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Global Pop News 25.05.2023

Global Pop Artists trauern um Tina Turner

Stand: 25.05.2023, 12:22 Uhr

Nach langer Krankheit ist Tina Turner in der Schweiz verstorben | "Love Songs", letztes Solo-Album von Peter Fox | Kölner Klubkomm fürchtet um Clublandschaft in Ehrenfeld | Pashanim ist "Bagchaser Can" | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Kai Brands & Marc Mühlenbrock

Am Mittwochabend (24.05.23) ist über ihren offiziellen Instagram-Kanal mitgeteilt worden, dass Musiklegende Tina Turner gestorben ist. Die Rock- und Pop-Ikone mit dem bewegten Leben wurde 83 Jahre alt. Nach langer Krankheit sei sie in der Schweiz gestorben, wie ein Sprecher laut Medienberichten bekanntgegeben hat. Hier lebte sie ab den 90er-Jahren. In den letzten Jahren hatte Tina Turner gesundheitlich mehrfach zu kämpfen. 2016 etwa ist bei ihr Darmkrebs festgestellt worden.

Grundsätzlich ist die Anteilnahme riesig. Auch bekannte Menschen aus Schauspielerei, Sport und Politik haben sich zu Wort gemeldet, ebenso viele Global-Pop Artists wie HipHop-Pionier Grandmaster Flash zum Beispiel oder auch Soul- und Disco-Größe Diana Ross. Sie sei geschockt und traurig und sendet ihr Mitgefühl an Tina Turners Familie.

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Sängerin Erykah Badu schreibt bei Instagram von einer "kulturellen Ikone". Beyoncé schreibt auf ihrer Website, sie sei dankbar für ihre Inspiration und dafür, dass Tina Turner auf so viele Arten den Weg bereitet habe. Neben der Musik wurde und wird Tina Turner auch für ihren Kampfgeist und ihre Unabhängigkeit gefeiert.

Zuletzt auf Tour ging Tina Turner im Jahr 2009 im Alter von 69 Jahren. Erstmals durchgestartet ist die gebürtige US-Amerikanerin Tina Turner, mit bürgerlichem Namen Anna Mae Bullock, in den 60ern - damals zusammen mit ihrem späteren Ehemann Ike Turner. Er gab ihr den Künstlernamen. Die Ehe war allerdings geprägt von Ausbeutung und Gewalt gegenüber Tina Turner. 1978 folgte die endgültige Scheidung. Und ab den 80ern begann auch musikalisch das neue Kapitel für Tina Turner – solo, als gefeierte Rock- und Pop-Sängerin mit Hits wie "What’s Love Got To Do With It", "We Don’t Need Another Hero" oder "The Best". Sie hat insgesamt 12 Grammys gewonnen, Millionen Platten verkauft und hat Millionen Fans weltweit.

"Love Songs": wahrscheinlich letztes Solo-Album von Peter Fox

Am morgigen Freitag (26.05.23) kommt Peter Fox neues Album "Love Songs" raus. Auf einer Pressekonferenz zum Release hat er nun mitgeteilt, dass es wohl das letzte als Solo-Artist sein werde. Das hatte er allerdings bereits beim erfolgreichen Debüt-Album "Stadtaffe" von 2008 angekündigt. "Ich weiß, es klingt jetzt doof, weil ich das ja 2008/09 auch gesagt habe. Ich glaube aber ziemlich sicher, dass ich so eine Nummer nicht nochmal mache", sagt er. Er hätte damals keine Lust mehr gehabt auf Solo-Sachen und wollte eher wieder was mit seiner Band "Seeed" machen.

Offenbar hat’s ihn dann aber doch wieder gepackt. Viele Jahre nach dem ersten Album gab es nach der Comeback-Single "Zukunft Pink" aber auch einen Erwartungsdruck. Ebenso habe ihm der Vorwurf der kulturellen Aneignung bei diesem Song mit Stil-Elementen des südafrikanischen Genres Amapiano zugesetzt.

Nach insgesamt vier Single-Auskopplungen erscheint morgen das komplette Album. Danach soll es das in der Form wohl gewesen sein, so Peter Fox, weil er das Gefühl habe, alles gesagt zu haben. Aber: "(…) ich finde auch andere Sachen im Leben sehr spannend und auch viele Musiker, mit denen man zusammenarbeiten kann. Aber das werden wir dann sehen."

Bauvorhaben: Kölner Klubkomm fürchtet um Clublandschaft in Ehrenfeld

Der Kölner Club-Verband Klubkomm sieht mehrere Clubs im Kölner Szeneviertel Ehrenfeld in Gefahr und warnt vor einem Verlust einer einzigartigen Kulturlandschaft. Hintergrund ist ein geplanter Bau in einem Gebiet, auf dem gleich vier Clubs zu Hause sind: artheater, Bumann & Sohn, YUCA und Club Bahnhof Ehrenfeld. Sie liegen in unmittelbarer Nähe zueinander.

Die Klubkomm hat vor kurzem ein Statement veröffentlicht und mahnt, dass die Clubs der Gentrifizierung und letztendlich Lärmschutz zum Opfer fallen würden. Zwischen den Clubs soll laut dem Verband nämlich ein Haus mit teuren Mikro-Apartments gebaut werden. "Wenn eine dieser mietenden Personen klagt, werden die dort gewachsenen Kulturstätten langfristig verschwinden. Das hört sich jetzt erst einmal extrem an. Wenn man aber zum Beispiel an die Volksbühne denkt, ist es eine reale Gefahr", sagt die 2. Vorsitzende der Klubkommen Paulina Rduch und meint damit das Theater Volksbühne in Köln. Hier hat ein Nachbar wegen Lärmbelästigung geklagt. Es läuft noch ein klärendes Gerichtsverfahren.

Die Kölner Clubs wollten jetzt jedenfalls aktiv werden. Denn sie befürchten, dass das Vorhaben in Ehrenfeld bald genehmigt wird und fühlen sich nicht gehört und repräsentiert. Seit mehreren Jahren würden sie das Vorhaben schon begleiten, heißt es im Statement. Es soll sogar auch einige entgegenkommende Gespräche mit dem Investor gegeben haben. Aber eine Koexistenz - neue Apartments und die Kulturlandschaft wie sie ist - halten sie von Klubkomm hier eher für unmöglich. Dadurch wäre auch das bekannte c/o pop Festival laut den Verantwortlichen in Gefahr. Viele der Auftritte finden dort statt. Der Verband fordert, dass Verwaltung und Politik aktiv werden und den Kulturstandort Ehrenfeld schützen. Sie befürchten einen Wegfall von Kultur mit vielen Events und Arbeitsplätzen, sehen aber gleichzeitig dadurch auch das Gebiet als Wirtschaftskraft und in seinem Charakter bedroht. Zu dem Bauvorhaben haben wir auch die Stadt Köln kontaktiert. Eine Antwort steht noch aus.

Pashanim ist "Bagchaser Can"

Neue Musik aus Berlin von Pashanim, dem großen Versprechen des deutschen HipHop. Pashanim hat aber kein Bock auf großes Marketing und haut einfach dann Songs raus, wenn er will. Auch dieser hier kam wieder ganz spontan: "Bagchaser Can". In den Lyrics geht's um jemanden, der vorrangig auf Kohle aus ist. Wahlweise mit dem Verkauf von Drogen in Tüten, den "Bags". Dazu zählt Pashanim offensichtlich Cristiano Ronaldo, der auf dem Cover zu sehen ist, und sich selbst auch: "Bagchaser Can" heißt der Song und Can ist der echte Name von Pashanim. Im Netz geht's aber vor allem um die ungewöhnliche Musik. Pashanim goes Indie, heißt es da, sonst gibt's von ihm oft Trap oder Afrobeats. Die Gitarren in "Bagchaser Can" haben diesen leicht demo-artigen Indie-Sound und der sorgt für eine melancholische Stimmung.