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Guillaume Connesson, Portrait

Werkeinführung: Guillaume Connesson - Flammenschrift

Von Otto Hagedorn

Guillaume Connesson ist einer der weltweit meistgespielten französischen Komponisten der Gegenwart. Viele seiner Werke sind im Auftrag renommierter Orchester entstanden, etwa des Concertgebouw Orchestra, des Philadelphia Orchestra, des Chicago Symphony Orchestra und des Orchestre National de France. Seine musikalische Ausbildung in Klavier und Komposition begann Connesson am Konservatorium seiner Heimatstadt Boulogne-Billancourt. Am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Paris studierte er später Chorleitung, Musikgeschichte, Analyse, elektroakustische Musik und Instrumentation. Seit 1997 unterrichtet er Instrumentation am Konservatorium in La Courneuve-Aubervilliers. Mehrfach wurde Connesson mit Kompositionspreisen ausgezeichnet, darunter der Victoire de la Musique (2015) oder der Grand Prix de la Sacem (2012). Zwei CDs seiner Orchester- und Kammermusik erhielten Schallplattenpreise wie den Diapason d’Or de l’année und den Choc Classica de l’année. Er war Composer in Residence verschiedener Orchester, so etwa von 2016 bis 2018 beim Orchestre National de Lyon und beim Netherlands Philharmonic Orchestra oder von 2019 bis 2021 beim Orchestre national d’Île-de-France.

Zu seinem Orchesterwerk mit dem deutschen Titel "Flammenschrift" schreibt Connesson: "Ich wollte eine Melodie des Zorns komponieren, die ein psychologisches Porträt Beethovens zeichnet, und im weiteren Sinne die deutsche Musik würdigen. Von Beethoven zeichne ich das Bild eines zornigen, brodelnden, ungestümen Mannes, dessen innere Gewalt in vielen Seiten seiner Musik durchscheint. Dieser misanthropische Beethoven, den man ungepflegt und mit einem unförmigen Hut durch die Straßen gehen sieht, dieser vom Schicksal verfluchte, aber vom Genie geheiligte Einzelgänger, hat mich schon immer fasziniert. Um ihn zu ehren, verwende ich eine rhythmische Schreibweise, die zahlreiche Anspielungen auf seine Werke enthält. Im weiteren Sinne wollte ich der gesamten deutschen Musik Tribut zollen, indem ich am Ende des Stücks auf die Kompositionen von Johannes Brahms und Richard Strauss verweise."