Ein Mitarbeiter des Autobauers Opel betritt in Bochum das Werksgelaende zum Schichtwechsel

Kein neues Modell nach 2016

Opel Bochum wohl endgültig vor dem Aus

Stand: 08.12.2012, 14:35 Uhr

Lange haben die Arbeiter von Opel in Bochum gekämpft, schon oft wurde der Standort abgeschrieben. Doch eine aktuelle Entscheidung des Managements zerstört nun wohl die letzten Hoffnungen auf eine Zukunft des Werks mit 3.000 Mitarbeitern.

Nun scheint das Aus für das Opel-Werk im Ruhrgebiet tatsächlich zu kommen. Nach WDR-Informationen hat der Vorstand dem örtlichen Betriebsratschef Rainer Einenkel schon vor einigen Tagen eröffnet, dass Opel Bochum kein Nachfolgemodell für den Zafira bekommen wird. "Die Produktion soll Ende 2016 auslaufen und das bedeutet automatisch die Schließung des gesamten Bochumer Standortes", sagte Einenkel dem WDR. Über ein Ende für Opel in Bochum mit seinen mehr als 3.000 Beschäftigten wird schon seit Monaten spekuliert. Einenkel räumte ein, dass es in der Vergangenheit mehrere Schließungspläne gegeben habe. Die aktuelle Lage sei nun aber "ziemlich ernst". Das Unternehmen habe signalisiert, nicht mehr verhandeln zu wollen.

Wird Schließung am Montag verkündet?

Am Montag (10.12.2012) ist im Bochumer Ruhrcongress eine Betriebsversammlung geplant. Vertreter des Vorstandes wollten laut Einenkel ursprünglich nicht daran teilnehmen. Mittlerweile hat sich aber nach WDR-Informationen doch mindestens ein Vorstandsmitglied angekündigt. Es wird sogar darüber spekuliert, Vorstandschef Thomas Sedran werde den Mitarbeitern selbst die schlimme Nachricht überbringen. Der Betriebsratschef verlangt bei dem Treffen eine klare Positionierung des Managements gegenüber den Mitarbeitern.

Einenkel: "Opel kann nur verlieren"

Im Fall einer Werksschließung sieht der Betriebsrat die gesamte Zukunft von Opel düster. In Bochum handele es sich um eines der flexibelsten Opel-Werke, und eine Verlagerung der Produktion sei nicht so einfach möglich. "Opel kann nur verlieren, wenn man das Bochumer Fahrzeugwerk schließt", sagte der Betriebsratschef. Bei Opel war am Samstag nach Auskunft der Nachrichtenagentur dapd zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium antwortete auf eine dapd-Anfrage, man wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen und es gebe keinen neuen Sachstand.

Die amerikanische Opel-Muttergesellschaft General Motors macht seit mehr als zehn Jahren Milliardenverluste in Europa und muss ihre Produktionskapazität reduzieren. Immer wieder waren auch Werkschließungen im Gespräch, wobei zumeist das Werk in Bochum genannt wurde.

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