Als Kuh- und Ziegenhirte ohne Schulbildung wächst er in Nyarga auf, seine Instrumente baut er sich selbst. In den Dörfern der Umgebung hat Abane, der junge Mann mit der kehligen Stimme, schnell einen guten Ruf, Hochzeiten und Beerdigungen sind ohne seine musikalische Anwesenheit nicht mehr denkbar. Man nennt ihn nur noch Guy One, weil er einfach der Beste seines Fachs ist. Auch wenn die raue Frafra-Musik aus der Region Bolgatanga mit den ruppigen Riffs auf dem zweisaitigen, Banjo-artigen Kologo im Süden als Exotikum gilt, gelingt Guy One der Sprung ins ghanaische Fernsehen, produziert sein eigenes Album und wird als Gewinner des Ghana Music Award ein nationaler Star.
Eines Tages entdeckt ihn der Berliner Musiker Max Weissenfeldt, seines Zeichens Ghana-Verrückter, für sein Label Philophon, auf dem er ungewöhnliche Popperlen Afrikas fördert. 2013 wagt Guy One den Flug nach Deutschland und startet in Weissenfeldts Studio erste Aufnahmen mit Philophon-Musikern, die in mehreren Schritten in Ghana komplettiert werden. Auf interkontinentalen Tourneen formt sich eine feste Band um Guy One, die auf Festivals wie etwa in Roskilde bejubelt werden.
Guy Ones Debüt “#1” spiegelt seine Reise von Bolgatanga hinaus in die Welt wider: Es ist klar verwurzelt im ghanaischen Grasland, mit Flöten- und Percussiongewebe und mit dem traditionellen Gospelchor Alogte Oho, doch der Sound der Großstadt wohnt mit einer Blechblasfraktion, Piano, Synthesizer und Drums ebenso in den ausdrucksstarken Songs.
Diskografie:
#1 2018 Philophon
