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Johann Sebastian Bach - Konzert c-Moll für zwei Klaviere, Streicher und Basso continuo BWV 1060

WDR Sinfonieorchester Video 13.12.2021 12:52 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR 3

Werkeinführung: Johann Sebastian Bach - Konzert c-Moll für zwei Klaviere, Streicher und Basso continuo BWV 1060

Von Matthias Corvin

Der Komponist Johann Sebastian Bach

Ab dem Jahr 1723 bekleidete Johann Sebastian Bach das Amt des Leipziger Thomaskantors. Bis zu seinem Tod 1750 war das eine erfolgreiche und schaffensreiche Zeit in seinem Leben. Neben seinem Dienst als vielbeschäftigter Kirchenmusiker und Lehrer schuf Bach in Leipzig auch viel Instrumentalmusik. Er komponierte sie für das von ihm geleitete "Collegium musicum", ein aus Studenten, Musikliebhabern und einigen Profis zusammengesetztes Orchester. Da es noch keine Konzertsäle gab, spielte man vom Herbst bis zum Frühjahr einmal wöchentlich im großen Kaffeehaus Zimmermann in der Stadtmitte und im Sommer in einem Gartenlokal vor den Toren Leipzigs. Offenbar boten diese Veranstaltungen ein buntes Programm in unterschiedlichen Besetzungen. Viele von Bachs dort aufgeführten Instrumentalwerken waren Bearbeitungen von früher komponierten Stücken. Vor allem während seiner Zeit in Köthen (1717 bis 1723) hatte er bereits viel Orchester- und Kammermusik geschrieben, die er nun wieder nutzen konnte.

Noch Johann Adam Hiller, einer seiner Nachfolger im Amt des Thomaskantors, schwärmte 1784 über Bach: "Als Klavier- und Orgelspieler kann man ihn sicher für den stärksten seiner Zeit halten". Einen besonderen Stellenwert in seinem Instrumentalschaffen nehmen daher die für seine Familie verfassten Cembalokonzerte ein. Sie stellen das von ihm und seinen Söhnen virtuos beherrschte Tasteninstrument in den Vordergrund. Mit all diesen Werken bereitete Bach die spätere Gattung Klavierkonzert vor. Neben den sieben Konzerten für Solo-Cembalo und Orchester existieren auch Konzerte mit mehreren Solo-Instrumenten. Aus diesem Fundus erklingt heute das Konzert für zwei Cembali, Streicher und Basso continuo BWV 1060. Es ist eines von Bachs bekanntesten Werken, was auch an den eingängigen Melodien liegt. Ursprünglich waren die Soli in diesem Doppelkonzert mit Violine und Oboe besetzt, beide in der Barockzeit bevorzugte Soloinstrumente. Doch von Bach überliefert ist nur die 'Bearbeitung' für zwei Cembali und Orchester, entstanden um 1733/1734 in Leipzig. Sie wird seit dem 19. Jahrhundert oft mit zwei Konzertflügeln gespielt, etwa in den 1840er Jahren von Felix Mendelssohn Bartholdy und Clara Schumann in Leipzig.