Wiley "Been a While"

Global Pop News 26.02.2024

Antisemitistische Äußerungen: Aberkennung von Wiley's MBE-Orden

Stand: 26.02.2024, 11:17 Uhr

Antisemitistische Äußerung: Aberkennung von Wiley's MBE-Orden | Peetah von Morgan Heritage gestorben | Salin mit Doku über thailändische Musik | Körperliche Selbstbestimmung: Olivia Rodrigo unterstützt Frauen mit neuem Fonds | Unsere News aus der Welt des Global Pop!

Von Bamdad Esmaili

Aberkennung von Wiley's MBE-Orden wegen antisemitistischen Äußerungen

Der britische Rapper Wiley ist der Pionier der Grime-Szene. Jetzt wurden ihm der britische Orden wegen antisemitischer Äußerungen aberkannt. Wiley hatte 2017 von der britischen Regierungsbehörde die Auszeichnung des MBE (Member of the British Empire) Ordens erhalten. Das ist ein wichtiger Ritterorden und würdigt Verdienste unter anderem im Kunstbereich. Drei Jahre später hatte der Londoner Rapper mehrere antisemitische Tweets abgesetzt und u.a. Juden mit dem Ku-Klux-Klan verglichen. Auch meinte er, dass jüdische Menschen die Entertainment-Industrie lenken würden oder geschrieben "Israel gehört uns". Wiley wurde daraufhin von X (vormals Twitter) und Instagram für immer gesperrt.

Wiley hatte sich damals für die Verallgemeinerung entschuldigt. Er meinte, "die Kommentare hätten sich nicht an alle Juden richten dürfen." Und er hat sich auch entschuldigt für die Kommentare, die "als antisemitisch angesehen wurden." Doch das reichte vielen Menschen nicht. Seit 2020 gab es Forderungen von verschiedenen Leuten und Organisationen, u.a. von "Campaign Against Anti-Semitism" (CAA), dass ihm der Ehrentitel aberkannt werden solle. So hat nun auch das Kabinettsbüro nach einem Verfahren jetzt entschieden. Laut der offiziellen Begründung habe er dem Ruf des Ehrungen-Systems geschadet. CAA schreibt dazu: "Vier Jahre lang haben wir daran gearbeitet, dafür zu sorgen, dass Wiley für seine unbeholfene antisemitische Tirade, für die er keine Reue gezeigt hat, mit verheerenden Konsequenzen rechnen muss. Die heutige Entscheidung ist eine Bestätigung dieser Bemühungen." Eine öffentliche Reaktion von Rapper Wiley gibt es noch nicht.

Peetah von Morgan Heritage gestorben

Traurige Meldung aus der Global-Pop-Welt: Reggae-Star Peter Anthony Morgan, Frontmann der Band Morgan Heritage ist tot. Dads Tod hat seine Familie über Instagram bekanntgegeben. "Peetah", wie er genannt wurde, ist am Sonntag im Alter von 46 Jahren gestorben. Die Todesursache ist nicht bekannt. In dem Post heißt es weiter: "Aus aufrichtiger Liebe teilen wir mit, dass unser geliebter Ehemann, Vater, Sohn, Bruder und Frontmann von Morgan Heritage, Peter Anthony Morgan, verstorben ist". Die Familie bedankt sich außerdem bei den Fans für die Liebe und Unterstützung und bittet, die Privatsphäre zu respektieren.

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Die Band Morgan Heritage ist seit 30 Jahren aktiv und hat vor allem durch die Stimme ihres Frontmannes Peetah die Herzen der Reggae-Fans erobert. Peetah war das Aushängeschild der Gruppe. Die bestand aus weiteren vier Geschwistern. Insgesamt hat sein Vater 30 Kinder gehabt und sie alle sind sehr musikalisch aufgewachsen. Auch Peetah‘s Vater war Musiker und in den 70er Jahren erfolgreich mit seiner Reggae/Funkband Black Eagles unterwegs. 1994 hat Peetah dann die Band Morgan Heritage gegründet. Zwei Grammys hat die Band gewonnen, unter anderem 2016 in der Kategorie "Bestes Reggae-Album". Für ihr aktuelles Album "The Homeland" haben sie sich letztes Jahr viel von Afrobeats und anderen afrikanischen Rhythmen inspirieren lassen. Den klassischen Reggae gab es nur noch am Rande.

Die Band hat mit vielen Stars der Global Pop-Szene gearbeitet. Stars aus der Dancehall-Szene wie Shaggy, Popcaan oder auch Gentleman. Aber auch afrikanische Künstler wie Stonebwoy, Shatta Wale oder Yossou N‘Dur. Dementsprechend gibt es viele Reaktionen auf den Tod von Peetah. Vor allem bei Instagram unter dem Post der Familie. Viele Stars der Reggae-Szene haben kondoliert - darunter Ziggy Marley oder Tarrus Riley. Jesse Royal schreibt "zweifellos eine der größten Stimmen aller Zeiten in allen Genres". Sänger Richie Spice meint "Rest up King Peetah".

Auch aus der Politik gibt es Reaktionen. Der jamaikanische Premierminister schreibt auf X: "Das ist nicht nur eine Tragödie für die Hinterbliebenen, sondern auch ein kolossaler Verlust für die Reggae-Musik". Aber auch tausende Fans sind schockiert. Eine Userin bringt das auf den Punkt. Sie schreibt: "Einer der traurigsten Tage in der Reggaegeschichte." https://www.instagram.com/p/C3x_q3aLjiR/

Salin´s Doku über Thai Musik

Thailand hat noch viel unentdeckte Kultur. Die gefeierte Drummerin Salin hat eine neue Doku-Serie über traditionelle thailändische Musik und die eigenen Wurzeln produziert. Die Serie begleitet Salin bei einer Reise durch Thailand. In der ersten Folge geht es mit dem Essen los. Die Musikerin hat in der Region Isaan im Nordosten Thailands den indigenen Stamm "Nyah Kur" besucht und kocht mit ihnen einen Teig aus Bananen, Kokosnuss und Zucker. Danach wird Musik gemacht. Dabei lernt Salin einiges über typische Instrumente und Stile in der Region und erklärt: "Dieser Rhythmus heißt Rumm Toan. Er ist ein traditioneller Beat, der vom Nyah Kur-Stamm erfunden wurde. Rumm heißt Tanz auf Thai und Toan heißt der Trommel".

Salin ist selbst Thailänderin und mit 19 Jahren nach Kanada ausgewandert. Dort ist sie als Schlagzeugerin und Produzentin bekannt geworden. Dieses Jahr ist Salin für Kanadas wichtigsten Musikpreis nominiert, den Juno Award. Dass sie aktuell ein sehr spannender Global-Pop-Act ist, finden auch Stars wie Questlove, Anderson.Paak, Fatoumata Diawara oder Gaye Su Akyol. Das Erkunden der traditionellen thailändischen Musik überträgt Salin auch in ihrer aktuellen Musik. Ihr Debüt-Album 2021 ging in Richtung R&B und Jazz, jetzt konzentriert sie sich darauf traditionelle Musik aus Thailand, vor allem der Region Isaan, mit Soul, Funk und Afrobeat zu kombinieren. Die Doku-Serie von Salin über "Isaan Roots" ist umsonst bei Youtube zu sehen.

Körperliche Selbstbestimmung: Olivia Rodrigo unterstützt Frauen mit neuem Fonds

Olivia Rodrigo ist eine der Pop-Sensationen der letzten Jahre mit einem rasanten Aufstieg und drei Grammys und dreizehn Grammy-Nominierungen innerhalb von drei Jahren und ihr folgen mehr als 30 Millionen Nutzer:innen - zum Beispiel bei instagram.

Für die US-Pop-Musikerin Olivia Rodrigo hat vor kurzem ihre internationale Tour gestartet. Im Zuge dessen hat sie nun veröffentlicht, dass ein Teil der Einnahmen für den guten Zweck sein sollen. In einem TikTok-Video für einen ihrer Fan-Accounts hat sie von dem Projekt erzählt. Olivia Rodrigo hat demnach mit "Fund 4 Good" einen Fonds aufgesetzt, der zum Beispiel Mädchen und junge Frauen unterstützen soll, die etwa abtreiben möchten. "Ein Teil aller Einnahmen durch die Ticketverläufe gehen an Fund 4 Good. Darüber freue ich mich sehr", sagt die 21-jährige Musikerin. "Für den Nordamerika-Teil der Tour tue ich mich mit den National Healthcare Abortion Funds zusammen, um denen zu helfen, die bei der Gesundheitsversorgung benachteiligt sind, um ihnen die reproduktive Gesundheitsversorgung zu ermöglichen, die sie verdienen." Durch den eigenen neuen internationalen Fonds sollen neben Unterstützung bei Schwangerschaftsabbrüchen auch andere NGOs unterstützt werden, die sich für Bildung von Mädchen oder gegen geschlechtsbezogene Gewalt einsetzen, sagt sie.

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Dass sich Olivia Rodrigo für das Recht auf Abtreibung einsetzt, ist nicht das erste Mal. Ein Auftritt beim berühmten britischen Glastonbury-Festival etwa sorgte 2022 für Schlagzeilen. Damals sang sie gemeinsam mit UK-Pop-Sängerin Lily Allen deren Song "Fuck You". Das Lied und dessen klare Message hatte sie damals dem mittlerweile mehrheitlich konservativen US-Supreme Court gewidmet. Am Tag vor dem Auftritt hatte das oberste US-Gericht das landesweite grundsätzliche Recht auf Schwangerschaftsabbruch gekippt. Die frühere Gesetzesentscheidung in den 70ern - bekannt als "Roe versus Wade" - galt 50 Jahre lang. Seit nun fast zwei Jahren sind die einzelnen Bundesstaaten für die jeweilige Gesetzgebung beim Umgang mit Abtreibungen zuständig, mit möglichen heftigen Folgen für ungewollt Schwangere.  Der Protest gegen die damalige gerichtliche Entscheidung kommt von vielen Global-Pop-Stars - neben Olivia Rodrigo zum Beispiel von Taylor Swift, Madonna, Lizzo oder Billie Eilish.