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Elnaz Seyedi - A Mark of our Breath (Uraufführung)

WDR Sinfonieorchester Video 12.08.2022 04:18 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR 3

Werkeinführung: Elnaz Seyedi - a mark of our breath

Von Otto Hagedorn

Komponistin Elnaz Seyedi

Komponistin Elnaz Seyedi

Geboren 1982 in Teheran, studierte Elnaz Seyedi von 2000 bis 2005 zunächst Informatik, nahm parallel dazu aber bereits Unterricht in Musiktheorie und Komposition bei Alireza Mashayekhi. Von 2007 bis 2017 folgte ein Kompositionsstudium bei Younghi Pagh-Paan, Jörg Birkenkötter, Günter Steinke und Caspar Johannes Walter in Bremen, Essen und Basel. Seyedi wurde vielfach ausgezeichnet: Im Jahr 2017 war sie Preisträgerin des Kompositionspreises Phoenix Trabant in Basel und des Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums der Stadt Köln. 2018/19 erhielt sie das Stipendium der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) in Frankfurt am Main. Ihre Werke erklingen regelmäßig bei den großen Festivals für Neue Musik, etwa bei den Wittener Tagen für Neue Kammermusik, bei Wien Modern, der Biennale di Venezia und beim Festival Acht Brücken in Köln. Derzeit ist Seyedi Composer in Residence am Theater Dortmund.

In Elnaz Seyedis Kompositionen finden sich ebenso Einflüsse von Literatur, Architektur oder der bildenden Kunst wie von ihrem Informatikstudium. Die Klänge changieren dabei vielfach zwischen Strenge und Zartheit. Ihr Werk "a mark of our breath" wird im Rahmen der "Miniaturen der Zeit" uraufgeführt – einer Reihe von zwölf kurzen Orchesterstücken, die der Westdeutsche Rundfunk bei verschiedenen Komponist:innen in Auftrag gegeben hat. Sie alle setzen sich mit Themen unserer Zeit auseinander, etwa der Nachhaltigkeit oder der Coronakrise. Elnaz Seyedi selbst schreibt zu "a mark of our breath" (auf Deutsch etwa "eine Spur unseres Atems"):

"Die Komposition entstand 2021 während eines Aufenthalts im Wendland. Inspiriert vom weiten Blick mit drei Viertel Himmel, der bei jedem Wetter und jeder Tageszeit unterschiedlich, aber eigentlich immer spektakulär ist, und einer Landschaft mit einem reichen Spektrum von Grün und später im Herbst von Gelb. Das Stück beginnt in dieser friedlichen Landschaft, die aber nach und nach von innen zerbricht. Die menschlichen Stimmen – als gleichzeitig gespielt und gesungen in den Blechblasinstrumenten – sind einerseits Teil dieser Landschaft, bereichern sie mit ihrer sehr besonderen Farbe. Ihre Kehrseite ist andererseits die Zerstörung des scheinbar Ursprünglichen."