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Pabllo Vittar

Tabubrecherin aus Brasilien

Stand: 20.07.2017, 14:00 Uhr

Auch Brasilien hat seine Conchita Wurst, wenn auch ohne Bart. Als Drag Queen, Sänger und Komponist bricht Vittar mit seinen Songs und Shows in Brasilien Rekorde und Tabus, setzt sich für die Rechte der LGBT-Szene ein.

Als Phabullo Rodrigues da Silva wird er 1994 in São Luís im Bundesstaat Maranhão geboren. Seine musikalische Karriere beginnt mit 13, er singt im katholischen Kirchenchor und imitiert bei Familienfesten große Stars. Bald trägt er in Frauenkleidung eigene Songs in Tanzclubs und bei Schwulenparaden vor, firmiert eine kurze Zeit unter Pablo Knowles, eine Verbeugung vor der verehrten Beyoncé. Mit 15 zieht er mit seiner alleinerziehenden Mutter nach São Paulo, später nach Uberlândia, und beginnt, sich als Drag Queen zu stylen. Seine Popularität wächst durch selbstgedrehte Videoclips, die er ins Internet stellt.

Entdeckt durch die Musikindustrie erreicht seine Karriere professionellen Status, und Pabllo nutzt das, um die Diskriminierung von Schwulen und Transsexuellen in die öffentliche Diskussion zu bringen. Er selbst fühlt sich keinem spezifischen Geschlecht zugehörig. 2014 hat er in der Show "Carona" einen ersten Fernsehauftritt und singt "I Have Nothing" von Whitney Houston. Mit der EP "Open Bar" im Folgejahr gelingt ihm dann der Durchbruch, der Titelsong ist eine sonnige Mixtur aus Pop und Samba. 2016 bekommt er die freie Stelle als Sänger in der Band der TV-Sendung Amor & Sexo. Als im Januar 2017 sein Debütalbum "Vai Passar Mal" erscheint, bricht die Single "Todo Dia" Rekorde: Niemals zuvor hat ein Künstler im Drag Queen-Bereich so viele Klicks erzielt. Der Song wird außerdem zum Karnevalshit, was Pabllo Vittar Auftritte mit Daniela Mercury in Salvador da Bahia einbringt.

Diskografie
TitelJahrLabel
Vai Passar Mal2017BMP Produções Artisticas