Jörg Schade

Jörg Schade

  • Instrument/Position: Kontrabass
  • Geboren: 15.07.1963
  • Kommt aus: Hamm (Westfalen)
  • Mitglied im WDR Sinfonieorchester seit: 1997

Sein Weg zum WDR Sinfonieorchester:

Nach dem Kontrabassstudium in Köln bekam Jörg Schade seine erste Stelle im Wuppertaler Sinfonieorchester. Dreieinhalb Jahre später wechselte er zum Gürzenich-Orchester Köln. Nach vier Jahren in diesem Orchester spielt er nun seit 1997 im WDR Sinfonieorchester. Neben einer regen Kammermusiktätigkeit in diversen Ensembles hatte er auch 20 Jahre lang einen Lehrauftrag an der Kölner Musikhochschule inne.

MEHR ZU MIR

So kam ich zu meinem Instrument:

Nachdem ich schon seit meinem achten Lebensjahr Posaune gelernt hatte (mein Vater leitete einen Posaunenchor), entschied ich mich mit 13 Jahren, ein neues Instrument zu lernen. Da ich ein Instrument spielen wollte, das nicht so viele andere spielen, fiel meine Wahl auf den Kontrabass.

Warum habe ich mein Instrument gewählt:

Ich hatte schon immer eine Vorliebe für die tiefen Lagen. Insofern war es nur konsequent, dass der Kontrabass meine erste Wahl war.

Mein erstes / prägendstes musikalisches Erlebnis:

Das gemeinsame Musizieren habe ich schon seit frühester Kindheit erfahren dürfen. Aber als ich das erste Mal in einem großen Sinfonieorchester mitspielen durfte (Schuberts 5. Sinfonie), war ich von der Klangfülle und Klangvielfalt so beeindruckt, dass mich diese Begeisterung bis heute nicht losgelassen hat.

Wichtige künstlerische Erfahrungen:

Neben dem großen symphonischen Repertoire des Orchesters war es mir immer sehr wichtig, mich der Kammermusik zu widmen. Es ist eine andere, sehr unmittelbare Art zu musizieren, aufeinander zu hören und zu reagieren. Dieses komplettiert mich als Musiker.

Weitere musikalische Interessen:

Von großem Interesse war für mich schon sehr früh das Unterrichten. Durch genaues Zuhören und Erklären während des Unterrichtens entwickelte ich eine bewusstere Einstellung zur Musik, insbesondere zu meinem eigenen Spiel.

Leidenschaften neben der Musik:

Eine meiner nichtmusikalischen Leidenschaften gehört dem Element Wasser:  
Auf dem Wasser: das Segeln
Im Wasser: das Schwimmen
Unter Wasser: das Tauchen

Das fasziniert mich an meinem Beruf:

Die Faszination meines Berufes besteht für mich in der Erarbeitung und im Präsentieren der Musik als gemeinschaftlichem Akt. Dasselbe zu wollen und zu empfinden und diese Empfindungen auch auf das Publikum übertragen zu sehen, erstaunt mich immer wieder aufs Neue.

Mein Probespiel für meine Position beim WDR Sinfonieorchester:

Ein Probespiel ist immer eine nervliche Herausforderung für jede*n Teilnehmer*in. Bei meinem Probespiel wurde die Veranstaltung zusätzlich vom Fernsehen für eine Doku über das 50-jährige Bestehen des WDR Sinfonieorchesters aufgezeichnet. Dies erhöhte das Stresslevel noch einmal. Umso glücklicher war ich über den Ausgang des Probespiels.

Was bedeutet mir das WDR Sinfonieorchester:

Ich bin dankbar und stolz, im WDR Sinfonieorchester spielen zu dürfen – einem Ensemble, das in der Lage ist, auf Weltklasseniveau zu spielen. Es ist ein gutes Gefühl, auch noch als Mittfünfziger zu sagen, dass ich beim WDR Sinfonieorchester meine musikalische Heimat gefunden habe. Ich empfinde eine riesige Freude, hier zu spielen.

Das mag ich an der Rolle meines Instruments im Orchester:

Als Kontrabässe stehen wir nicht unbedingt immer im Zentrum des Orchesters. Unsere Rolle im Orchesterklang wird dann hörbar, wenn die Kontrabässe mal nicht mitspielen z.B. in Proben. Teil der Klangbasis des Orchesters zu sein, macht Spaß.

Eine lustige Anekdote aus dem Orchesterleben:

Wir spielten Mahlers 6. Sinfonie in der Philharmonie. Ein großes, lautstarkes und intensives Werk. Und doch schaffte es eine kleine Maus, die eine ganze Zeitlang am Bühnenrand und zwischen den Musikerstühlen herumflitzte, die Aufmerksamkeit und Erheiterung des Publikums, der Musiker*innen und der Dirigentin komplett auf sich zu ziehen.

Herausragende Erlebnisse / Konzerte / Reisen:

Für mich beeindruckend waren unsere Südamerikareisen, speziell die kostenlosen Open Air-Konzerte im Park von São Paulo, die von Tausenden besucht wurden.