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Elida Almeida: "Forti Dor"

Die neue Stimme von den Kapverden

Elida Almeida

Stand: 10.03.2021, 14:10 Uhr

Sie zählt zu den vielversprechenden Newcomerinnen des kapverdischen Archipels. Geschult im Kirchenchor verbindet Elida Almeida das neue afrikanische Bewusstsein der Inseln mit dem melancholischen Gefühl der Morna und Coladeira aus der Ära Cesaria Evoras.

Bei ihr ist es wie bei afro-amerikanischen Soulsängerinnen: Ihre ersten musikalischen Erfahrungen macht sie im Kirchenchor - nur eben nicht in New York, Chicago oder Los Angeles, sondern auf der kapverdischen Insel Maio. Geboren ist sie auf dem Nachbar-Eiland Santiago, wo ihre Mutter sie allein großzieht, der Vater ist früh gestorben. Noch als Teenagerin wird sie selbst Mutter, außerdem Moderatorin und Barsängerin. Und sie hat rasch Erfolg Zuhause mit ihrem Stil, der auf den afrikanischen Tänzen Funaná, Tabanka und Batuque beruht, die unter den portugiesischen Kolonialherren lange verboten waren. Gleichzeitig pflegt sie auch die gesetzteren Rhythmen Morna und Coladeira, die ihr großes Idol Cesaria Evora einst weltweit bekannt gemacht hat. Elidas Debüt "Ora Doci Ora Magros", das viele autobiographische Züge trägt, bekommt 2015 den Entdeckerpreis von Radio France Internationale. Das öffnet ihr die Tür zur Welt. Sie bekommt Auftritte in Europa und Amerika und feuert gleich das Nachfolgewerk "Kebrada" nach, benannt nach dem Dorf ihrer Geburt. Die Songs sind mit ein bisschen mehr Latin-Flair gekoppelt, leben aber immer noch ganz wesentlich von ihrer kraftvollen, warmen Stimme. Herausragend ist die Ballade "Forti Dor" über einen jungen Mann, der auf Abwege kommt, sowie der Hit "Sou Free", den Elida Almeida mit ihrer brasilianischen Sista Flavia Coelho in einer zweiten Version aufnimmt.

Diskografie:

  • Ora Doci Ora Margo (2015, Lusafrica)
  • Kebrada (2017, Lusafrica)
  • Djunta Kudjer (2017, Lusafrica)
  • Gerasonobu (2020, Lusafrica)