Jeffrey Kant

Jeffrey Kant

  • Instrument/Position: Posaune / Solo
  • Geboren: 13.07.1992
  • Kommt aus: den Niederlanden
  • Mitglied im WDR Sinfonieorchester seit: 2015

Sein Weg zum WDR Sinfonieorchester:

Der Niederländer Jeffrey Kant (*1992) studierte in Rotterdam und Amsterdam bei Jörgen van Rijen, Pierre Volders und Remko de Jager. Als Austauschstudent hat er während seines Bachelorstudiums in Lyon bei Michel Becquet studiert und sich dort zusätzlich in Barockposaune spezialisiert. Während seines Masterstudiums in Amsterdam hat Jeffrey bereits mit 23 Jahren die Stelle als Soloposaunist beim WDR Sinfonieorchester angetreten. 2016 bestand er sein Probejahr beim WDR und beendete gleichzeitig sein Studium mit dem Master of Music cum laude sehr erfolgreich.

Zusätzlich zu seiner Arbeit als Soloposaunist in Köln ist Jeffrey Kant als Aushilfe ein geschätzter Kollege bei weiteren herausragenden Orchestern (u.a. Royal Concertgebouw Orchestra, Rotterdam Philharmonic Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Gürzenich-Orchester Köln, Antwerp Symphony Orchestra). Er ist Mitglied spezialisierter Blechbläserensembles wie dem New Trombone Collective, einer Gruppe von neun holländischen Posaunisten hochrangiger Orchester aus den Niederlanden und Deutschland. Parallel zu seinen Tätigkeiten als Orchester- und Kammermusiker hat Jeffrey auch eine Solistenkarriere gestartet, so hat er im Februar 2019 mit dem WDR Sinfonieorchester die Deutsche Erstaufführung von Richard Dubugnons Posaunenkonzert "Tombeau de Napoléon" gespielt.

MEHR ZU MIR

So kam ich zu meinem Instrument:

Seit ich mich erinnern kann, war ich immer sehr begeistert von der Posaune. Als kleiner Junge waren meine Arme leider zu kurz, so dass ich zuerst ein paar Jahre Schlagzeug gelernt habe, bevor ich mit neun Jahren angefangen habe Posaune zu spielen.

Warum habe ich mein Instrument gewählt:

Die Posaune ist ein überraschend vielseitiges Instrument. Es kann sehr voll klingen, stark und militärisch, aber auch sehr weich, warm und angenehm. Der Klang der Posaune kommt der männlichen Singstimme sehr nahe, was mir immer das Gefühl gibt, dass der Klang von innen kommt.

Mein erstes / prägendstes musikalisches Erlebnis:

Als ganz kleiner Junge, ich glaube ich war erst sechs Jahre alt, habe ich mit meinem Bruder, Vater und Großvater gespielt: drei Generationen Familie Kant, alle Schlagzeuger damals.

Wichtige künstlerische Erfahrungen:

Es war für mich eine große Ehre, im Februar 2019 mit "meinem" WDR Sinfonieorchester als Solist auftreten zu dürfen. Es war eine spannende Erfahrung, da ich noch nie mit einem professionellen Orchester als Solist gearbeitet hatte. Dafür war es umso schöner, mit meinen eigenen Kollegen auf der Bühne zu sein. Da es sich um eine Deutsche Erstaufführung handelte, hatte ich die Möglichkeit, eng mit dem Komponisten zusammenzuarbeiten – in kurzer Zeit habe ich sehr viel gelernt!

Mein erstes Konzert im WDR Sinfonieorchester:

Mein erstes Konzert im WDR Sinfonieorchester war ganz besonders, ich werde es nie vergessen. Das Konzert war nämlich nicht in Köln, sondern auf einer Reise nach San Sebastián. Gespielt haben wir Bruckners 7. Sinfonie mit unserem ehemaligen Chef Saraste, ein sehr tolles Erlebnis.

Mein Probespiel für meine Position beim WDR Sinfonieorchester:

Mein Probespiel beim WDR war eines meiner ersten Probespiele. Ich war ziemlich unerfahren und hatte als Ziel, das Hauptprobespiel zu erreichen. Im Hauptprobespiel hatte ich deshalb kaum Nervenflattern und habe mich auf der Bühne sehr wohl gefühlt. Vorher hätte ich eigentlich nie gedacht, dass ich das Probespiel gewinnen würde, aber das macht es alles umso schöner!

Das mag ich an der Rolle meines Instruments im Orchester:

Meiner Meinung nach ist die Posaune immer dran, wenn es richtig spannend wird. Manchmal spielen wir nur ganz wenig, aber wenn wir spielen, ist es oft etwas Wichtiges. Zum Beispiel entweder ganz leise, als Choral oder nur Begleitung in Akkorden, oder stark, während der Höhepunkte oder des Grandioso-Finales des Stücks.

Herausragende Erlebnisse / Konzerte / Reisen:

Es war etwas ganz Besonderes für mich, in meinem Probejahr das berühmte Posaunensolo in Mahlers 3. Sinfonie spielen zu dürfen. Leider gibt es nur wenige solcher Soli für Posaune.

Mit diesem Stück / Komponisten fühle ich mich besonders verbunden:

Dvořáks 9. Sinfonie "Aus der Neuen Welt". Als 19-Jähriger habe ich zum ersten Mal in einem professionellen Sinfonieorchester gespielt. Mit dem Rotterdam Philharmonisch Orkest unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin habe ich damals diese Sinfonie gespielt. Das war eine großartige Erfahrung! Die Erinnerung ist so stark, dass ich, sobald ich nur ein paar Töne aus dieser Sinfonie höre, die Erfahrungen von damals sofort wieder durchlebe.