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Maurice Ravel. Porträt

Werkeinführung: Maurice Ravel - Konzert G-Dur für Klavier und Orchester

Stand: 05.01.2023, 09:00 Uhr

Von Otto Hagedorn

Als eine Art Gegenentwurf zum "Klavierkonzert D-Dur für die linke Hand" komponiert Ravel zur gleichen Zeit sein G-Dur-Konzert. Anders als mit dem "imposanteren", stellenweise fast pathetischen Ton des D-Dur-Werks schlägt er hier eine leichtfüßige, ausgelassene Stimmung an: perlend, rasant, furios. Wie im Schwesterwerk auch, sind allenthalben Jazz- und Blues-Elemente eingeflochten. Diese Musikrichtung hatte Ravel zwar bereits in Paris kennengelernt, aber auf einer Konzerttournee durch die USA hat sie ihn endgültig begeistert.

Seine Intention war es, so Ravel, "ein echtes Konzert zu schreiben, das heißt ein brillantes Werk, in dem die Virtuosität des Solisten deutlich zur Geltung kommt, ohne dass man versucht, Tiefsinnigkeit zu demonstrieren. Als Vorbild habe ich zwei Musiker gewählt, die meiner Meinung nach diese Art der Komposition am besten veranschaulichen: Mozart und Saint-Saëns. Deshalb enthält das Konzert, das ich ursprünglich 'Divertissement' nennen wollte, die drei üblichen Teile: Auf das anfängliche Allegro mit einer kompakten klassischen Struktur folgt ein Adagio, in dem ich der 'Scholastik' besonders huldigen wollte und in dem ich versuchte, so gut wie möglich zu schreiben; zum Schluss ein lebhafter Satz in Rondoform, ebenfalls nach den unveränderlichsten Traditionen konzipiert."

Ursprünglich wollte Ravel das G-Dur-Konzert 1932 als Pianist selbst uraufführen. Schließlich aber übernahm Marguerite Long den Solopart, und der Komponist dirigierte das Orchestre Lamoureux.

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