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Robert Schumann - Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120

WDR Sinfonieorchester Video 12.01.2023 29:33 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR 3

Werkeinführung: Robert Schumann - Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120

Von Otto Hagedorn

Robert Schumann war es, der Prinz Louis Ferdinand als "Romantiker der klassischen Periode" bezeichnet hat. Außerdem nannte er ihn den "romantischsten aller Fürstensöhne". Auf Schumann selbst trifft diese Charakterisierung für die Zeit der Romantik zu: Er war der vielleicht romantischste aller Bürgersöhne. Sein reiches Seelenleben spiegelt sich schon in seinen beiden von ihm so benannten Alter Egos: Florestan, sein leidenschaftlicher Anteil, und Eusebius, der introvertierte Schumann. Dieses Spannungsfeld der Stimmungslagen prägt auch Schumanns Kompositionen, nicht zuletzt seine 4. Sinfonie. Ähnlich wie Beethovens 3. Klavierkonzert war sie kein "genialischer Wurf", sondern ein mit viel Herzblut erarbeitetes Meisterwerk. Schumann stellte sich 1841 die Frage, ob die klassische Form der Sinfonie der Weisheit letzter Schluss sei: vier in sich geschlossene Sätze mit den obligatorischen Pausen dazwischen. Warum nicht alles aus einem Guss, pausenlos ineinander übergehend? Diese Idee schwebte ihm schon in der Phase der Konzeption vor, wie er seinem Tagebuch anvertraute: Die Sinfonie werde "aus einem Satze bestehen, jedoch Adagio und Finale enthalten". Zuvor hatte Schumann seine sinfonischen Gestaltungskräfte erstmals an der viersätzigen "Frühlingssinfonie" erprobt, seiner Ersten. Den Anspruch an seine schöpferische Fantasie hat er also bei diesem zweiten Sinfonie-Versuch – der dann später als Nr. 4 veröffentlicht wurde – hoch gesteckt, und das stieß ihn in Gefühlslagen zwischen Enthusiasmus und Überforderung.

Auch dieses Werk ist ein Geburtstagsgeschenk, und zwar an seine Frau Clara, die er am 13. September 1841 mit der fertigen Sinfonie überglücklich machte. Auch sie spürte sofort, was Schumann selbst darüber sagte: "es ist dies wieder ein Werk aus tiefster Seele geschaffen". Und doch war der Komponist noch nicht restlos überzeugt davon. Erst einmal blieb die Sinfonie also in Claras Schublade. Zehn Jahre später, nachdem Schumann seine offiziell so gezählte Zweite und Dritte veröffentlicht hatte, machte er sich noch einmal ans Werk, feilte an Details und an der Instrumentierung. Und so übergab er diese Sinfonie schließlich als seine Vierte der Öffentlichkeit.

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