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Aline Frazão

Von Bossa über Chanson bis zu Indierock

Aline Frazão

Stand: 06.03.2019, 12:24 Uhr

Von Luanda nach Lissabon und dann bis auf die Hebriden: Die Musik der Aline Frazão dehnt sich von der kreolischen Kultur bis zur keltischen Inselwelt. Mit ihren Liedern spannt die Angolanerin einen Bogen von Bossa über Chanson bis zum Indierock, immer gepaart mit großartiger Lyrik.

Songs schreibt die in Angolas Hauptstadt Luanda aufgewachsene Musikerin schon sehr früh. Von Anfang an sind sie sowohl von den Traditionen ihrer Heimat als auch von anderen afro-lusophonen Gegenden wie Brasilien oder den Kapverden gefärbt. Auch kubanische Tupfer und Jazz integriert sie in ihre ersten Alben. Mit dem dritten Werk "Insular" allerdings beginnt eine Phase des Experimentierens: Das Inselfeeling dieser Platte nährt sich nicht aus der kreolischen Welt, sondern von den kühlen Hebriden Schottlands, wo Frazão mit dem Engländer Gilles Perring ein Werk aus melancholischem Indierock schafft. Das geht von Noise-Gitarre bis hin zu Rap, und die Themen sind ebenso von Meeresromantik wie von Tagespolitik geprägt. Mit "Dentro Da Chuva", eingespielt in Rio de Janeiro, findet sie ihre Wurzeln mit minimalistischer Akustik neu: Gitarren, Cello und Perkussion genügen, um zwischen Bahia, den Kapverden und einem Gainsbourg-Cover schwerelos hin- und her zu wechseln. Mythische Bilder vom angolanischen Dichter Ruy Duarte de Carvalho, die Feier des Körpers als Landkarte, und eine Hommage an den Opa auf Cabo Verde - das sind die Zutaten für das Universum dieser weltoffenen Kreolin des 21. Jahrhunderts.

Diskografie:

  • Dentro Da Chuva (2018, Jazzhaus Records)
  • Insular (2016, Jazzhaus Records)
  • Movimento (2013, Coast Company)
  • Clave Bantu (2011, Coast Company)