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Y'akoto auf der Bühne

Soul made in Germany

Y'akoto

Stand: 01.09.2021, 12:17 Uhr

Klassischer Soul ist ihr Metier. Dabei klingt Y'akoto so abgebrüht, als wäre sie schon viele Jahre im Geschäft, und souverän, als hätte sie ihre Bühnenlaufbahn einst in den Jazzclubs von New York begonnen.

Doch die 1988 in Hamburg geborene Sängerin, Tochter einer deutschen Politologin und eines ghanaischen Musikers, ist in Ghana und anderen westafrikanischen Ländern aufgewachsen, ist eine absolute Newcomerin - und ihre Karriere ist komplett "Made in Germany".

Hamburg Sounds

Y'akoto, wie ihre persönliche Kurzform für ihren bürgerlichen Namen Jennifer Yaa Akoto Kieck lautet, hat sich dem Retro-Soul verschrieben, den sie um Nuancen aus Rock, Reggae und elektronischer Musik anreichert und damit einen zeigemäßen Anstrich verpasst. Nach ihrer Rückkehr in die Hansestadt, in der sie geboren wurde, begann sie dort mit 18 eine Ausbildung zur Tanzpädagogin. In der Talent-Konzertreihe "Hamburg Sounds" des Norddeutschen Rundfunk sorgte sie für Aufsehen, anschließend nahm sie das Produzenten-Team Kahedi - bestehend aus dem Freundeskreis-Frontmann Max Herre, dem HipHop-Produzenten Samon Kawamura und dem Nu-Jazz-Pianisten Roberto Di Gioia - unter ihre Fittiche.

Baby Blues

Für ihr Debütalbum "Baby Blues" haben sie ihr ein akustisches Kleid geschneidert, das eine betörende Leichtigkeit und eine Einfachheit ausstrahlt, die bekanntlich ganz schwer hinzukriegen ist. Vorbilder wie Nina Simone und Erykah Badu sind unschwer herauszuhören. Dabei kommt Y'akoto zu Gute, dass ihre Stimme klingt, als wäre sie viel älter als die Mittezwanzigerin, die sie in Wirklichkeit ist, und als hätte sie in ihrem Leben schon viele Höhen und Tiefen erlebt. Auf "Baby Blues" beschwört sie eine Vielfalt der Stimmungen herauf: das afrikanisch-perkussiv angehauchte "Good Better Best" ist eine tänzelnd-verspielte Ode an das Leben, und auch der Song "Diamonds" ist eine elegant-geschmeidige Feelgood-Hymne, die ideale Barbeschallung für die blauen Stunden zwischen Mitternacht und Morgengrauen. Der Titelsong "Babyblues" ist ein zartes, nachdenkliches Eifersuchtsdrama. "Moving" dagegen handelt von diesem amourösen Zwischenzustand zwischen Trennung und Neuanfang, während "Tamba" in simplen Worten vom Schicksal eines afrikanischen Kindersoldaten erzählt, ohne ins Klischee zu verfallen. Nach Erscheinen ihres hochgelobten Debüts gab sie viele Konzerte, ihr Album ist auch im Ausland erschienen. Seit dem Sommer 2013 arbeitet Y'akoto wieder mit Max Herre an einem Nachfolger von "Babyblues".  

Diskografie:

  • Mermaid Blues (2017, Warner Music)
  • Moody Blues (2014, Warner Music)
  • Babyblues (2012, Warner Music)