Helmuth Froschauer

Helmuth Froschauer

Zum 80. Geburtstag...

Stand: 05.06.2013, 16:55 Uhr

Herzhafte Erinnerungen eines Weggenossen an den Ehrendirigenten des WDR Funkhausorchesters.

S’ ist jedes Mal ein blöder Tanz, wenn’s plötzlich gibt eine Vakanz. Der Funk, er sucht auf jedem Sektor, und diesmal ist’s ein Chordirektor. Hans Winking hatte die Idee: Er wollte irgendwen mit Schmäh! Vom Rhein zur Donau fuhr er hin, besucht die Staatsoper in Wien und wirbt von dort, ich sag’s genauer, den Chorchef ab: Helmuth Froschauer! Nach Zeit bei Wiener Sängerknaben wollt’ Karajan ihn für Salzburg haben. Er kömmt nach Kölle auf Visite und fühlt sich wohl in uns’rer Mitte. Doch noch bevor ihn ruft die Pflicht, kommt er als Gast, ihr glaubt es nicht, mit Operett’ zum WFO!

Die Musiker, die waren froh, ja liebten diesen Herrn aus Wien und baten inständigst auf Knien: Oh, lasst ihn werden unsern Chef! Doch Hermann Lang will kein Gekläff: "Macht doch mit Chor und mit Orchester Konzerte aller Art: Silvester, und Karneval und Operette, und Wiener Tanzmusik! Ich wette, für Oratorium und Oper erhält von allen Seiten Lob er!" Dann endlich wurd’ er unser Meister! Mit Sack und Pack und Musi reist er auf jährliche Deutsche Tournee! In Spanien jubelt man: Olé! In Österreich, sogar in Sachsen, im Rheingau, Mecklenburg da wachsen ihm gegenüber Sympathien, drum fuhr’n wir immer wieder hin!

Auch Wettbewerbe er begleitet, das Repertoire stets vorbereitet. Vom WRO war er der "Vater", hat nie vom Kölsch gehabt ’nen Kater; er trinkt es gern, sagt mit Gemach’: "Dies ist ein Bier und eine Sprach’". Weh dem, der sagt: Die Musi pennt! Ernannt zum EHRENDIRIGENT wird heuer er schon runde 80, und dirigiert, – die Sache macht sich –, noch immer mal sein WFO, was Ernstes mal, mal "Holdrioh", wenn von der Donau an den Rhein kehrt wieder einmal "Froschi" ein. Hoch soll er leben, lange Zeit, von nun an bis in Ewigkeit!? (Es sprengte das Gedicht den Rahmen, sollte es enden gar mit: AMEN!)

von Dirk Schortemeier - Manager des WFO bis 2006