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Joan Baez beim Istanbul Jazz Festival (Archivbild vom 01.07.2015)

Global Pop News 28.12.2023

Porträtfilm "Joan Baez: I Am a Noise" ab heute im Kino

Stand: 28.12.2023, 11:42 Uhr

Doku über die "Queen of Folk Music" | Ozzy Osbourne dementiert Todesgerüchte | Managerin gesteht Mord von Rapper Canserbero | Unsere News aus der Welt des Global Pop.

Von Maike de Buhr

Als "Queen of Folk Music" ist die US-amerikanische Sängerin und Aktivistin Joan Baez bekannt geworden. In dem Dokumentarfilm "I Am A Noise" blickt sie schonungslos auf ihre Karriere und ihr Leben zurück. Über 60 Jahre stand die 82-jährige auf der Bühne, besonders die Flower Power Ära hat sie mit ihrer Stimme geprägt – nicht nur musikalisch, sondern auch mit ihrem Engagement für Umwelt, Frieden und die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. Joan Baez erzählt im Film, wie sie an einem Punkt regelrecht süchtig nach ihrem Aktivismus war.

"Ich bin nicht gut in zwischenmenschlichen Beziehungen, von einer Person zur anderen. Ich bin gut in Beziehungen zwischen einer und Zweitausenden!" Joan Baez

Sie spricht in der Doku auch über ihre inneren Kämpfe. Auf der Bühne mit ihrer Gitarre wirkte sie immer ganz ruhig und selbstsicher, aber sie hatte mit Panikattacken und Depressionen zu kämpfen. Es geht dazu um ihre Beziehung zu Bob Dylan: Auch wenn Joan Baez im Film gesteht, dass er ihr das Herz gebrochen hat, sei sie als Single glücklicher denn je. "I Am a Noise" ist ein sehr persönliches Portrait mit Archivmaterial aus Joan Baez‘ eigenen Beständen: Tagebucheinträge, Audiokassetten mit aufgezeichneten Therapiesessions, Zeichnungen und alten Filmaufnahmen.

Nach Todesgerüchten über Ozzy Osbourne: "Ich will noch ein paar Konzerte spielen"

In YouTube-Videos wurde darüber berichtet, dass er auf dem Weg in Krankenhaus gestorben sei, aber Ozzy Osbourne stellt klar: "Ich bin nicht tot". In seinem Podcast "The Osbourne Podcast" scherzt der Metal-Veteran über das Gerücht mit Referenz zum Monty Python-Film "Ritter der Kokosnuss":"Nur eine kleine Fleischwunde." Gerade ist Ozzy Osbourne 75 Jahre alt geworden, gesundheitlich hat er einige Probleme. Ihn aber für tot zu erklären, sei wirklich unverschämt, sagt seine Tochter im Podcast. Ozzy Osbourne musste Anfang des Jahres seine Abschiedstour absagen, aber ein paar Gigs wolle er noch spielen, ein neues Album soll auch anstehen. Mit seiner Band Black Sabbath ist er in den Siebzigern berühmt geworden - berüchtigt, weil er mal auf einer Bühne einer Fledermaus den Kopf abgebissen hat. Danach war der sogenannte "Prince of Darkness" noch solo unterwegs. Jetzt ist er wöchentlich mit seinem "The Osbourne Podcast" bei YouTube zu sehen. Darin reden er, seine Frau Sharon und deren Kinder Kelly und Jack über "Popkultur, Rock’n’Roll-Nostalgie und alles, was sie wollen".

Nach acht Jahren: Managerin gesteht Mord von Rapper Canserbero

Wende in einem der großen Kriminalfälle des Latin-HipHop: vor acht Jahren wurde der venezolanische Rapstar Canserbero tot aufgefunden. Bisher hieß es, er hätte den Rap-Kollegen Molnar im Streit in dessen Wohnung getötet und sich dann aus dem 10.Stock der Wohnung gestürzt und Selbstmord begangen. Doch nun gab es ein Geständnis der ehemaligen Managerin von Canserbero. Venezuelas Generalstaatsanwalt Tarek William Saab teilte bei X mehrere Videos. In einem sieht man eine Frau mit Brille, mittleren Alters, in rosa Hose, sie sitzt auf einem edlen Holzstuhl, die Hände mit Kabelbinder gefesselt.

"Ich bin María Natalia Améstica und ich gestehe in diesem Video öffentlich, dass ich für den Doppelmord an Carlos Molnar und Tirone González (Canserbero) verantwortlich bin." María Natalia Améstica

Sie erzählt, dass sie beide Rapper aus Wut erst betäubt und dann erstochen habe. Um ihre Tat zu verschleiern, habe sich die Managerin laut Statement Unterstützung geholt. Ihr Bruder und drei Beamte des venezoleanischen Geheimdienstes halfen ihr demnach, den Tatort so herzurichten, als ob die beiden Rapper sich geprügelt hätten, sie warfen Canserbero dann aus dem Fenster. Außerdem hätten sie die lokalen Behörden bestochen, um zu verdecken, dass sie den Tatort veränderten. Als Motiv für ihre Tat nennt die Managerin schon einen Monat lang anhaltenden Ärger. Canserbero soll sie nicht für ihre Arbeit bezahlt haben, außerdem hätte er sie nicht mehr als Managerin haben wollen. Diese Geringschätzung hätte sie sehr verletzt.

Der Fall wurde noch einmal aufgerollt, nachdem Canserberos Familie und Freund:innen darauf gedrängt haben. Die Generalstaatsanwaltschaft von Venezuela leitete nach eigenen Angaben 110 Ermittlungsschritte ein und reiste dreizehn mal nach Maracay, um neue Beweise zu sammeln. Canserbero hat in Venezuela noch heute viele Fans, er war Anfang der 2010er einer der größten und vielversprechendsten Rapstars Lateinamerikas. Bekannt wurde er mit düsteren Lyrics über eine gewaltvolle Lebensrealität in Venezuela. Er wurde nur 26 Jahre alt.