen von Universal profitieren.

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Der Deal braucht noch die behördlichen Genehmigung und soll dann bis zum Herbst abgeschlossen sein. Bei beiden Labels freut man sich auf die Zusammenarbeit. Universal erkennt in seinem Statement den rasanten Anstieg und Erfolg von Afrobeats an. Universal Music Group Chef Lucian Grainge meint: "Unsere Kriterien für die Identifizierung von Partnern sind einfach: großartige Künstler, großartige Unternehmer, großartige Menschen." Mit Don Jazzy und dem Team von Mavin Global und ihrer Künstlerliste haben wir ideale Partner gefunden, mit denen wir gemeinsam wachsen können. Mavin-Chef Don Jazzy freut sich auch auf Instagram: "Diese Partnerschaft ist ein Meilenstein, der unser kollektives Talent und unsere harte Arbeit würdigt, mit dem Ziel, afrikanische Musik auf der globalen Bühne zu heben". Und dann schreibt er am Ende: "Gemeinsam freuen wir uns darauf, Geschichte zu schreiben, mehr Rekorde zu brechen und ein dauerhaftes Vermächtnis aufzubauen".