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Kammerkonzert 3

Werkeinführung: Maximilian Friedrich von Droste-Hülshoff - Streichquintett Nr. 4

Von Tilla Clüsserath

Mit dem 4. Streichquartett von Maximilian Friedrich von Droste-Hülshoff ist den Musiker*innen des WDR Sinfonieorchesters eine echte Entdeckung gelungen. Der Freiherr und Onkel der berühmten Dichterin Annette von Droste-Hülshoff verschrieb sein Leben dem Komponieren, auch wenn er sich stets als "Dilettant" bezeichnete. Geboren 1764 auf Burg Hülshoff bei Münster, war für ihn zunächst die geistliche Laufbahn vorgezeichnet. Nach einem Theologiestudium wurde er 1782 Domherr in Münster. Diese Position gab er auf, als er gegen den Willen seiner Familie eine Bürgerliche heiratete. Musikalische Betätigung besaß in der Familie Droste-Hülshoff einen hohen Stellenwert. Sowohl der Großvater, die Mutter als auch seine Brüder beherrschten Instrumente wie Flöte oder Violine. Maximilian Friedrich eignete sich seine musikalische Bildung autodidaktisch an. Durch das Vermögen seiner Frau unabhängig, konnte er sich ausgiebig dem Komponieren, Dirigieren und der Musikschriftstellerei widmen. Der erstaunlich große und bisher wenig erschlossene Werkkatalog umfasst Messen, Lieder, Bühnenwerke, Orchester-, Kammer- und Klaviermusik sowie eine Kompositionslehre. Dass seine Stücke auch von Zeitgenossen wahrgenommen und geschätzt wurden, zeigt das Beispiel Joseph Haydn. Er initiierte um 1800 u.a. die Aufführung der 4. Sinfonie in Wien.

Maximilian Friedrich von Droste-Hülshoff orientierte sich an klassischen Vorbildern wie Mozart oder Haydn. Seine Kunst richtete sich an den kundigen Musikgeschmack gebildeter Adliger. Obwohl nicht zu den Großen seiner Zunft zählend, führt das 4. (von insgesamt 5) Streichquartetten vor, wie erfindungsreich und ambitioniert er komponieren konnte.