Demonstration gegen AfD in Köln

Global Pop News 17.01.2024

Musiker supporten Demo gegen Rechts in Köln

Stand: 17.01.2024, 12:20 Uhr

Zehntausende protestierten in Köln gegen Rechts | Zayn überrascht mit Strophe auf Urdu | Khruangbin mit neuer Single | Coachella veröffentlicht Line Up | Strafmaß im Prozess Bushido gegen Arafat Abou-Chaker verkündet | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Vincent Lindig & Anna Kravcikova

Gestern Abend haben laut Polizei bis zu 30.000 Leute gegen den politischen Rechtsruck und die AfD demonstriert - auf der Demo wurde von Tausenden gerufen: "Ganz Köln hasst die AfD“. Die Demo war eine Reaktion auf das Geheimtreffen Rechter Kreise, bei dem offen überlegt wurde, Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland zu deportieren. An diesem Geheimtreffen teilgenommen haben auch Mitglieder von der AfD. Aufgedeckt wurde das Treffen durch das Recherche-Netzwerk Correctiv. Das hat für einen Auschrei gesorgt, Petitionen zum Verbot der AfD machten die Runde.

In Köln hat sich das "Spontane Bündnis gegen Rechts" gebildet und die gestrige Demo angemeldet. Und zur Demo aufgerufen haben auch Musikerinnen und Musiker – zum Beispiel der Kölner Rapper Goldroger. Er betonte auf Nachfrage von COSMO, dass mit dem Blick auf die deutsche Geschichte wichtig sei zu schauen: Wie kann man im Vorfeld faschistische Zustände verhindern? "Wie weit würde ich gehen, wenn es hart auf hart kommt, wenn es zu spät ist?", fragt er sich.

"Und dann wird glaube ich jeder zu dem Entschluss kommen, dass es einfacher ist, es mit aller Macht zu verhindern, dass sowas so weit kommt. Und von der Politik zu fordern, dass sie den gesamten Baukasten des Grundgesetzes nutzen, um Demokratiefeinden grundlegende demokratische Rechte zu entziehen, wenn sie sie dazu nutzen, die Demokratie zu zersetzen". Goldroger

Der Berliner Rapper Yassin sagte uns:

"Ich find´s besonders wichtig, jetzt auf die Straße zu gehen, Petitionen zu unterschreiben und laut zu werden gegen den Rechtsruck, gegen die AfD, weil das auch keine große Überraschung war, was da in den Recherchen rausgekommen ist. Diese Sachen sind ja teilweise auch schon in Büchern dieser Akteure manifestiert, die machen da ja kein Geheimnis draus, wie die so denken." Yassin

"Es ist jetzt glaube ich ein Zeitpunkt, wo man auch der großen Allgemeinheit deutlich machen kann, mit wem man´s da zu tun hat. Und das geht vor allem über Bilder, also über Demos und auf dem Rechtsweg, indem man sich über Petitionen Gehör verschafft und die Regierung zwingt, das wahrzunehmen und dann hoffentlich auch zu handeln".

Nach der Demo postete Yassin ein Video, das die vielen Menschen auf der Demo in Köln zeigt und schrieb dazu: "Tut gut, das zu sehen. Danke an Alle, die dort waren!". Die Recherche von Correctiv war aber keine Überraschung für Yassin:

"Die machen da ja kein Geheimnis draus, wie sie so denken. Aber jetzt gibt es das Schwarz auf Weiß. Und sie bestreiten es nicht einmal. Es ist jetzt ein Momentum, ein Zeitpunkt, an dem man auch der großen Allgemeinheit deutlich machen kann, mit wem man es da zu tun hat. Das geht einerseits über Demos und andererseits auf dem Rechtsweg - in Form von Petitionen." Yassin

Und auch Rapper LGoony findet es wichtig, gerade jetzt Präsenz zu zeigen: "Die rechte Seite ist auf jeden Fall sehr laut und man sieht sie überall", erzählte er uns.

"Deswegen ist es wichtig zu zeigen, dass die andere Seite auf jeden Fall größer ist, dass es mehr Leute gibt, die gegen Rechts sind. (...) Dass wir als Gesellschaft eine tolerante Gesellschaft sind und nicht alle dieses rechte Gedankengut teilen". LGoony

Auch Lugatti & 9ine, die Kölner Rapperin Lil‘ Lil‘ und Querbeat hatten zu der Demo aufgerufen.1000 Teilnehmende hatten die Veranstalter zunächst für gestern angemeldet – Über 30.000 sind es laut Polizei dann aber wohl geworden. Und im Zentrum der Kritik der Demonstrierenden stand eben die in einigen Landesverbänden gesichert rechtsextreme AfD und ihre Hetze. Rapper Ahzumjot aus Berlin hat außerdem dazu aufgerufen, Petitionen gegen die AfD zu unterzeichnen und in seiner Instagram Story nochmal klargemacht, wie simpel das ist:

"Das ist nicht viel Aufwand. Das könnt ihr am Handy machen - Ihr seid auch ständig dazu bereit, für irgendwelche Preise zu voten. (…) Bitte unterzeichnet es einfach, es ist nicht so schwer." Rapper Ahzumjot

Große Demonstration gegen rechte Hetze in Köln

COSMO 17.01.2024 03:35 Min. Verfügbar bis 16.01.2025 COSMO


Ex-Boygroupstar Zayn überrascht mit Strophe auf Urdu

Sie waren eine der erfolgreichsten Boygroups Großbritanniens – ONE DIRECTION. Bandmitglied Harry Styles ist mittlerweile ein globaler Superstar. Und ZAYN, ebenfalls früheres Mitglied der Band, geht gerade mit einem Song viral – in Pakistan! "Tu Hai Kahan" heißt dieser Song der pakistanischen Band AUR. Die Strophe von Zayn ist neu. In Pakistan wird er dafür gefeiert, dass er sie auf Urdu verfasst hat. Das hat nicht nur viele Fans des britischen Sängers überrascht, der noch nie auf der Heimatsprache seines Vaters gesungen hat. Es hat ihm sicher auch eine Menge neue Fans in Pakistan beschert. Das Original, noch ohne Zayn, wurde vor knapp einem halben Jahr veröffentlicht und hat fast 100 Millionen Views – eine schmachtende Liebeserklärung an eine Verflossene. Seit der Veröffentlichung vor wenigen Tagen hat die neue Version jedoch bereits fünf Millionen Aufrufe erreicht - und jetzt bitten viele Fans Zayn: Schreib noch mehr Songs auf Urdu!


US Psychedelic-Band Khruangbin mit neuer Single und Albumankündigung

"A Love International" heißt der gestern Nacht erschienene Song. Ein Instrumentalstück mit ordentlich Sonne im Gepäck: melancholische, verträumte Gitarrenriffs glitzern über einem funky Basslauf. Im Video sehen wir eine merkwürdig traumartige Strandszene, alle wollen die Schönsten sein und sich vor einer Kamera beweisen – glücklich wird jedoch keiner, so die Aussage des Videos. Mit dieser Single kündigen Khruangbin ihr neues Album an - das erste seit vier Jahren. "À la salle" wird es heißen und erscheint am 5.4. Die Band ist inzwischen weltberühmt für ihren Sound, der zwischen westafrikanischem Desert Blues und der psychedelischen US-Hippie-Ära schwebt.

Coachella veröffentlicht Line Up

Eine halbe Millionen Menschen waren letztes Jahr beim Coachella Festival in Kalifornien. Damit ist es eins der größten Festivals der Welt, und definitiv das mit dem größten Hype. Bad Bunny hat vergangenes Jahr als erster Headliner der Festival-Geschichte vom Coachella ein Konzert auf spanisch gegeben. Jetzt wurde das Line Up für dieses Jahr bekanntgegeben und mit Lana del Rey, Tyler the Creator und Doja Cat sind alle Headliner US-amerikanisch. Aber es gibt auch Global Pop beim Coachella: Peso Pluma aus Mexico, der argentinische Produzent Bizarrap, die Rapperin Young Miko aus Puerto Rico und Superstar J Balvin aus Kolumbien werden alle Ende April in der kalifornische Wüste spielen.

Aus dem Afrobeats-Genre gibt es mit Tyla bisher nur einen Act: Die Südafrikanerin geht mit ihrem Hit "Water" gerade international durch die Decke. Außerdem wird auch die Sängerin LUDMILLA aus Brasilien und der Punjabi-Musiker AP Dhillon auftreten. Die größte Überraschung im Line Up ist aber niemand geringeres als No Doubt! Die Band um Gwen Stefani war seit elf Jahren nicht mehr gemeinsam auf der Bühne. In einem Video-Call haben sie mit den Worten "Let’s do a show!" ihren Auftritt angekündigt. Und es gibt noch weitere Wiedersehen auf dem Coachella: Neben No Doubt gibt’s auch eine Reunion von der Brit Pop Band Blur und dem Electro-Duo Justice. Für viele ein Grund zur Freude - Die jungen Menschen in den Kommentaren fragen sich aber vor allem, wer die ganzen alten Leute sein sollen.

Strafmaß im Prozess Bushido gegen Arafat Abou-Chaker verkündet


Der Prozess gegen Bushidos ehemaligen Manager und Weggefährten Arafat Abou-Chaker läuft schon seit mehr als dreieinhalb Jahren. Es geht um schwere Vorwürfe gegen Bushidos ehemaligen Manager und Freund Arafat Abou-Chaker: Dieser habe ihn nach der geschäftlichen Trennung im Jahr 2018 erpresst und bedrängt, angegriffen und bedroht. Deshalb hat Bushido ihn angezeigt – und eins der aufwendigsten Verfahren Berlins überhaupt ausgelöst, wie die BILD Zeitung schreibt. Die Staatsanwaltschaft hat gestern ihr Schlussplädoyer gehalten: Sie fordert vier Jahre und vier Monate Gefängnis für Arafat Abou-Chaker, auch drei seiner Brüder drohen in diesem Zusammenhang Gefängnisstrafen.

Die Staatsanwaltschaft hat jedenfalls keine Zweifel mehr an den Aussagen von Bushido über seinen ehemaligen Partner. Arafat Abou-Chaker war lange der starke Mann an Bushidos Seite, hat ihm durch seinen eigenen Background im kriminellen Milieu in der Wahrnehmung vieler Szeneexperten erst die Kredibilität gegeben, die Bushido als Gangsterrapper brauchte. Immer wieder tauchte das Gerücht auf, dass Bushido dafür die Hälfte seiner Einnahmen abdrücken musste. Und vor ein paar Jahren hat er dann selbst gesagt: "Ich habe tatsächlich Millionen Euro an Abou-Chaker zahlen müssen." Das Urteil wird für Anfang nächsten Monat erwartet.