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Travis Scott

Global Pop News 19.07.2023

Ärger um geplantes Travis Scott Konzert bei den Pyramiden von Gizeh

Stand: 19.07.2023, 09:33 Uhr

Ärger um geplantes Travis Scott Konzert bei den Pyramiden von Gizeh| "The People's President" – Doku über Ugandas Bobi Wine steht in den Startlöchern | Afrobeats-Star Mr. Eazi ist zurück mit seiner Single "Chop Time, No Friend" | Unsere News aus der Welt des Global Pop.

Von Vincent Lindig

Ärger um geplantes Travis Scott Konzert bei den Pyramiden von Gizeh

US-Rapper Travis Scott wollte sein neues Album "Utopia" mit einem Konzert an einer ganz besonderen Stelle promoten. Ursprünglich wollte Scott am 28 Juli, also kommenden Samstag, am Fuße der Pyramiden von Gizeh spielen. Das ist tatsächlich gar nicht so ungewöhnlich: In der Vergangenheit haben dort bereits unter anderem die Black Eyed Peas, Mariah Carey oder auch die Red Hot Chilli Peppers Konzerte gespielt. Jetzt gab es allerdings Gegenwind zu Travis Scotts Plänen: Die Generalgewerkschaft Ägyptischer Musiker hat sich eingeschaltet und das Konzert erst einmal verboten – darüber haben gestern zahlreiche Nachrichtenportale berichtet.

In einer Pressemitteilung schrieb die Gewerkschaft, man habe bei Prüfung der Sozialen Netzwerke von Scott Bilder und Informationen zu seltsamen Ritualen gefunden, die im Widerspruch zur Tradition Ägyptens stehen. Konkret wird ihm Satanismus und Freimaurerei vorgeworfen. Dabei könnte die Gewerkschaft bei einem Konzert von Travis Scott auch ganz andere Bedenken haben: Im November 2021 hat Travis Scott das Astroworld veranstaltet, über 50.000 Karten wurden verkauft. Es kam zu einer Massenpanik und zu Ausschreitungen im Publikum, bei denen 10 Menschen gestorben sind und über 300 ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Scott hat eine lange Geschichte von Konzerten, bei denen er zu Randale aufruft, er gilt als "Rager"-Bühnenpersönlichkeit. Inzwischen wurde das Verbot des Konzerts wohl wieder aufgehoben, aber Travis Scott hat scheinbar keine Lust mehr auf die Pyramiden: Auf Twitter verbreiten sich Fotos von Anzeigetafeln in den USA, die für das Konzert werben und mit Geo-Koordinaten versehen sind – die führen allerdings nach Utopia in Texas, passend zum Titel des neuen Albums von Scott.

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"The People's President" – Doku über Ugandas Bobi Wine steht in den Startlöchern

Immer wieder haben wir über den Popstar und Politiker Bobi Wine berichtet, der sich gegen das repressive Regime von Präsident Museveni stellt. Jetzt erscheint eine Doku über ihn, die den Namen "The People's President" trägt. Bobi Wine kämpft seit Jahren für einen demokratischen Wandel in seinem Heimatland Uganda, verteidigt die in der Verfassung festgeschriebenen Rechte wie Versammlungsfreiheit, Recht auf freie Wahlen und Pressefreiheit – und wurde dafür eingesperrt, eingeschüchtert und angegriffen.

2017 wurde Wine ins Parlament gewählt, trat 2021 gegen den amtierenden Präsidenten Museveni an – und landete laut offizieller Auszählung auf Platz zwei, erklärte sich aber trotzdem kurzzeitig zum neuen Präsidenten. Er hat das offizielle Ergebnis als Wahlfälschung bezeichnet, Amnesty International sprach im Vorfeld von Gewalt, Tötungen und der gewaltsamen Auflösung von Versammlungen der Opposition durch Sicherheitskräfte. Der amtierende Präsident Museveni ist seit 1986, also seit bald 37 Jahren, im Amt und steht damit für eine Riege von alten Langzeitpräsidenten in Afrika, die sich mit Gewalt an die Macht klammern – und Bobi Wine für demokratischen, frischen Wind. Das stellt die neue Doku mit beeindruckenden Bildern heraus.

Zentral in der Doku ist auch die Beziehung zu seiner Frau Barbie, die er bereits in der Schule kennengelernt hat und mit der er vier Kinder hat. Sie spielt eine zentrale Rolle in der Doku und es wird klar, wie wichtig sie für Bobi Wines Kampf gegen Musevenis Regime ist. "The People's President" ist eine National Geographic Doku, Kinostart in den USA ist kommenden Freitag – und mit Sicherheit können wir die Doku auch bald sehen.

Afrobeats-Star Mr. Eazi ist zurück mit seiner Single "Chop Time, No Friend"

"Chop Time, No Friend" – so heißt der neue Song, zu dem auch ein wunderschönes Video erschienen ist. Und damit kündigt Mr. Eazi sein Debütalbum an. Den Titel hat er zwar noch nicht verraten, aber ein Releasedate: Der 27. Oktober diesen Jahres wird es sein. Aufgenommen hat Mr. Eazi die Songs dazu in Benin, Ruanda, Ghana, Nigeria, London und den USA. Also wirklich Global Pop im Sinne des Wortes. Und es spiegelt Mr. Eazi in seiner eigenen Identität wieder: Er wurde in Nigeria geboren, hat aber in Ghana studiert und ist dafür bekannt, verschiedene Stile zu verbinden. So hat er in der Vergangenheit zum Beispiel auch mit Latin Artists wie Bad Bunny oder J. Balvin zusammengearbeitet.

Der neue Song "Chop Time, No Friend" bezieht sich aber auf eine nigerianische Redensart. Sie bedeutet so viel wie: "sei ganz bei dir selbst", denn wenn man isst – Pidgin Englisch "Chop" – dann hat man keine Augen für seine Freunde. Klingt egozentrisch, soll aber nur sagen: Finde etwas Ruhe in dir selbst. Und der Song ist dementsprechend ruhig, ein plätschernder Afropop-Beat mit entfernten Saxophon-Akzenten. Darüber fließt Mr. Eazi in seiner gewohnt lässigen Art, für die seine Fans ihn lieben. Das Video wurde in Senegals Hauptstadt Dakar gedreht und zeigt das pulsierende kulturelle Leben dort.